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Kippfigur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Kippbild oder eine Kippfigur ist eine Abbildung, die zu spontanen Gestalt- bzw. Wahrnehmungswechseln führen kann. Eine Erklärung dieses Phänomens findet sich auf der Seite multistabile Wahrnehmung.

Ein Wandbild in Lima (Peru), das sowohl ein Nilpferd als auch einen Totenkopf darstellt
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Ein Wandbild in Lima (Peru), das sowohl ein Nilpferd als auch einen Totenkopf darstellt

Synonyme Begriffe:

  • Inversionsfigur
  • Reversionsfigur
  • Umschlagfigur

Mit Kippfiguren verwandte Phänomene sind sog. Vexierbilder und unmögliche Figuren wie das Penrose-Dreieck.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beispiele

[Bearbeiten] Der Necker-Würfel

Rechts oben / links unten
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Rechts oben / links unten

Die Zeichnung stellt anscheinend das Gittermodell eines Würfels dar. Die beiden großen, sich überschneidenden Vierecke können dabei jeweils sowohl Vorder- als auch Rückseite sein. Somit erkennt man je nach Fokussierung einen links unten beginnenden Würfel, auf den man von rechts oben draufsieht, oder einen rechts oben befindlichen Würfel, den man von links unten betrachtet.

Der Name geht zurück auf den Schweizer Geologen Luis Albert Necker, der den Effekt der bistabilen Wahrnehmung 1832 zuerst an Kristallzeichnungen beschrieb.

Beide Personen laufen über die Schröder-Treppe
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Beide Personen laufen über die Schröder-Treppe

[Bearbeiten] Die Schröder-Treppe

Die Schröder-Treppe zeigt ebenfalls zwei perspektivische Orientierungen. Im linken Teilbild läuft das Mädchen die Treppe hinunter, dem Ball hinterher. Der Mann scheint im Raum zu schweben. Eine Drehung des Bilds um 180°, rechtes Teilbild, invertiert die Treppenperspektive und lässt ihn nun die Treppe hinaufsteigen.

[Bearbeiten] Krater / Hügel

Hügel oder Krater?
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Hügel oder Krater?

Viele Betrachter erkennen im linken Teilbild einen Hügel, rechts einen Krater. Dennoch handelt es sich um dasselbe Bild, lediglich um 180° gedreht. Die Interpretation beruht auf der Erfahrung, dass Objekte oft von oben beleuchtet werden. Ein heller Rand oben legt eine Anhöhe nahe, ein dunker Rand unten einen Schatten, hervorgerufen durch einen abfallenden Hügel. Im zweiten Teilbild ist es genau umgekehrt.

Diesen Effekt nutzen grafische Benutzeroberflächen bei der Bildschirmdarstellung von Schaltflächen. Eine helle obere und dunkle untere Begrenzungslinie lässt einen hervorstehenden Knopf vermuten, umgekehrte Helligkeitsverhältnisse einen eingedrückten.

[Bearbeiten] weitere Beispiele

Vase oder Gesichter?
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Vase oder Gesichter?
Junge oder alte Frau?
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Junge oder alte Frau?
  • Pokalprofilmuster: zwei schwarze, sich anschauende Gesichter / ein Pokal (jeweils im Profil); dieses Beispiel wird dem dänischen Psychologen Edgar J. Rubin (1886-1951) zugeschrieben.
  • junge Frau, deren Gesicht vom Betrachter wegschaut / eine alte Frau (Hexe) im Pelz

[Bearbeiten] Äquivalent in der Musik

  • „minimal music“ - hier zeigen sich Kippbilder in der zeitlichen Wahrnehmungsstrukturierung

Tritonus: der eine Ton kann als Terz, der andere als Septime eines Dominantseptakkordes aufgefasst werden. Wird die Funktion der Töne getauscht, so ergibt sich der Dominantseptakkord der um einen Tritonus entfernten Tonika. Beispiel Tritonus h-f: h ist die Terz und f die Septime von G7. Aber auch: h ist die Septime und f die Terz von Cis7. Wird über G7 improvisiert, so kann wechselweise auch über Cis7 improvisiert werden (sofern der Begleitakkord nur aus den genannten 2 Tönen besteht)

[Bearbeiten] Anwendung in der Literatur

Robert Gernhardt veröffentlichte 1986 einen Erzählband mit dem Titel Kippfigur, bei der die Umschlag-Illustration eine doppelte Doppeldeutigkeit bietet: Vor dem Hintergrund einer Würfel-Landschaft (=perspektivische Kippfiguren) sitzt eine Figur, die "einen kippt" (trinkt).
Nach der Analyse durch Shlomith Rimmon können einige Erzählungen von Henry James als literarische Kippfiguren betrachtet werden, da sie verbale und narrative Ambiguität aufweisen.

[Bearbeiten] Literatur

Arnold, Eysenck und Meili: Lexikon der Psychologie. Herder, Freiburg im Breisgau 1991, ISBN 3-451-22409-1 (mit formal falscher ISBN ausgeliefert und katalogisiert, Suche über KVK möglich)

[Bearbeiten] Siehe auch

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