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Kegeln

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Kegeln ist eine Sportart, bei der der Spieler zumeist von einem Ende einer glatten Bahn (Kegelbahn) aus mit kontrolliertem Schwung eine Kunststoffkugel ins Rollen bringt, um die am anderen Ende der Bahn aufgestellten neun Kegel umzulegen. Es besteht eine Verwandtschaft mit dem Bowling: Beim traditionellen Kegeln gibt es neun Kegel, beim Bowling dagegen zehn (die Pins genannt werden).

Eine Kugel trifft die Kegel
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Eine Kugel trifft die Kegel
Nur als Spaßsport betriebene Kegelversion mit lebenden Kugeln.
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Nur als Spaßsport betriebene Kegelversion mit lebenden Kugeln.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bahnarten beim Kegeln

Kegelbahn
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Kegelbahn

Der Kegelsport wird in Deutschland auf vier verschiedenen Bahnarten betrieben: Asphalt- (Classic-), Bohle-, Scheren- und Bowlingbahn. Auf jeder dieser Bahnarten, deren Verteilung außer beim bundesweit anzutreffenden Bowling regional unterschiedlich ist, finden eigene Meisterschaften, Ligenspiele, Vereinspokale und Turniere im Rahmen der jeweiligen Sportordnung statt. Darüber hinaus werden alljährlich nach vorheriger Qualifikation über die Länder bundesweit die Deutschen Meisterschaften auf Dreibahnen ausgetragen: Hierbei müssen sich die Sportler nacheinander auf den drei Bahnarten Bohle, Schere und Asphalt/Classic bewähren und dabei die recht unterschiedlichen Kegeltechniken anwenden.

Allen Bahnarten ist das Ziel gemein, die größtmögliche Anzahl von Kegeln mit einem Wurf (Schub) umzuwerfen. Eine weitere Variante des Spiels ist es, bestimmte Konstellationen von Kegeln (Bilder) zu werfen.

[Bearbeiten] Asphaltbahn (Classicbahn)

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Asphalt oder Kunststoff und hat über die gesamte Länge von 19,50 m einen Breite von 1,50 m. Für einen optimalen Kugellauf muss der Belag vollkommen glatt sein. Die gesamte Lauffläche liegt horizontal. Die Asphaltbahn wird überwiegend im süddeutschen Raum (Baden-Württemberg, Bayern) in Hessen, Rheinland-Pfalz und Berlin sowie in allen neuen Bundesländern (Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern) gespielt. International ist die Asphaltbahn in 14 Ländern (darunter Österreich, die Schweiz und Liechtenstein) verbreitet.

[Bearbeiten] Bohlebahn

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Wie die Scherenbahn hat auch die Bohlebahn eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Aufgrund der Maße der Lauffläche (23,50 m Länge und 0,35 m Breite) ist auf der Bohlenbahn Abräumen nicht möglich und es kann nur in die Vollen gespielt werden. Auf Bohlebahnen wird hauptsächlich in Norddeutschland (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein), in den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie international in Dänemark, Polen und Namibia gespielt

[Bearbeiten] Scherenbahn

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m, Breite: 0,35 m) bestehen aus Linoleum. Die Kugellauffläche besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Die Bahn hat eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Die Lauffläche hat von der Aufsatzbohle bis zur Schere auf einer Länge von 9,5 m eine Breite von 0,35 m und verbreitert sich dann auf einer Länge von 8,5 m scherenartig bis auf 1,25 m beim Kegelstand.Scherenbahnen sind im westdeutschen Raum (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie im südlichen Niedersachsen und in Hessen verbreitet, im Ausland in den Benelux-Ländern, in Frankreich, Italien und Brasilien.

[Bearbeiten] Bowlingbahn

Hauptartikel: Bowling

Die Bowlingbahn besteht aus lackiertem Holz oder aus Kunststoff. Üblicherweise wird sie regelmäßig mit einem dünnen Ölfilm überzogen. Das letzte Drittel der Bahn ist trocken. Bei einem Hakenball sorgt das Öl dafür, dass die Seitenrotation erst kurz vor den Pins Wirkung zeigt. Wäre die Bahn gänzlich ungeölt, würde jede Rotation den Ball unmittelbar in die Rinne befördern. Fortgeschrittene Spieler besitzen mehrere Bälle unterschiedlicher Härte, um sich auf die wechselnden Bedingungen durch mehr oder weniger Öl und die unterschiedliche Beschaffenheit (Holz oder Kunststoff) anzupassen.

Die Bahn wird in folgende Bereiche eingeteilt:

Anlauf

der Bereich in dem sich die Spieler bewegen, um ihren Wurf durchzuführen

Foulline

eine (meist) schwarze Linie, die Anlauf und Lauffläche voneinander abgrenzt. Zusätzlich ist diese durch eine Lichtschranke mit dem Computer verbunden. Wird diese ausgelöst, so wird für den Wurf ein F (Foul) eingetragen, die gefallenen Pins zählen nicht.

Lauffläche

der 60 Fuß lange Bereich zwischen Anlauf und Pindeck. Dieser Bereich wird normalerweise von den Spielern nicht betreten. Der Ball durchläuft diesen Bereich auf seinem Weg zu den auf dem Pindeck stehenden Pins. Die Lauffläche ist geölt um in erster Linie den Bahnenbelag zu schützen. Die Ölung macht aber auch für Sportler den Reiz des Spielens aus, da die Ölung ein mehr oder weniger anspruchsvolles Spielen des Bowlingballs verlangt. Die Lauffläche ist wiederum unterteilt in drei jeweils 20 Fuß lange Bereiche, die Heads, die Pines und das Backend (Ein Bereich zwischen Öl und Pins, der nicht geölt wird, um den Bällen "Haft" zu geben und ihnen Zeit zu lassen, einen "Hook" in Richtung Gasse zu schlagen).

Pindeck

der Bereich, in dem die Pins stehen

Rinne (Gutter)

die tieferliegenden Bereiche rechts und links neben Lauffläche und Pindeck.

[Bearbeiten] Besonderheit: Platzbahnkegeln

Eine regionale und besondere Form des Kegelns, die auch von der sonst üblichen Technik total abweicht, ist das Platzbahnkegeln, das als Wettkampfsport traditionell nur im Mansfelder Land im südlichen Sachsen-Anhalt vorkommt. Hier wird die hölzerne Kugel nicht gerollt, sondern aus einer Entfernung von 6,50 Metern von einer markierten Standfläche aus auf die neun Kegel geworfen. Zum Schutz der anderen Spieler und der Zuschauer befindet sich etwa 80 cm hinter dem Kegelstand eine Fangwand. Platzbahnkegeln findet üblicherweise im Freien statt.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Kegelspiel ist eine der bekanntesten und ältesten Sportarten, deren Geschichte vielerorts falsch beschrieben und ausgelegt wird.

[Bearbeiten] Antike und Germanenzeit

Fest steht, dass der Ursprung des Kegelns bis zur Hochkultur der alten Ägypter zurückreicht. Bei archäologischen Ausgrabungen fand man Teile eines Kinder-Kegelspiels aus dem Jahre 3.500 vor unserer Zeitrechnung und Wandreliefs in Grabstätten. Das heutige Kegeln dürfte seine Urform im Spiel der germanischen Stämme (Steinzielwerfen auf drei, sieben oder neun Kegel-Knochen) haben.

[Bearbeiten] Mittelalter

1157 wird in der Chronik von Rothenburg ob der Tauber Kegeln als weit verbreitetes Volksvergnügen geschildert. Seinerzeit stand indessen nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund, sondern Menschen waren von den mit der Betätigung einhergehenden Wetten fasziniert.

Aus Xanten am Niederrhein stammt eine Handschrift von 1265, die belegt, dass dort eine Kegler-Gilde bestand. Die Aufnahmegebühr musste in Naturalien entrichtet werden. Weitere Chroniken und alte Schriften sprechen davon, dass es beim Kegeln offene Regeln gab. Mal wurde auf einen Gegenstand (Kegel?), dann auf mehrere (bis zu elf)geworfen oder gerollt.

Das mancherorts verfluchte Kegelspiel fand den ersten Eingang in gesellschaftliche Kreise, von denen man es nicht gerade erwartet hatte: In der Abgeschiedenheit der kirchlichen Klöster wurden plötzlich aus Klosterbrüdern Kegelbrüder. Dort wurde es zumeist "Heidentöten" genannt.

Außerhalb der Klostermauern war das Kegeln zeitweise verboten, z.B. auch in England (1388 König Richard II). Erste Besitzer von eigenen Kegelbahnen waren die Kirchengemeinden in Deutschland. Zur Zeit der Reformation versuchten die protestantischen Obrigkeiten, die herrschenden Kegelsitten zu ordnen. Eine dieser ersten Reformen war 1529 in Basel das Verbot des vormittäglichen Kegelns an Sonn- und Feiertagen. Regional und zu unterschiedlichen Zeiten wurde das Kegelspiel in Deutschland wiederholt von den Behörden verboten. Als das Kegeln wieder erlaubt war, wurde ausschließlich in die Vollen gespielt, doch da das Aufstellen der Kegel den Kegeljungen zu anstrengend war, wurde erst wieder aufgestellt, als alle 9 Kegel "umlagen". Das war der Beginn des Abräumspiels.

Friedrich Eduard Meyerheim: Die Kegelgesellschaft, 1834
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Friedrich Eduard Meyerheim: Die Kegelgesellschaft, 1834

[Bearbeiten] 18./19. Jahrhundert

Bis ins 18. Jahrhundert wurde ausnahmslos im Freien gespielt, es fehlte auf keinem Jahrmarkt und auf keiner größeren Hochzeit. Dabei traten die sportlichen Ehren in den Hintergrund, und es ging oftmals um Gut und Geld. Zuweilen wurde man gewalttätig, es wurde auch getrunken. Raufereien und gar Messerstechereien waren teilweise die Folge, aber doch eher die Ausnahme. Vor allem wird berichtet, dass das öffentliche Kegelspiel auf den Volksfesten seine harmlose Form behielt.

1786 schrieb der Berliner Mediziner und Gelehrte Johann Georg Krünitz in seinem Lexikon erstmals von "13 Regeln für das Kegelspiel", die teilweise heute noch gelten, z. B. dass nicht übergetreten werden darf und die Kugel vor einer bestimmten Markierung aufgesetzt werden muss. Die klassischen Dichter Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe waren eifrige Anhänger des Kegelns.

Die deutschen Auswanderer brachten das Kegeln in ihre neue Heimat mit. Schon bald gab es die süddeutschen Lattenbahnen im Banat, in Siebenbürgen und in der Herzegowina. In Brasilien und sogar in Australien wurden Scherenbahnen gebaut. Auch englische und niederländische Einwanderer brachten das Kegelspiel in die Neue Welt.

In den USA war das Kegeln sehr schnell weit verbreitet. Hier kam es auch mit dem Gesetz in Konflikt, und das Verbot von 1837 in Hartfurt/Connecticut sollte der Legende zufolge Kegelgeschichte schreiben: Da nun das Spiel auf neun im Quadrat angeordnete Kegel verboten war, kam man auf den Gedanken, die Kegel im Dreieck anzuordnen und um einen zehnten Kegel zu ergänzen. Dies war möglicherweise die Geburtsstunde des in der Gegenwart weit verbreiteten Bowlingspiels.

Zur Entstehung des Kegelspiels mit zehn Kegeln existiert noch eine weitere Version. Zum Zeitpunkt des Verbotes sollen bereits Bahnen mit zehn Kegeln existiert haben. Auch in Europa wurde im Laufe der Zeit auf Bahnen mit unterschiedlicher Kegelzahl gekegelt. Wer die englische "Skittle Alley" (= Kegelbahn) kennt, wird zudem leicht feststellen, dass auch sie Vorläufer des heutigen Bowling sein könnte und es vielleicht eher war als die aus Deutschland stammende Lattenbahn. Dafür spricht die Tatsache, dass sich bis heute in den USA eine Sonderform des Bowlings erhalten hat: Das Candlepin-Bowling. Die dabei verwendeten Kegel sind und waren in Deutschland unbekannt, in England werden ähnliche Kegel bis heute verwendet. Diesen Verboten und Dekreten zum Trotz, wurde das Kegeln Anfang des 18. Jahrhunderts von den feinen Herrschaften der damaligen Zeit gepflegt und stand in der sportlichen Betätigung hoffähiger Vergnügen ganz oben an.

Die Umwälzungen in den abendländischen Kulturen in der Mitte des 19. Jahrhunderts brachten auch die Gründung erster fester Kegelgemeinschaften mit sich. Das Hauptaugenmerk lag zunächst in der Unterstützung bedürftiger Menschen, doch schon bald trat mehr und mehr der sportliche Gedanke in den Vordergrund - das Sportkegeln war geboren.

1885 wurde die organisatorische Grundlage für den deutschen Kegelsport in seiner heutigen Form geschaffen: Im sächsischen Dresden wurde der "Zentralverband deutscher Kegelklubs" ins Leben gerufen. In diese Zeit fällt auch die Ausübung des Kegelsports nach einem einheitlichen Regelwerk und auf genormten Bahnen in geschlossenen Räumen. 1887 erfolgte die Umbenennung der nationalen Dachorganisation in "Deutscher Keglerbund" (DKB).

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Mit rasanter Geschwindigkeit verbreitete sich das Sportkegeln an der Zeitenwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Nach der Gründung des DKB in Deutschland kam es auch in vielen anderen europäischen Staaten und in Nordamerika zur Gründung nationaler Kegelverbände. Der Erste Weltkrieg führte dazu, dass der interne Aufbau des DKB erst in den 1920er Jahren abgeschlossen werden konnte. 1923 fanden die ersten Deutschen Meisterschaften auf der Asphalt- und Bohlebahn statt.

1924 entstand in Chemnitz der "Deutsche Arbeiter-Keglerbund", welcher im Laufe seiner Geschichte bis zu zehntausend Mitglieder hatte. 1933 wurde dieser Verband im Zuge der "Gleichschaltungspolitik" der nationalsozialistischen Machthaber aufgelöst.

1926 wurden erstmals die Deutschen Meisterschaften auf der I-Bahn (Bowling) ausgetragen. Im selben Jahr kam es zur Gründung der International Bowling Association (IBA), die sich während des Zweiten Weltkrieges auflöste. Schon 1947 traf man sich in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, um über die Zukunft der IBA zu reden.1952 schlossen sich von neun westliche nationalen Verbände zur "Fédération Internationale des Quilleurs" (FIQ) zusammen, die seither alle vier Bahnarten einschließlich Bowling vertritt. Bereits 1953 traten mehrere nationale Verbände der Staaten des Warschauer Paktes, darunter auch die Deutsche Demokratische Republik, der FIQ bei.

1973 fasste der FIQ-Kongress, auf dem mittlerweile mehr als sechzig Nationen vertreten waren, die kegelsportlichen Aktivitäten organisatorisch zu untergliedern. Dies war die Geburtsstunde der World Ninepin Bowling Association (WNBA), die alle Länder und Verbände vertritt, die das Kegeln auf neun Kegel betreiben (Asphalt/Classic, Bohle und Schere), und der World Tenpin Bowling Association (WTBA), die alle Bowling spielenden Länder und Verbände vertritt.

1979 erklärte die 81. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees in Montevideo den internationalen Kegel- und Bowlingverband für olympiawürdig. Anfang der 1980er Jahre hatte die FIQ über 93 Mitgliedsverbände mit weltweit über elf Millionen Mitgliedern im Bereich des Kegel- und Bowlingsports.

[Bearbeiten] Verbände im deutschsprachigen Raum

Die deutschen Sportkegler sind im Deutschen Keglerbund (DKB) organisiert, der sich in vier Disziplinverbände (entsprechend den Bahnarten) gliedert: Deutscher Bohle-Kegler-Verband (DBKV) für den Kegelsport auf Bohlebahnen, Deutscher Schere-Keglerbund (DSKB) für die Schere-Aktivisten, Deutscher Keglerbund-Classic für Classic/Asphalt (DKBC) und die Deutsche Bowling-Union (DBU) für die Bahnart Bowling. In Österreich ist der Österreichische Sportkegel- und Bowling-Verband (ÖSKB), in der Schweiz und in Liechtenstein der Schweizerische Sportkegler-Verband (SSKV) Dachverband aller Sportkegler des Landes. In Belgien, das teilweise deutschsprachig ist, haben sich die Sportkegler zum Königlich-Belgischen Keglerverband (KBKV) zusammengefunden.

In der Schweiz gibt es noch eine Besonderheit: Die Schweizer Freien Kegler (Leitsatz: "Kegeln als Spiel mit sportlichem Ziel, Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit") sind in der Schweizerischen Freien Keglervereinigung (SFKV) organisiert. Die SFKV hat 21 Unterverbände, welche selbständige Verwaltungen sind, auch gibt es einen Kantonalen Verband des Kantons Bern.

[Bearbeiten] Aktuell

Ein deutliches Symbol dafür, dass Kegeln und Bowling international an Bedeutung gewonnen haben, sind drei bedeutende Ereignisse im Jahr 2005:

Vom 14.-21. Mai 2005 wurden in Hagen (Westfalen) die XII. Europameisterschaften im Sportkegeln auf Scherenbahnen mit Teilnehmern aus zwölf Nationen ausgetragen. Vom 29. Mai bis zum 04. Juni 2005 fanden in Novi Sad (ehemals Neusatz) in Serbien-Montenegro die XXVI. Weltmeisterschaften im Sportkegeln auf Classic-/Asphaltbahnen statt.

Das Weltsportereignis schlechthin fand im Sommer 2005 in Duisburg und den Partnerstädten Bottrop, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr statt: Vom 14.-24. Juli 2005 wurden dort die World Games mit 3.500 Sportlern aus 100 Nationen ausgetragen. Schirmherren des spektakulären Leistungsvergleiches in 177 Disziplinen, darunter die Präzisionssportarten Kegeln und Bowling, waren das Internationale Olympische Komitee / IOC und der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

[Bearbeiten] Sportkegeln

[Bearbeiten] Allgemeines

Sportkeglen wird im allgemeinen als Mannschaftssportart gespielt. Eine Mannschaft besteht aus 6 Spielern in manchen unteren Klassen auch 4 Spieler. Auch werden Einzel- Paar- und Mixed-Meisterschaften abgehalten. Neu dazugekommen sind Tandem- und Sprintbewerbe, die im KO System gespielt werden.

[Bearbeiten] 100/200 Wurf im DKB

Das im DKBC (also dem Classic-Bereich des DKB) betriebene Spielverfahren gliedert sich in Mannschaftsspiele zu je sechs Spielern (außer in der untersten Klasse, in der mit je 4 Spielern gespielt wird). Bei Damen- und in den unteren Herrenklassen werden pro Spieler/in 100 Wurf über 2 Bahnen, ab der Kreisliga (bzw. Bezirksklasse) werden bei den Herren pro Spieler 200 Wurf über 4 Bahnen gespielt. Ein Durchgang ist zeitlich auf 20 Minuten begrenzt. Jeder Spieler/in absolviert pro Bahn 50 Wurf kombiniert (25 Wurf in die Vollen und 25 Wurf Abräumen) wobei zuerst auf die Vollen gespielt wird. Nach einem Durchgang wechselt der Spieler mit seinem Gegner die Bahn. Sein Ergebnis wird auf die jeweilige Bahn übertragen. Alle Spielergebnisse von allen 6 bzw. 4 Spieler/innen werden zusammengezählt und dem Gegner gegenübergestellt. Gewonnen hat jene Mannschaft, die mehr Kegel hat. Unentschieden ist bei Kegelgleichheit. Weiterhin werden neben den Mannschaftsmeisterschaften in jedem Jahr auch Einzelmeisterschaften im DKBC zur Ermittlung der deutschen Einzelmeister durchgeführt. Hierbei müssen sich die Einzelspielerinnen und -spieler über Kreis-, Regional- und Landesmeisterschaften für das Finale qualifizieren.

[Bearbeiten] 120 Wurf International

International und in den meisten anderen Europäischen Ländern wurden 120 Wurf kombiniert (30 Wurf je Bahn : 15 Wurf Volle, 15 Wurf Abräumen) über 4 Bahnen mit 6 Spieler eingeführt. Gewertet wird Mann gegen Mann. Die 120 Wurf werden von Damen und Herren in allen Altersklassen gespielt ! Der Heimverein beginnt immer auf den ungeraden Bahnen. Nach jedem Durchgang (Satz), der 12 Minuten dauern darf, wird 1 Satzpunkt ausgespielt. Bei Kegelgleichheit gibt es einen Halben Punkt für jeden Spieler. Danach wird die Bahn gewechselt. Nach vier Durchgänge bekommt der Spieler mit mehr Satzpunkten 1 Mannschaftspunkt. Bei Satzgleichstand 2:2 bekommt der Spieler mit mehr Kegelanzahl den Mannschaftspunkt. Ist bei Satzgleichstand auch die Kegelanzahl gleich, so bekommt jeder Spieler/in einen Halben Mannschaftspunkt. Zusätzlich gibt es für die Mannschaft mit mehr Gesamtkegel 2 Mannschaftspunkte. Bei Kegelgleichheit jede Mannschaft 1 Mannschaftspunkt. Anschließend werden die Mannschaftspunkte (6 Spieler + Mannschaft) zusammengezählt. Insgesamt werden 8 Mannschaftspunkte ausgespielt. Es ist daher ein Sieg von 8:0 bis 4,5:3,5 möglich sowie ein Unentschieden bei 4:4 Mannschaftspunkte. In die Tabelle bekommt der Sieger 2 Punkte, bei Unentschieden 1 Punkt, der Verlierer 0 Punkte. Als zweite Wertung bei Punktegleichstand (Torverhältnis) werden auch die Mannschaftspunkte und die Satzpunkte in die Tabelle eingetragen.

Durch die Einführung der 120 Wurf wollte man ein einheitliches Spielsystem einführen, dass von allen Sportkegler/innen in allen Altersklassen gespielt wird, da jedes Land verschiedene Wurfdistanzen und Punktesysteme hatte. Weiters wollte man die Spannung erhöhen, da bei jedem Satz bereits ein Punkt ausgespielt wird und dass eine Mannschaft auch mit mehr Gesamtkegel das Spiel verlieren oder unentschieden beenden kann.

Die 120 Wurf werden auch international bei Weltmeisterschaften, Europapokal, Einzelweltpokal, Championate usw. gespielt.

Insgesamt gibt es 130.000 Classic-Kegler weltweit. Davon 90.000 aktive Spieler in Deutschland. Der Weltverband der Classic-Kegler (NBC) versucht entgegen den Wünschen der Mehrheit der Spieler in Deutschland, dieses System per Beschluss einzuführen. Da sich der Deutscher Keglerbund Classic (DKBC) gegen einen Eingriff in die nationale Hoheit wehrt, ist Deutschland international gesperrt. Weiterhin hat sich eine Initiative gegen diese Einführung gegründet, welche umfassend über den Sachverhalt informiert und den Widerstand organisiert.

[Bearbeiten] Kegel

Derzeit werden im Aktivenbereich zwei unterschiedliche Kegelformen gespielt: Der gerade geschnittene 2000-Kegel und der bauchige Top-Kegel. Die Wahl der Kegelform, welche auf einer Kegelbahn zum Einsatz kommt, kann während der Saison geändert werden solange auf allen Bahnen die gleichen Kegel eingebaut sind. Aktuell (2006) werben Hersteller und manche Verbände für den bauchigen Top-Kegel, da mit diesem ein besserer Kegelfall und optimalere Schlagergebnisse verbunden sein sollen. Außerdem reduzieren sich die "Durchläufer"(ein Schub der zwischen allen Kegeln durchläuft) mit der Jugendkugel.

[Bearbeiten] Ergebnisse, Holzzahlen

Die Ergebnisse (Kegelsumme oder auch Holzzahl, da ein gefallener/umgeworfener Kegel als 1 Holz gerechnet wird) im (Sport)kegeln hängen von vielen Faktoren ab, die gemeinsam zusammen spielen und auf die sich ein (Sport)kegler einzustellen hat. Die wesentlichen Faktoren sind: die Kegelform (tatsächlich hat sich herausgestellt, dass durch den Top-Kegel im Allgemeinen bessere Zahlen möglich sind), die Bahnpflege (durch das Aufbringen von Gleitmitteln gemäß Reglement kann das Schlagverhalten maßgeblich verbessert werden), der Kugel-Lauf (Gerade, Bogen, Drall), etc. Entscheidend ist daher, wie gut sich ein Spieler auf eine Kegelbahn einstellen kann.

Durch die genannten Faktoren können die erzielten Einzelergebnisse teilweise stark voneinander abweichen. Die folgenden Zahlen sind also als grobes Mittel zu verstehen.

Am Ende eines Spiels erreicht ein durchschnittlicher Spieler auf 100 Wurf etwa 400 - 450 Holz. Gute Spieler erreichen bis zu 500 Holz und mehr, ein durchschnittlicher Spieler erreicht auf 200 Wurf etwa 900 - 950 Holz, gute Spieler erreichen hier 1000 Holz und mehr. Jedoch sind auch 1100 Holz und mehr bei Bundesligaspielern möglich und werden auf guten Bahnanlagen (s.o.) des öfteren erreicht.

Bei 120 Wurf erreicht eine durchschnittliche Spielerin etwa 480 Kegel, ein Spieler etwa 510 Kegel, bei Bundesligaspielerinnen sind 600 Kegel und mehr zu erreichen. Die Bundesliagspieler können 650 Kegel und mehr erreichen.

[Bearbeiten] Ligen

DCL (Deutsche Classic Liga) - Bundesliga Ost / West - 2. Bundesliga Ost / Nord / West / Süd - "Bayernliga" (Bundesländer!!) - Landesliga Nord / Süd - Regionalligen (meistens zwei Regierungsbezirke zu einer Liga zusammengeschlossen) - Bezirksoberliga - Bezirksklasse Nord / Süd / Ost / West - Kreisoberliga - Kreisliga - Kreisklasse A - Kreisklasse B- Kreisklasse C (4 Spieler und zum Teil auch gemischte Mannschaften)

[Bearbeiten] Kegeln als Freizeitbetätigung

[Bearbeiten] Allgemeines

Im Classic-Bereich unterscheidet man Breitensportkegeln und Freizeit- oder Hobbykegeln. Breitensportkegler sind seit 2006 im DKBC organisiert und messen sich wie die Sportkegler in Ligen, auf Landes- und Deutschen Meisterschaften. Sogar eine Europameisterschaft wird es ab 2007 geben. Der Unterschied zu den Sportkeglern besteht lediglich dadurch, dass Breitensportkegler anstelle der Vollkugeln auch mit Lochkugeln spielen dürfen und die Ligen meist auf regionaler Ebene ausgetragen werden. Außerdem werden im Breitensport maximal 100 Kugel gespielt. Landesligen oder eine Bundesliga gibt es (noch) nicht. Hinsichtlich der Leistungen werden viele Breitensportler von den Sportkeglern beneidet.

Beim Freizeitkegeln stehen nicht wie beim Breitensport- oder Sportkegeln die sportliche Betätigung und der Wettkampf im Mittelpunkt, sondern vor allem die Geselligkeit und der Spaßfaktor. Freizeitkegeln ist daher strikt vom Breitensport- oder Sportkegeln zu trennen, und dessen unangenehme Begleiterscheinungen (wie z. B. der gelegentliche Konsum größerer Mengen Alkohols) haben die Sportart Kegeln schon oft und unberechtigterweise in Misskredit gebracht. In vielen Orten haben sich Männer und/oder Frauen zu Freizeit-Kegelklubs zusammengefunden. Zumeist wird eines oder mehrere aus der Vielzahl von Kegelspielen gespielt, und bestimmte Würfe wie "Pumpen" ("Pudel", "Ratten" = Nullwürfe), "Klingel" ("Kranz-Acht", Neunerwurf), "Verpasster Einsatz" usw. werden mit finanziellen Strafen belegt, um so Treffen und Ausflüge zu finanzieren.

[Bearbeiten] Sonderregel: Holzpflicht

Die Holzpflicht ist eine Sonderregel beim Freizeitkegeln. Bei manchen Spielen ist es von Nachteil, eine bestimmte Anzahl von Kegeln zu werfen. Damit der Spieler deshalb nicht mit Absicht einen Pudel (d.h. in die Rinne neben der Bahn) wirft, muss er solange werfen, bis er mindestens ein Holz getroffen hat.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilhelm Pehle (im Auftrag des Deutschen Keglerbundes): Der Kegelsport, Verlag Grethlein & Co., Leipzig und Zürich 1929
  • Horst A. Haas: Kegeln nach neuen Regeln, Humboldt-Taschenbuch-Verlag Jacobi, München 1974 und 1981 - ISBN 3-581-66243-4
  • Otto Bleiß, Willibald Höpping, Dr. Herbert Lehnert, Walter Popp, Kurt Scheermesser, Karlheinz Schmidt: Kegeln, Sportverlag, Berlin (Ost) 1982
  • Deutscher Keglerbund: Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Keglerbundes, Druck- u. Verlagsgesellschaft Rudolf Otto, Berlin 1985
  • Gerhard Gromann: Fit mit Kegeln, Falken-Verlag, Niedernhausen 1988 - ISBN 3-8068-2301-4

[Bearbeiten] Weblinks


Siehe auch: Bowling, Skittles

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