Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten 2006 - Wikipedia

Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten 2006

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Die Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten 2006 fanden am 7. November statt. Zur Wahl standen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 33 Sitze (Klasse I) im Senat.

Die Demokraten konnten mit dieser Wahl die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobern. Im Senat sind beide großen Parteien praktisch gleich stark, durch einen den Demokraten zuneigenden Unabhängigen haben diese auch dort eine hauchdünne Mehrheit. Der 110. Kongress wird am 3. Januar 2007 seine Arbeit aufnehmen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausgangslage

[Bearbeiten] Repräsentantenhaus

Erfahrungen aus vorherigen Wahlen zeigen, dass Amtsinhaber schwer zu besiegen sind, selbst wenn ihre Parteizugehörigkeit nicht im Einklang mit den politischen Tendenzen des Wahlkreises liegen. Historisch finden die schärfsten Wahlkämpfe in Wahlkreisen statt, dessen derzeitiger Vertreter nicht zur Wiederwahl antritt, gefolgt von den Wahlkreisen, dessen Vertreter nur einmal gewählt wurde.

Im 109. Kongress hatten die Republikaner im Repräsentantenhaus mit 229 Sitzen einen Vorsprung von 28 Sitzen auf die oppositionellen Demokraten mit 201 Sitzen. Ein Sitz wurde von einem Parteilosen gehalten, die Sitze des 13. Wahlkreises in New Jersey, des 22. Wahlkreises in Texas, des 16. Wahlkreises in Florida sowie des 18. Wahlkreises in Ohio waren vakant. Um die Mehrheitsverhältnisse umzudrehen, mussten die Demokraten also mindestens 15 zusätzliche Sitze gewinnen. Grundsätzlich gilt das Mehrheitswahlrecht, wonach der Kandidat einzieht, der in seinem Wahlkreis, die meisten Stimmen auf sich vereinigen kann.

Im Repräsentantenhaus gab es in der Kongresswahl 31 offene Sitze: 27 Sitze von Amtsinhabern, die nicht erneut antraten sowie 4 vakante Sitze. Von den 27 Sitzen mit vollständig neuen Kandidaten wurden 18 von Republikanern, 8 von Demokraten und einer von einem Parteilosen gehalten. Von den vakanten Sitzen befindet sich einer in New Jersey. Der Demokrat Robert Menendez, der dieses Jahr für den Senat antritt, hatte diesen Sitz inne. Die anderen Sitze in Texas, Ohio und Florida wurden von den unter Korruptionsverdacht stehenden Republikanern Tom DeLay und Robert Ney, sowie dem infolge einer Sex-Affäre zurückgetretenen Mark Foley, beansprucht.

Der Cook Political Report, ein unabhängiges, nicht-parteiisches Wahlforschungsinstitut, hatte vor der Wahl 85 Sitze als potenziell umstritten gekennzeichnet, davon 66 derzeit von Republikanern und 19 von Demokraten gehaltene Sitze. Am 30. Oktober 2006 galten[1]:

  • 350 Sitze als sicher
  • 12 Sitze der Republikaner und 12 Sitze der Demokraten als jeweils wahrscheinlich republikanisch und wahrscheinlich demokratisch - sie sind zu diesem Zeitpunkt sicher, könnten aber eventuell noch wettbewerbsfähig werden.
  • 15 Sitze der Republikaner und 14 Sitze der Demokraten als jeweils demokratisch- oder republikanisch-neigend - sie sind leicht umstritten, allerdings hat jeweils eine Partei einen bedeutenden Vorteil. Unter den demokratisch-neigenden waren 4 offene Sitze und der vakante Sitz Tom DeLays.
  • alle 32 Sitze, deren Ausgang nicht vorhersehbar war, wurden von Republikanern gehalten.

Bereits vor der Wahl waren sich die Demoskopen jedoch einig, dass die Demokraten die Wahl zum Repräsentantenhaus für sich entscheiden würden.

[Bearbeiten] Senat

Offene Senatssitze in den Kongresswahlen 20060 Republikanischer Amtsinhaber 0 Nicht erneut kandidierender Republikaner 0 Demokratischer Amtsinhaber 0 Nicht erneut kandidierender Demokrat 0 Nicht erneut kandidierender Parteiloser 0 Staaten, deren Sitze nicht neu gewählt werden
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Offene Senatssitze in den Kongresswahlen 2006
0 Republikanischer Amtsinhaber
0 Nicht erneut kandidierender Republikaner
0 Demokratischer Amtsinhaber
0 Nicht erneut kandidierender Demokrat
0 Nicht erneut kandidierender Parteiloser
0 Staaten, deren Sitze nicht neu gewählt werden

Im 109. Senat hatten die Republikaner mit 55 Sitzen vor den oppositionellen Demokraten mit 44 Sitzen die Mehrheit. Ein Sitz wurde von einem Parteilosen gehalten, der jedoch regelmäßig mit den Demokraten stimmte.

Von den zur Wahl stehenden Sitzen wurden 17 von Demokraten und 15 von Republikanern gehalten. Um im Senat die Mehrheit zu erhalten, mussten die Demokraten somit 6 zusätzliche Sitze gewinnen, wobei die unabhängigen Kandidaten Joe Lieberman in Connecticut und Bernie Sanders in Vermont bereits vor der Wahl angekündigt hatten, im Falle ihres Sieges eine Fraktion ("caucus") mit den Demokraten einzugehen.

Andererseits konnten die Republikaner ohne Wirkung auf die Mehrheitsverhältnisse bis zu 5 Sitze verlieren, da Dick Cheney als Vizepräsident der Vereinigten Staaten und Präsident des Senats bei Stimmengleichheit die für die Republikaner entscheidende Stimme gibt. Da aber aufgrund der Geschäftsordnung des Senats eine „arbeitsfähige“ Mehrheit - ausreichend Stimmen, um einen Filibuster zu beenden - erst mit 60 Stimmen gegeben ist, gab es für beide Parteien Anreize, um jeden zur Wahl stehenden Sitz zu kämpfen.

Noch stärker als im Repräsentantenhaus gilt auch im Senat die Erfahrung, dass derzeitige Amtsinhaber schwer zu besiegen sind. Entsprechend sind auch hier die umstrittensten Sitze solche, deren derzeitiger Inhaber nicht erneut zur Wahl antritt oder erst einmal gewählt wurde. Im Vorfeld der Wahl galten laut Cook Political Report [2] die Staaten Missouri, Montana, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Virginia, Tennessee, New Jersey, Maryland, Arizona, Michigan, Washington und Minnesota als wahlentscheidend. Die restlichen 20 Staaten galten als solide republikanisch oder demokratisch. In Connecticut sollte sich die Wahl zwischen dem unabhängigen Kandidaten Lieberman und dem Demokraten Lamont entscheiden. Die Wahl des unabhängigen Kandidaten Sanders in Vermont galt dem Politikinstitut zufolge als sicher.

In den Kongresswahlen 2006 gab es vier Sitze, deren Amtsinhaber nicht neu kandidierten:

Insgesamt wurde ein Sieg der Demokraten für möglich, aber unwahrscheinlich gehalten.

[Bearbeiten] Wahlergebnisse

[Bearbeiten] Zusammenfassung

Den Demokraten gelang es, sowohl die Mehrheit im Repräsentantenhaus als auch im Senat zu erringen.

Im Senat werden nach der Wahl 2006 der republikanischen Fraktion 49 und der demokratischen Fraktion 51 Mitglieder angehören. Zwar kam die Demokratische Partei nach den Senatswahlen nur auf 49 Sitze, doch werden sich ihr im Senat zwei als Unabhängige ins Rennen gegangene Kandidaten anschliessen. So wird der Senator Bernie Sanders, der keiner Partei angehört, Mitglied der demokratischen Fraktion sein. Senator Joe Lieberman kandidierte als unabhängiger Kandidat, nachdem er die parteiinternen Vorwahlen der Demokraten in Connecticut verlor, ist jeodch weiterhin Mitglied der Demokratischen Partei und wird ebenso der Fraktion der Demokraten angehören. Gegen Ende kam es im Senatsrennen auf die Mehrheitsverhältnisse in den Staaten Montana und Virginia an. Zuvor stand es 49 Sitze für die Republikaner zu 49 Sitze für die Demokraten (inkl. Sanders und Lieberman). Letztendlich kippte die Mehrheit in beiden umkämpften Staaten zugunsten der demokratischen Bewerber. Die Entscheidung in Virginia war dabei so eng, dass der unterlegene Kandidat der Republikaner George Allen per Gesetz hätte eine Nachzählung verlangen können, jedoch darauf verzichtete.

Den Demokraten gelang es somit in sechs Staaten den republikanischen Amtsinhaber zu schlagen, nämlich in Rhode Island, Pennsylvania, Missouri, Ohio, Montana und Virginia. Dabei erregten insbesondere die Niederlagen der beiden republikanischen Schwergewichte Rick Santorum in Pennsylvania und Allen in Virginia nationales Aufsehen. Beide hatten eine Kandidatur für die Präsidentschaft im Jahr 2008 erwogen und insbesondere George Allen galt als sichere Bank. Er schwächte sich aber durch unüberlegte Bemerkungen im Wahlkampf, die als rassistisch angesehen wurden, selbst.

[Bearbeiten] Repräsentantenhaus

Partei Letzte Wahl[3] Gewonnen[4] Veränderung[5] Anteil[6]
Republikaner 232 203 -29 47 %
Demokraten 202 232 +30 53 %
Andere 1 0 -1 0 %

Hinweis: Zum Zeitpunkt der Auswertung waren die Wahlergebnisse in 3 Wahlbezirken unbestimmt. Die Tabelle beinhaltet die Ergebnisse des nach derzeitigem Auszählungsstand führenden Kandidaten.

[Bearbeiten] Senat

Partei Letzte Wahl Feste Sitze[7] Gewonnen Ergebnis Veränderung
Republikaner 55 40 9 49 -6
Demokraten 44 27 22 49 +5
Andere[8] 1 - 2 2 +1

siehe auch: Liste der Mitglieder im 110. Senat der Vereinigten Staaten

[Bearbeiten] Senat: Wahlergebnis nach Bundesstaaten

Bundesstaat Republikaner Demokraten Andere
Stimmen Anteil Stimmen Anteil Stimmen Anteil
Arizona 814.393 53 % 664.137 44 % 48.230 3 %
Connecticut 109.196 10 % 450.837 40 % 574.729 50 %
Delaware 69.734 29 % 170.567 70 % 2.671 1 %
Florida 1.826.127 38 % 2.890.548 60 % 76.859 2 %
Hawaii 126.075 37 % 210.311 61 % 6.412 2 %
Indiana 1.171.256 87 % - - 169.424 13 %
Kalifornien 2.817.841 35 % 4.757.569 59 % 437.922 6 %
Maine 394.578 74 % 108.857 21 % 27.586 5 %
Maryland 684.618 44 % 855.563 54 % 24.914 2 %
Massachusetts 658.374 31 % 1.497.304 69 % - -
Michigan 1.560.297 41 % 2.151.087 57 % 69.263 2 %
Minnesota 835.670 38 % 1.278.911 58 % 88.245 4 %
Mississippi 375.307 64 % 205.518 35 % 9.099 2 %
Missouri 987.383 47 % 1.028.920 49 % 65.023 4 %
Montana 195,456 48 % 198.304 49 % 10.324 3 %
Nebraska 210.826 36 % 371.334 64 % - -
Nevada 322.366 55 % 238.663 41 % 21.263 4 %
New Jersey 975.389 45 % 1.162.054 53 % 49.869 2 %
New Mexico 163.732 29 % 394.079 71 % 376 0 %
New York 1.328.423 31 % 2.816.714 67 % 86.681 2 %
North Dakota 64.304 29 % 149.936 69 % 3.582 2 %
Ohio 1.680.999 44 % 2.133.690 56 % - -
Pennsylvania 1.652.420 41 % 2.343.727 59 % - -
Rhode Island 178.548 47 % 205.274 53 % - -
Tennessee 927.343 51 % 877.716 48 % 23.663 1 %
Texas 2.659.380 62 % 1.554.483 36 % 97.622 2 %
Utah 344.416 63 % 169.369 31 % 36.190 6 %
Vermont 84.517 32 % - - 176.422 68 %
Virginia 1.165.324 49 % 1.172.541 50 % 26.102 1 %
Washington 818.593 40 % 1.160.157 57 % 65.073 3 %
West Virginia 153.001 34 % 293.605 64 % 8.473 2 %
Wisconsin 629.127 30 % 1.436.623 67 % 66.704 3 %
Wyoming 134.942 70 % 57.640 30 % - -

[Bearbeiten] Siehe auch

Sitzverteilung im Kongress der Vereinigten Staaten

[Bearbeiten] Wahlkampfbestimmende Themen

Der Wahlkampf wurde von der Lage im Irak dominiert. Angesichts steigender Opferzahlen unter den Truppen und fast täglicher Meldungen über Selbstmordattentate und Befürchtungen, dass den USA die Kontrolle im Irak entgleiten könnte, waren viele Wähler von der Republikanischen Partei des Präsidenten George W. Bush enttäuscht und lasteten der Administration schwere Fehler an. Vor der Wahl forderten die Redakteure der Army Times, eine Zeitung, die auf allen Stützpunkten der USA verkauft wird, in einem Editorial die Ablösung von Donald Rumsfeld wegen der Lage im Irak. Die Zustimmung zu der Arbeit des Präsidenten sank auf ca. 35 % und die Wahl wurde als Plebiszit zur der Irak-Politik des Präsidenten verstanden.

Hinzu kamen kurz vor der Wahl zahlreiche Skandale, die die Reputation der Republikaner als Partei des Anstandes und christlicher Moral beschädigten. So wurde der Kongressabgeordnete Mark Foley dabei überführt, wie er männlichen minderjährigen Botenjungen im Kongress anzügliche Botschaften über Instant Messaging schickte. Mandatsträger der Republikaner waren in Korruptionsskandale verwickelt und Ted Haggard, ein einflussreicher christlicher Prediger und starker Unterstützer des Präsidenten, der in Predigten stets gegen die gleichgeschlechtliche Ehe Stellung bezog, stellte sich als homosexuell heraus und gestand vor laufenden Kameras ein, die Droge Chrystal Meth gekauft, aber nicht genommen zu haben.

Somit waren die Republikaner in zwei ihrer von den Wählern zugeschriebenen Kernkompetenzen, nämlich eine gute Sicherheitspolitik sowie ihre Position als Verteidiger von Anstand, Sitte und Moral, geschwächt. In zahlreichen Staaten waren aber auch Volksabstimmungen zum Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe auf dem Wahlzettel; ein Thema, welches in den USA polarisierend wirkt und Wähler an die Urnen treibt.

[Bearbeiten] Einzelne Senatsrennen

[Bearbeiten] Connecticut

Der ehemals demokratische Amtsinhaber Joe Lieberman aus dem Bundesstaat Connecticut trat als Unabhängiger an, da er in den demokratischen Vorwahlen am 8. August 2006 seinem Parteikollegen Ned Lamont unterlag. Lieberman stand in der demokratischen Partei für seine Unterstützung des Irak-Kriegs unter massiver Kritik. Für die Republikaner trat Alan Schlesinger an.

Lieberman setze sich am Ende mit 50 % der Stimmen durch. Auf Lamont entfielen 40 % der Stimmen und auf Schlesinger 10 % der Stimmen. Viele Republikaner gaben hierbei Lieberman ihre Stimme. Der Rebublikaner Schlesinger war von Beginn an chancenlos und konnte auch nicht auf die Unterstützung seiner Partei hoffen. Trotzdem wird Lieberman der Fraktion der Demokraten angehören.

[Bearbeiten] Missouri

Der republikanische Amtsinhaber Jim Talent aus Missouri setzte sich im Jahr 2002 bei einer Spezialwahl knapp gegen seine demokratische Herausforderin Jean Carnahan durch. Ihr Ehemann Mel Carnahan starb kurz vor seiner Wahl im Jahr 2000 bei einem Flugzeugabsturz. Trotz seines Todes wurde Carnahan zum Senator gewählt.

Für die Demokratische Partei trat Claire McCaskill an. Themenschwerpunkte im Wahlkampf sind ein Referendum über Stammzellenforschung sowie eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Senator Talent spricht sich gegen die Stammzellenforschung und Mindestlohnerhöhung aus, während seine demokratische Herausforderin beide Vorschläge befürwortet. In einem Wahlkampfspot für McCaskill sprach sich auch der unter der Parkinson-Krankheit leidende Schauspieler Michael J. Fox für die Legalisierung der Stammzellenforschung aus.

Das Rennen gehörte zu den spannendsten und ausgeglichensten. Beide Bewerber lagen laut Umfragen vor der Wahl gleich auf. Schließlich setzte sich McCaskill gegen Talent mit einer Stimmenverteilung von 50 % zu 47 % durch.

[Bearbeiten] Montana

Der republikanische Amtsinhaber Conrad Burns aus Montana gewann die Wahl im Jahr 2000 vor dem Demokraten Brian Schweitzer, dem derzeitigen Gouverneur Montanas, hauchdünn mit 3% Vorsprung, obwohl George W. Bush bei der Präsidentschaftswahl Montana mit über 20% Vorsprung für sich entschied. Zusammen mit den vermeintlichen Verwicklungen von Burns in die Jack Abramoff-Affäre und dem Stärkerwerden der Demokratischen Partei in Montana entwickelte sich zunehmend eines der wichtigsten Rennen dieses Jahres. Gegen Burns trat der Demokrat und Senatsvorsitzende des Staates Montana, Jon Tester, an.

Lange Zeit war der Ausgang des Rennens lange Zeit völlig offen. Auch hier konnte sich aber der demokratische Bewerber Tester gegen den Amtsinhaber Burns mit einem hochdünnen Vorsprung durchsetzen.

[Bearbeiten] New Jersey

Der Demokrat Jon Corzine, der im Jahr 2000 den Senatssitz für New Jersey gewonnen hatte, wurde 2005 zum Gouverneur des Staates gewählt. Corzine beauftragte den Abgeordneten des Repräsentantenhaus, Robert Menendez, für seine Nachfolge. Für die Republikaner trat Thomas Kean Jr., der Sohn des ehemaligen Gouverneurs von New Jersey, Thomas Kean, an. Das Rennen galt als eines der wichtigsten dieses Jahres und stellt für die Republikaner die wahrscheinlich einzige Möglichkeit dar, den Demokraten einen Sitz im Senat abzunehmen. Hatte Kean Jr. im Sommer in einigen Umfragen noch einen Vorsprung gegenüber Menendez, wendete sich Anfang Oktober das Blatt zugunsten des Demokraten.. New Jersey gilt als demokratische Hochburgund stimmte zuletzt 1972 für einen republikanischen Senats-Kandidaten.[1]. Am Ende konnte sich Menendez durchsetzen.

[Bearbeiten] New York

Amtsinhaberin Hillary Clinton, die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton konnte sich klar gegen den Republikaner und Bürgermeister der Stadt Yonkers, John Spencer, durchsetzen. Obwohl bereits vor der Wahl abzusehen, dass Clinton wiedergewählt würde, rief das Rennen der ehemaligen First Lady ein reges Medieninteresse hervor. Allerdings war weniger die Senatorin Clinton als die mögliche Präsidentschaftskandidatin für die Präsidentschaftswahl 2008 von Interesse. Während Clinton sich bedeckt hielt und dies nur nicht ausschliessen wollte, hob Spencer hervor, dass er keine Ambitionen zur Präsidentschaft hätte und im Gegensatz zu Clinton volle sechs Jahre im Senat bleiben wolle.

[Bearbeiten] Ohio

Die Chancen zur Wiederwahl von Senator Mike DeWine aus Ohio wurden durch eine Korruptionsaffäre der Republikanischen Partei in Ohio sowie der geringen Popularität des republikanischen Gouverneurs, Bob Taft, beeinträchtigt. Kandidat der Demokraten war der Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Sherrod Brown.

Sherrod Brown gewann die Wahl.

[Bearbeiten] Pennsylvania

Der republikanische Amtsinhaber Rick Santorum trat gegen den Demokraten Bob Casey, Jr. an. Santorum hat den Ruf, besonders konservativ zu sein und ist eine starke Stimme seiner Partei. Santorums Sitz galt als Hauptziel der Demokraten. Santorum verlor seinen Sitz überraschend klar an den demokratischen Herausforderer Bob Casey, Jr.

[Bearbeiten] Rhode Island

Senator Lincoln Chafee aus Rhode Island gilt als einer der liberalsten Republikaner im US-Senat. Dennoch steht er vor einer komplizierten Situation, denn sein demokratischer Herausforderer Sheldon Whitehouse ist ebenfalls liberal und wird deshalb im ohnehin schon zu den Demokraten neigenden Rhode Island favorisiert. Rhode Island ist zudem der Bundesstaat mit der größten Ablehnung gegen Präsident George W. Bush. Nur rund ein Viertel sind mit seiner Amtsführung zufrieden.

Letzlich konnte sich Whitehouse gegen Chafee durchsetzen.

[Bearbeiten] Tennessee

Senator Bill Frist, derzeitiger Mehrheitsführer im Senat, hatte angekündigt, dass er seinen Sitz mit dem Ende seiner zweiten Amtszeit aufgeben würde. Es wird davon ausgegangen, dass Frist an einer Kandidatur während der Präsidentschaftswahl 2008 interessiert ist.

Obwohl die Stimmen Tennessees im Wahlmännergremium (Electoral College) 2000 und 2004 an George W. Bush gingen, sind die Mehrzahl der gewählten Amtsträger im Bundesstaat Demokraten. Ebenso sind die Mehrheit der registrierten Wähler in Tennessee Demokraten und die Mehrheit der Sitze des Bundesstaats im Repräsentantenhaus durch Demokraten besetzt.

Der demokratische Kandidat für den Senatssitz war Harold Ford Jr., seit 1997 Abgeordneter im Repräsentantenhaus, der in der Wahl auf den Republikaner Bob Corker traf. Das Rennen galt lange Zeit als sehr offen. Am Ende konnte sich der Republikaner Corker gegen Ford mit einer dünnen Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkampf in Tennessee von negative campaigning überschattet. So wurde Ford in einem TV-Spot unterstellt, er habe an Playboy-Parties teilgenommen und es wurde suggeriert, dass er als Schwarzer sich in erster Linie für Weiße Frauen interessiert habe.

[Bearbeiten] Vermont

Der Senator für Vermont Jim Jeffords verließ die Republikanische Partei kurz nach seiner Wahl im Jahr 2000. Am 20. April 2005 erklärte er, dass er nicht erneut zur Wahl antreten würde. Die Demokratische Partei stellte keinen eigenen Kandidaten auf, da bereits mehrere demokratisch-neigende parteilose Kandidaten im Rennen sind, insbesondere Bernie Sanders, seit 1991 als Vermonts einziger Abgeordneter im Repräsentantenhaus.

Auf der Seite der Republikaner kandidierte Rich Tarrant. Sanders setze sich mit großen Vorsprung gegen Tarrant durch. Er gilt als Sozialist und wird im Senat mit den Demokraten stimmen.

[Bearbeiten] Virginia

Senator George Allen, der vor der Wahl als ein möglicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2008 galt, trat gegen den Demokraten und ehemaligen Minister der US-Navy, Jim Webb an. Dieser Sitz galt Anfang 2006 als sicher für Allen, jedoch schrumpfte sein Vorsprung aufgrund von zwiespältigen Aktionen und rassistischen Äußerungen während seiner Wahlkampfauftritte. Mitte August z. B. bezeichnete er einen Wahlhelfer seines demokratischen Kontrahenten, Shekar Ramanuja Sidarth, als "Makaken" und begrüßte ihn mit: "Welcome to America", obwohl der Mann indischer Herkunft bereits in den USA geboren wurde.

Der Ausgang von Virginia galt als bis zuletzt ungewiss und es kam zu dem erwartenden Fotofinish. Webb konnte sich hauchdünn gegen Allen durchsetzen.

[Bearbeiten] Berichte von Unregelmäßigkeiten

Siehe auch: Wikipedia: 2006 USA election: Election irregularities

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.cookpolitical.com/races/report_pdfs/2006_house_comp1_oct30.pdf
  2. http://www.cookpolitical.com/races/report_pdfs/2006_sen_ratings_oct27.pdf
  3. Ergebnisse der Kongresswahlen 2004
  4. Anzahl der Sitze, die in dieser Wahl gewonnen wurden
  5. Absolute Veränderung der Sitzanzahl zur letzten Wahl
  6. Anteil der Gesamtsitze, in Prozent
  7. Sitze, die aufgrund des gestaffelten Wahlsystems dieses Jahr nicht zur Abstimmung stehen
  8. Der unabhängige Kandidat Bernie Sanders wurde als Senator für den Bundesstaat Vermont gewählt. Die Demokratische Partei verzichtete hier auf die Aufstellung eines Gegenkandidaten. Der neu gewählte Senator Joseph Lieberman ist als unabhängiger Kandidat gegen die Kandidaten der Demokratischen und der Republikanischen Partei angetreten. Beide werden jedoch der Demokratischen Fraktion ("caucus") im neu konstituierten Senat angehören.
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