Kompaktion

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Mit Kompaktion bezeichnet die Geologie die Verfestigung und Volumensverkleinerung von Sedimenten durch den Druck daüberliegender ("hangender") Gesteinsschichten.

In mittleren bis tiefen Sedimentbecken kann sie bis zu einigen Millimetern pro Jahr ausmachen. Dabei steigt die Dichte entsprechend - z.B. im tertiären Untergrund des Pannonischen und des Wiener Beckens um etwa 0,01 bis 0,02 g/cm² pro Jahrmillion. Dadurch ist beispielsweise die Dichte des im Miozän abgelagerten Gemischs aus Sand, Ton und Schotter im Laufe von 15 Millionen Jahren von ursprünglich 1,5 bis 2 g/cm³ auf etwa 2,2 g/cm³ gestiegen, bei gleichzeitiger Auspressung von Porenwasser und Verkittung der Gesteinskörnung durch Lösungswässer (siehe chemische Verwitterung und Zementation (Geologie)).

Vielfach geht mit der Kompaktion auch eine Inkohlung allfällig enthaltener organischer Sun´bstanzen einher, die zum Entstehen von Erdöl- und Erdgas-Lagerstätten führen. Die Kohlenwasserstoffe wandern durch die - langsam kleiner werdenden Gesteinsporen - in die Kuppen und Falten der unterirdischen Sedimentschichten, wo sie beim Abklingen der Kompaktierung "gefangen" bleiben und gezielt aufgesucht bzw. gefördert werden können (siehe geophysikalische Exploration).

Im Zuge von Gebirgsbildungen geht mit der Kompaktion des Gesteinschutts und anderer Sedimente - die sich bei Hebung des Geländes durch verstärkte Erosion rascher ablagern - oft auch eine tektonische Umlagerung einher. Dadurch hat sich z.B. die Struktur der alpinen Decken verändert, und auch die Bildung der Molassezone im Alpenvorland und verschiedener geologisch älterer Schottergruben geht darauf zurück.