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Kava

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Kava
 Junge Kavapflanze (Piper methysticum)
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Junge Kavapflanze (Piper methysticum)
Systematik
Unterklasse: Magnolienähnliche (Magnoliidae)
Ordnung: Pfefferartige (Piperales)
Familie: Pfeffergewächse (Piperaceae)
Unterfamilie: Piperoideae
Gattung: Pfeffer (Piper)
Art: Kava
Wissenschaftlicher Name
Piper methysticum
G. Forst.

Kava (Piper methysticum), auch Kava Kava (Kawa-Kawa) oder Rauschpfeffer ist eine Pflanze aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Er ist ein traditionelles Getränk des westpazifischen Raumes. Aus dem pulverförmigen Kava wird ein Zeremonialgetränk hergestellt, das vor allem bei religiösen und kulturellen Anlässen konsumiert wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Pflanze

Die Pflanze ist mit dem Schwarzen Pfeffer verwandt. Wie dieser hat Kava herzförmige Blätter und wurmförmige Blütenstände. Auch Kava hat einen pfefferartigen Geschmack.

[Bearbeiten] Zubereitung

Traditionell werden frische oder getrocknete Bestandteile der Pflanze mit Wasser aufgegossen. Meist wird zur Gewinnung der Wurzelstock des Rauschpfeffers ("Piperis methystici rhizoma") zu einem feinen Pulver zerrieben oder in einem Mörser zerstoßen; manchmal werden auch Pflanzenteile gekaut und in ein Gefäß gespuckt. Wird die ganze Pflanze bei der Herstellung verwendet und geknetet, enthält das Kava-Getränk später auch ein speichelflussförderndes Enzym. Die so entstehende trübe Emulsion kann mit einem groben Tuch noch abfiltriert werden. Oder man wickelt das Pulver in ein Tuch und knetet dieses im Wasser. Oft wird Kava aus halbierten Kokosnussschalen getrunken.

Der Geschmack ist leicht scharf, das eigentliche Aroma hängt stark davon ab, ob zur Herstellung frische oder getrocknete Pflanzen verwendet wurden. Die Farbe ist grau bis grünlich.

Eine weitere Variante ist die Vermischung von 30 g pulverisiertem oder fein gemahlenem Kava-Kava und 300 ml Wasser oder Kokosnussmilch, 2 Esslöffel Kokosnussöl oder Olivenöl und 1 Esslöffel Lecithin, in einem Mixer gemischt bis die Mischung ein milchiges Aussehen angenommen hat. Danach wird die Mischung eingenommen. Die angegebene Menge reicht für 2 bis 4 Personen.

Eine andere Methode der Zubereitung ist die Herstellung eines alkoholischen Auszuges. Dabei werden etwa 200g Kava Pulver auf 1 Liter 25%-Mischung aus Alkohol und Wasser (z.B. man verdünnt eine 75cl Flasche 37,5%igen Wodka mit 37,5 cl Wasser) gegeben. Diese Aufguss wird circa 2 Wochen gelagert und dann durch ein Tuch abgeseiht.

[Bearbeiten] Inhaltsstoffe

Die 2 bis 10 kg schweren, sehr saftigen Wurzelstöcke der Kava-Pflanze enthalten zu 3-20% Kavapyrone. Der Totalgehalt schwankt in Abhängigkeit des Standorts und der Unterart. Weitere Bestandteile sind Stärke (43%), Rohfaser (20%), Wasser (12%), Zucker (3,2%), Proteine (3,6%), Mineralstoffe (3,2%). Außerdem enthalten die Wurzeln Flavokavin A und B sowie geringe Mengen [[an Sitosterol, Stigmastendion und Cepharadion A nebst geringen Mengen etherischer Öle sowie einige organische Säuren (zum Beispiel: Oxo-n-nonansäure, Phenylessigsäure, Zimtsäure, p-Methoxyphenylessigsäure).[1][2]

[Bearbeiten] Wirkung

Kava enthält Kavalactone (Kavain, Methysticin), die anxiolytisch wirken, also Angst- und Spannungszustände mindern. Auch hat Kava leichte analgetische (schmerzstillende) und antioxidante Wirkung. Der Genuss von Kava entspannt und mindert Unruhen, er führt zu leichter Euphorie und Gesprächigkeit. Kava löst Muskelverkrampfungen, Konsumenten fühlen sich in der Regel entspannt und wohl und klar denkend. Auf den Konsum schläft man in der Regel erholsam, und es gibt keine Nachwirkungen am Folgetag.

Richtig dosiert eignet sich K. als recht wirkungsvolles Aphrodisiakum.

Nebenwirkungen können leichte Taubheitsgefühle in Lippen und Zunge sein, vermindertes Sehvermögen, eingeschränkte Reaktionsfähigkeit, eine Gelbfärbung der Haut und allgemein allergische Hautreaktionen. Kava sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewandt werden

[Bearbeiten] Anwendung

In den traditionellen Gesellschaften Polynesiens, Mikronesiens und auch Melanesiens war und ist der Konsum von Kava in der Regel reine Männersache, auch wenn es in touristisch gut erschlossenen Gebieten auf Tahiti, Fidschi oder Guam auch bei rein folkloristischen Anlässen männlichen wie weiblichen Gästen angeboten wird.

Auf Hawaii wurden rund 30 verschiedene Kavasorten für medizinische, religiöse, politische, kulturelle und soziale Zwecke von allen sozialen Klassen genutzt, sowohl von Männern als auch von Frauen. Kava hatte dort eine ähnliche Rolle wie Bier als Feierabendgetränk zum Entspannen und Lockern von Muskeln. Auch unruhigen Kleinkindern wurde Kava verabreicht, um sie zu beruhigen und besser schlafen zu lassen.

Auf vielen austronesischen Inseln war das gemeinschaftliche Kavatrinken eine ursprünglich sehr intime und religiöse Zeremonie.

Auf Nauru wurde sie als Initiationsritual für junge Männer genutzt. Auch heute noch spielt das Kava-Ritual auf Nauru eine wichtige, meist festliche Rolle.

Auf Vanuatu wird Kava nachts an einem Ort namens "nakamal" ("Ort des Friedens") getrunken. Männer trinken Kava dort aus Muscheln oder leeren Kokosschalen, Frauen war der Genuss von Kava ursprünglich verboten. In der traditionellen Medizin wird eine andere Kavasorte gegen Fieber, Asthma und Schmerzen aller Art verabreicht. In Deutschland wurde Kava-Kava-Wurzelstockextrakt bis 2002 zur Behandlung von leichten allgemeinen Angstzuständen eingesetzt. Handelsnamen waren Antares, Neuronika, Kava-ratiopharm oder Kavasporal forte.

[Bearbeiten] rechtliche Lage in Deutschland

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt, wodurch eine Löschung der Passage(n) droht.

Mit Anordnung vom 14. Juni 2002 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Zulassung für Kava-Kava- und Kavain-haltige Arzneimittel einschließlich homöopathischer Zubereitungen widerrufen. Als Begründung werden Erkenntnisse über schwerwiegende Leberschädigungen und Reaktionen, die über ein nach den Erkenntnissen der Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen, genannt. So liegen dem BfArM insgesamt 39 Verdachtsfälle von unerwünschten Arzneimittelwirkungen mit Leberbeteiligung vor, davon 3 mit tödlichem Verlauf. Vor der Prohibition gab es etwa 40.000 Menschen in Deutschland, die regelmäßig Kava-Kava konsumierten.

Das BFR (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin), sowie die englische FSA warnen vor Rauschpfeffer haltigen Produkten.

Recherchen unabhängiger Institute haben jedoch festgestellt, das die Untersuchungen ein rein zufälliges Ergebnis gebracht hatten.

In der Statistik wurden Partienten mit Leberschäden gesucht, die „Zufällig“, Kava-Kava Produkte konsumierten, jedoch wurde nie bewiesen, dass es auf die Einnahme von Kava-Kava zurückzuführen war. (Es wurde ein besonderer Fall eines 81 jährigen Patienten hervorgehoben, der jedoch gleichzeitig andere Präparate einnahm, die hoch Leber schädigend waren.)

[Bearbeiten] Referenzen

  1. R. Hänsel: Kava-Kava in der modernen Arzneimittelforschung. In: Zeitschr.f. Phytotherapie, 17, 1996, S. 180-194
  2. A. Lopez-Avila, J. Benedicto: Supercritical Fluid Extraction of Kava Lactones from Piper methysticium (Kava) Herb. In: J.High. Resol. Chromatogr., 20, 1997, S. 555-559

[Bearbeiten] Weblinks

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