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Kamtschatka

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Lage von Kamtschatka in Russland
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Lage von Kamtschatka in Russland
Im Hintergrund: der Vulkan Awatschinski
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Im Hintergrund: der Vulkan Awatschinski
Topographie von Kamtschatka
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Topographie von Kamtschatka

Kamtschatka (russisch Камчатка) ist eine Halbinsel im ostasiatischen Teil Russlands - Region Russisch-Fernost. Verwaltungsmäßig ist sie aufgeteilt zwischen dem Autonomen Kreis der Korjaken im Norden und der Oblast Kamtschatka im Süden.

1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die größtenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Kamtschatka ist mit 370.000 km² die größte Halbinsel Ostasiens und befindet sich zwischen der Beringstraße und dem Ochotskischen Meer bzw. Sachalin. Sie erstreckt sich von Ostsibirien nach Süden; ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen. Die wichtigste Stadt Kamtschatkas, Petropawlowsk-Kamtschatski, liegt an der Awatscha-Bucht, die zu den größten Naturhäfen der Welt zählt.

Kamtschatka ist, in erdgeschichtlichen Zeiträumen gemessen, noch ein sehr junges Land. Gewaltige Kräfte sind hier erst seit etwa zwei Millionen Jahren am Werk. Die pazifische Erdplatte schiebt sich in breiter Front mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Zentimeter pro Jahr unter den Rand der eurasischen Platte. Dabei wurde die Halbinsel hochgedrückt.

Die Halbinsel ist 1.200 km lang und 450 km breit. Die geografische Breite ist 51° bis 62°, die Länge 160°. Auf ihr befinden sich 28 aktive Vulkane (von 160 insgesamt) und viele Geysire. Jährlich brechen etwa sechs der Vulkane aus. Die höchste Erhebung ist die Kljutschewskaja Sopka mit 4.750 m über NN, dieser liegt allerdings außerhalb des Sredinnyj-Höhenrückens, dem Hauptgebirgszug, der die Halbinsel von Norden nach Süden durchzieht.

Der größte Fluss ist die 758 km lange Kamtschatka, der östlich des Sredinnyj-Höhenrückens, in dem er auch entspringt, und nördlich des Chrebet Wostotschny (Ost-Grat) in den nördlichen Pazifik fließt; dort mündet er ca. 300 km westlich der Kommandeurinseln in den Ozean ein.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Heute leben etwa 380.000 Menschen auf Kamtschatka. Die Halbinsel ist relativ dünn bevölkert. Ca. 65 % der Einwohner leben in der größten Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski, die Hauptstadt der Oblast Kamtschatka und wirtschaftliches Zentrum der Halbinsel ist.

Der größte Teil der Bevölkerung besteht aus Russen. Nur etwa 2,5 Prozent stammen von den ursprünglich hier lebenden Ureinwohnern ab und gehören zu den Volksgruppen der Korjaken, Itelmenen und Ewenen.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Kamtschatka-Halbinsel wurde von Kosaken auf ihren Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Da es hier vor allem sehr viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert. Die dort lebenden Ureinwohner, die Korjaken, Itelmenen, Ewenen, Tschuktschen und Unangan wurden blutig unterworfen und fast ausgerottet.

Karte von Bering
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Karte von Bering

Der Däne Vitus Bering, nach dem auch die Meerenge zwischen Ostsibirien und Alaska benannt ist, hatte 1725-1730 und 1733-1743 große Expeditionen nach Kamtschatka und nach Norden zum Beringmeer geführt. Georg Wilhelm Steller, Botaniker und Theologe, verfasste umfangreiche Aufzeichnungen von der zweiten Expedition. Der Agronom Johann Karl Ehrenfried Kegel erforschte 1841-1847 Bodenbeschaffenheit und Geologie.

Erst seit 1990 ist die Kamtschatka-Halbinsel für Fremde zugänglich. Über 50 Jahre lang war sie militärisches Sperrgebiet, von wo aus die Sowjetunion die USA an der gegenüberliegenden Küste des Pazifiks ausspähte. Den Schutz dieses Gebietes nahmen die sowjetischen Militärs sehr ernst. Sowjetbürger brauchten eine Sondergenehmigung, wollten sie nach Kamtschatka reisen oder dort leben. 1983 schoss das Militär eine Verkehrsmaschine der Korean Airlines ab, da sie angeblich davon ausgingen, es handelte sich um ein US-amerikanisches Spionageflugzeug. 269 Insassen kamen dabei ums Leben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Werner Friedrich Gülden (Hrsg.): Forschungsreise nach Kamtschatka – Reisen und Erlebnisse des Johann Karl Ehrenfried Kegel von 1841 bis 1847, Böhlau-Verlag, 1992, ISBN 3-412-11091-4

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 57° N, 160° O

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