Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Joseph von Buß - Wikipedia

Joseph von Buß

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Franz Joseph Buß, ab 1863 Ritter von Buß (* 23. März 1803 in Zell am Harmersbach, Schwarzwald; † 31. Januar 1878 in Freiburg im Breisgau), Dr. jur. utr. Dr. phil. Dr. med et chir., war ein deutscher Jurist, Staatsrechtswissenschaftler und katholischer Politiker, großherzoglich badischer Hofrat und Professor an der Universität Freiburg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung

Buß war das älteste von insgesamt sieben Geschwister. Sein Vater war Schneider. Dennoch konnte er das Gymnasium in Offenburg besuchen und absolvieren.

Nach dem Studium der Philosophie, Medizin, Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg, Heidelberg und Göttingen promovierte Buß 1822 in Freiburg in Philosophie, 1828 in Freiburg in den Rechtswissenschaften und 1831 in Basel in der Medizin.

[Bearbeiten] Wissenschaftliche Tätigkeit

1833 wurde er zunächst außerordentlicher, dann ab 1836 ordentlicher Professor für Staatswissenschaft und Völkerrecht in Freiburg, 1844 zusätzlich auch noch für Kirchenrecht. Mit der Berufung war die Ernennung zum Hofrat verbunden. Er blieb Professor in Freiburg bis zu seinem Tod.

[Bearbeiten] Politische Tätigkeit

Mit 34 Jahren wurde er als Kandidat des Wahlkreises Gengenbach-Oberkirch in die Zweite Kammer des Badischen Landtags gewählt.

Seine berühmt gewordene "Fabrikrede" vom 25. April 1837 war die erste sozialpolitische Rede vor einem deutschen Parlament. Als grundsätzlicher Befürworter der in Gang befindlichen Industrialisierung sah Buß die nachteiligen Folgen für die Arbeiter und verlangte staatliche Hilfsmaßnahmen. Seine Liste konkreter Vorschläge hatte visionären Charakter, sie reichte von Arbeitszeitbeschränkungen über Unfallschutz bis zu Bildungsmaßnahmen und staatlicher Hilfe bei Existenzgründungen. Buß' Forderungen fanden aber nicht den Beifall der Kammer.

Insgesamt gehörte er von 1837 bis 1840 und von 1846 bis 1848 der Zweiten Kammer des badischen Landtags an. Im Kirchenstreit stand er auf der Seite der ultramontanen Fraktion.

Nach der Teilnahme am Vorparlament gehörte Buß vom 5. Dezember 1848 bis zum 30. Mai 1849 der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter für Nienborg in Westfalen an. Er zählte zur Fraktion Café Milani.

In der Nationalversammlung und im Erfurter Parlament wandte er sich gegen den Ausschluss Österreichs bei der Wiederherstellung des Deutschen Reichs. Seine Bemühungen blieben ebenso erfolglos wie seine Forderung nach Errichtung einer katholischen Universität.

Das Eintreten für das habsburgische Kaisertum brachte ihm am 15. Januar 1863 mit Diplom vom 11. Oktober 1863 die Erhebung in den österreichischen Adelsstand (Ritter). Die Adelsanerkennung in Baden erfolgte dann am 29. Januar 1864.

1873 kehrte er bis 1877 nochmals in die badische Kammer zurück und gewann für die Zentrumspartei 1874 ein Reichstagsmandat, das er ebenfalls bis 1877 innehatte.

[Bearbeiten] Gesellschaftspolitische Aktivitäten

Buß war Herausgeber und Redakteur verschiedener katholischer Zeitungen, Gründer katholischer Vereine und Inhaber von bedeutenden Laienpositionen in der Kirche, so u. a. erzbischöflicher Kommissar. Unter anderem hat er auch die Görres-Gesellschaft mitbegründet.

Er praktizierte einen durchaus liberalen Katholizismus und war entschiedener Gegner eines Deutschkatholizismus. 1845 gründete er die konservative „Süddeutsche Zeitung für Staat und Kirche“.

Buß setzte sich in den 1840er Jahren intensiv mit Wort und Schrift für die politische Freiheit der Kirche ein. Die erfolgreiche Sammlung der deutschen Katholiken in den "Pius-Vereinen" ist zu nicht geringem Teil auf seinen Einsatz zurückzuführen.

Bei der Ersten Gerneralversammlung des katholischen Vereins Deutschlands wurde er 1848 zum Präsidenten des ersten Deutschen Katholikentages in Mainz gewählt.

In seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode am 31. Januar 1878 litt er unter schweren Depressionen.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks


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