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Kaiserjäger

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Die Kaiserjäger waren ein Infanterieregiment der k.u.k. Armee, das sich während des ersten Weltkrieges besonders durch seine hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Bekannt ist der Name bis heute durch die gleichnamige Musikkapelle und den "Kaiserjägermarsch". Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Landesschützen verwechselt, die der k.u.k. Landwehr angehörten, und Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Tiroler Landesschützen wurden speziell für den Gebirgskampf ausgebildet und entsprangen der Schützentradition, die seit Kaiser Maximilian I. fest in der Tiroler Kultur verankert war. Die Kaiserjäger waren ebenfalls ein reguläre Infanterie-Einheit, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Front in Eis und Fels verlegt wurde. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, in Anerkennung ihrer Taten während der Kämpfe an der Südwestfront gegen Italien.

Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären K.u.K. Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblöst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee, Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlebell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die "Tiroler Kaiserjäger" erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war.

Zusammen mit den Tiroler Landesschützen-Kaiserschützen, mit den Männern des Deutschen Alpenkorps, mit den Standschützen, mit den verschiedensten Freiwilligen-Abteilungen und mit den Assistenzen der k.u.k. Gendarmerie stellten die Kaiserjäger die tapfersten Männer in Fels und Eis dar.
Gegen ebenso tapfer kämpfende Alpini und Bersaglieri tobte der Kampf um wenige Meter Felsbodens Tag und Nacht. In sämtlichen Frontabschnitten, sowohl im Hochgebirge, wie auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden oder im Rahmen der Isonzo-Schlachten: Kaiserjäger standen an vorderster Linie. Zahlreich sind auch die italienischen Quellen, die über diese außergewöhnliche Tapferkeit der Kaiserjäger berichteten: die wahrhaft überragende Widerstandskraft der Tiroler Kaiserjäger, die unerhörten Opfer, das unausgesetzte Hin- und Herfluten des Kampfes beweisen besser als jede andere Beschreibung die wirklich wunderbare Tapferkeit der Kämpfer.
Corriere della Sera vom 21. Oktober 1916

Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten).
Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen.

Siehe auch: Kaiserliche, Isonzo


Mit dem 16. Jänner 1816 - dieser Tag wird als Geburtstag der Kaiserjäger gefeiert - begann die Aufstellung des Regiments mit den Namen "Tiroler Kaiserjäger".

Die Soldaten dieses Regimentes in der Stärke von 5000 rekrutierten sich durch die Konskription, - bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 wurde die Stellung durch Los bestimmt - weiters durch die Übernahme von 1400 Mann aus dem ehemaligen Fennerjägerkorps, dem Vorläufer der Kaiserjäger, und von 600 Tiroler Soldaten, welche nach Ende der napoleonischen Kriege wieder in die Heimat zurückkehrten. Betrug die Dienstzeit anfangs 12 Jahre, verringerte sich diese später von 8 auf 6 Jahre, wobei die Bezahlung der Soldaten angemessen war.

Regimentsinhaber war der Kaiser persönlich, Zweitinhaber sowie die Kommandanten wurden durch ihn persönlich ernannt.

Das Regiment - ursprünglich aus 6 Bataillonen gebildet - zählte im Jahr 1894 bereits 16 Bataillone. Hauptergänzungsländer blieben Tirol und Vorarlberg. Ein Jahr später - am 1. Mai 1895 - wurde aus den 16 Bataillonen des "Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph" die Errichtung von 4 Regimenter angeordnet. Die neu aufgestellten Regimenter erhielten die Bezeichnung Kaiserliches und königliches 1, 2, 3, und 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger.

Im Ersten Weltkrieg setzte die österreichische Generalität die Kaiserjäger im Schwergewicht ein. Feldmarschall Svetozar von Boroevic (Svetozar Boroëvić von Bojna), Kommandant der Isonzoarmee 1915 sagte über die Kaiserjäger: "In meiner mehr als 40 jährigen Dienstzeit kenne ich die Kaiserjäger nur als Aristokraten der Infanterie. Ich betrachte sie daher als Gardetruppen und werde sie dort verwenden, wo ich einen todsicheren Erfolg haben will."

Leistungen der Kaiserjäger sind die Erstürmung des Casina Fersada am 23. Februar 1849, der Sturm auf das Dorf Pregasina am 16. Juni 1848, das Nachtgefecht in Volta am 26. Juni 1848, die Eroberung einer französischen Kanone am 4. Juni 1859 in Magenta, die Erstürmung von Oliosi am 24. Juni 1866, der Sturm auf die Insurgentenstellung im Kremenac am 21. Oktober 1878 während der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina.

Im Sinne der Traditionspflege hat der im Jahr 2000 in die Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie zu Wiener Neustadt eingetretene Jahrgang sich den Namen Kaiserjäger gegeben. Im Jahr 2004 wurden die 82 Berufsoffiziere des Jahrgangs Kaiserjäger in das österreichische Bundesheer übernommen.

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