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Körperbehindertenpädagogik

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Nach Christoph Leyendecker wird eine Person als körperbehindert bezeichnet, die infolge einer Schädigung des Stütz- und Bewegungsapparates, einer anderen organischen Schädigung oder einer chronischen Krankheit so in ihren Verhaltensmöglichkeiten beeinträchtigt ist, dass die Selbstverwirklichung in sozialer Interaktion erschwert ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Schönberger unterscheidet zwei Aspekte oder Ebenen der Körperbehinderung:

  1. Einen somatischen Aspekt (den Körper betreffend): "Körperbehinderung ist die Folge einer Schädigung der Stütz und Bewegungsorgane" (ebd). Zu diesen Schädigungen gehören Cerebrale Bewegungsstörungen wie: Spina bifida, Muskeldystrophie die Infantile Zerebralparese (ICP) u.a., und des Weiteren auch körperliche Schädigungen wie: Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Epilepsie, Hämophilie u.a..
  2. Einen sozialen Aspekt: "Die Behinderung bestimmt sich nach jenen Verhaltensweisen, die von Mitgliedern der wichtigsten Bezugsgruppe des Geschädigten in der Regel erwartet werden" (ebd.) Die Behinderung wird also nicht nur durch die Abweichung vom Idealbild, sondern auch durch die unmittelbare oder mittelbare Auswirkung dieser Abweichung auf das Verhalten ausgemacht.

Insoweit eine Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit gegeben ist, ist die Abgrenzung zwischen Körperbehinderung und kognitiver Behinderung unscharf; sie wird unter anderem daran festgemacht, inwieweit körperliche Beeinträchtigungen des Gehirns Ursache für die reduzierte kognitive Leistungsfähigkeit sind.

Ab einem gewissen Grad der Beeinträchtigung besteht Anspruch auf einen Schwerbehindertenausweis, der zu diversen Erleichterungen berechtigt, wie etwa steuerliche Erleichterungen, die Benutzung von Behindertenparkplätzen, den Europaschlüssel oder die kostenlose Beförderung im Öffentlichen Personennahverkehr. Ferner gibt es zur Förderung besondere Kindergärten, Berufsausbildungen sowie Behindertenwerkstätten.

Dennoch gilt in weiten Bereichen immer noch, dass Behinderungen häufig erst durch soziale Ausgrenzung zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung führen, wie es die Aktion Mensch in ihrem Leitspruch "Man ist nicht behindert - man wird behindert" ausdrückt. Die soziale Ausgrenzung kommt nicht zuletzt in abwertenden Bezeichnungen (z.B. invalid aus dem Lateinischen für "ungültig") bzw. Schimpfworten wie "Krüppel" oder "Missgeburt" oder der spanischen Bezeichnung für Menschen mit Behinderung - "minusválidos" ("Minderwertige") - zum Ausdruck.

[Bearbeiten] Anliegen für die Zukunft

Die Anliegen, deren Realisierung ein Ziel von Menschen mit unterschiedlichen Körperbehinderungen und deren Familien und Freunden ist, lassen sich zusammenfassen in den Leitgedanken:

  • Soziale Teilhabe statt Pflege
  • Überlegte Planung statt Barrierenerrichtung
  • Achtung und Respekt statt Diskriminierung
  • Integrierte Teilhabe statt vorgeburtliche Selektion und gesellschaftlich-institutionelle Ausgrenzung

[Bearbeiten] Siehe auch

Sonderpädagogik, Mehrfachbehinderung, Liste der Syndrome, Konrad Biesalski, Hans Würtz, Otto Perl

[Bearbeiten] Literatur

  • Reinhard Lelgemann, Jürgen Moosecker: Einführung in die Körperbehindertenpädagogik. In: Stephan Ellinger, Roland Stein: Grundstudium Sonderpädagogik. Bamberg 2005. ISBN 3-00-010877-7
  • Petra Fuchs: „Körperbehinderte“ zwischen Selbstaufgabe und Emanzipation. Selbsthilfe – Integration – Aussonderung. Luchterhand, Neuwied und Berlin 2001. ISBN 3-472-04450-0
  • Hans Stadler, Udo Wilken: Pädagogik bei Körperbehinderung. Studientexte zur Geschichte der Behindertenpädagogik Band 4. Beltz Verlag. Winheim, Basel, Berlin 2004. ISBN 3-8252-2378-7
  • H. Bergeest: Körperbehindertenpädagogik. Studium und Praxis. Bad Heilbrunn. 2006. ISBN 3-7815-1478-1

[Bearbeiten] Weblinks


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