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Jenny Lind

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Jenny Lind in Bellinis La Sonnambula
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Jenny Lind in Bellinis La Sonnambula
Jenny Lind
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Jenny Lind
Zeitgen. Karikatur: Starrummel um Jenny Lind in den USA
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Zeitgen. Karikatur: Starrummel um Jenny Lind in den USA

Jenny Lind (* 6. Oktober 1820 in Stockholm als Johanna Maria Lind, † 2. November 1887 in Malvern, Worcestershire) war eine schwedische Opernsängerin (Sopran), die wegen ihrer kometenhaften, kontinentübergreifenden Karriere auch als „Die schwedische Nachtigall“ in die Musikgeschichte einging.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Jenny Lind, die aus armen Verhältnissen stammte, wurde schon im Alter von neun Jahren in das Konservatorium Stockholm aufgenommen. Sie debütierte am 7. März 1838 in der Rolle der Agathe in Webers Der Freischütz. Sie wurde mit 20 Jahren Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie in Stockholm und zur Hofsängerin ernannt. Sie studierte 1841 bei Manuel García d. Ä. in Paris und trat 1844 erstmals in Berlin auf, später in allen Hauptstädten Europas. Vor allem in Opernarien von Bellini, Meyerbeer, Rossini und Donizetti hatte sie ihre glänzendsten Auftritte. Sie wurde von den Königshäusern Europas hofiert und zu Aufführungen eingeladen, so u.a. von König Oskar I. von Schweden und Norwegen, Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Queen Victoria von England.

Nicht nur ihre Stimme muss brillant gewesen sein, sie vermochte durch ihre Schönheit offenbar auch, verschiedene Dichter in ihren Bann zu ziehen. 1843 verliebte sich der Dichter Hans Christian Andersen in sie, was sie aber nicht erwiderte. Die zu dieser Zeit entstandene Geschichte "Die Nachtigall", die sich nach einer biografischen Notiz Andersens eindeutig auf sie bezieht, führte bald dazu, dass Jenny Lind als "Die schwedische Nachtigall" bezeichnet wurde.

Auf einer Tournee 1846 in Wien hörte sie der Dichter Franz Grillparzer und schwärmte in romantischer Verzückung über ihre Gesangskunst:

"Und spenden sie des Beifalls Lohn /
Den Wundern deiner Kehle /
Hier ist nicht Körper, Raum, noch Ton /
Ich höre deine Seele."

1848 lernte sie Chopin in London kennen; trotz gegenseitiger Zuneigung, die aus Briefen an ihre Familie bekannt wurde, und heftiger Bemühungen ihrerseits, unter anderem einer Reise nach Paris im Mai 1849, schaffte sie aber es nicht, ihn zu einer Ehe zu bewegen.

Diese Enttäuschung hatte wesentlichen Einfluss auf ihren weiteren Lebenslauf, denn 1849, mit nur 29 Jahren, zog sie sich für die Öffentlichkeit überraschend von der Opernbühne zurück und widmete sich ausschließlich dem konzertanten Liedgesang. Im Wintersemester 1849/50 erhielt Jenny Lind als erste und bislang einzige Frau das Ehrenband der Burschenschaft Hannovera in Göttingen.

Jenny Lind ist noch heute dafür bekannt, bei ihrer von P. T. Barnum organisierten Tournee durch die USA 1850-1852 Gegenstand eines Starrummels von bis dahin unbekannten Ausmaßen gewesen zu sein. Es existieren zeitgenössische Illustrationen, die ein außer Rand und Band geratenes Publikum abbilden. Ihr Begleiter am Klavier war der Pianist Julius Benedict.

In Boston heiratete sie den deutschen Komponisten Otto Goldschmidt (1829-1907), der auch ihr Pianist war, und kehrte 1852 mit ihm nach Europa zurück, wo sie nur noch selten im Rahmen von Wohltätigkeitsveranstaltungen auftrat. Zwischen 1852 und 1855 wohnte sie in Dresden, ab 1856 in London. Im selben Jahr wurde sie von Hermann Krone fotografiert (siehe Bild). In den folgenden Jahren gebar sie zwei Söhne und eine Tochter. 1870 trat sie auf dem rheinischen Musikfest in Düsseldorf zum letzten Mal öffentlich auf.

Seit der Gründung des Royal College of Music von London 1883 leitet sie bis 1886, ein Jahr vor ihrem Tod, die Meisterklasse für Gesang. Jenny Lind starb am 2. November 1887 im Badekurort Malvern und wurde in London in der Westminster Abbey am Poet's Corner begraben.

[Bearbeiten] Wirkung

Eine Einladung im Londoner Haus der schwedischen Nachtigall wird in Theodor Fontanes Roman Der Stechlin geschildert.

Jenny Lind vergaß nie ihre einfache Herkunft und spendete große Teile ihres Vermögens für arme Musiker, Hospitäler und Waisenhäuser. Daher tragen noch heute Einrichtungen, v.a. in England, den USA und Schweden, ihren Namen. In den USA trifft man öfter auf Straßen, die nach ihr benannt sind. Eine Insel vor der Küste von Neuengland ist nach ihr benannt, und das erste Opernhaus San Franciscos wurde Jenny Lind Opera House benannt.

1862 stiftete Jenny Lind einen Preis für junge schwedische Musiker, der mit einer dreijährigen Förderung verbunden war. Heute wird der Jenny-Lind-Preis jährlich an eine junge schwedische Sängerin vergeben und ist mit zwei Monatstourneen in den USA und in Schweden sowie mit einem Stipendium verbunden.

Jenny Lind gehört - auch über Jahrhundertgrenzen hinweg - zu den berühmtesten Landeskindern Schwedens. Ihr Name ist Fachleuten aus dem Opernumfeld und Kennern des Landes nach wie vor geläufig, die Schweden sind stolz auf diese Künstlerin und halten ihr Andenken in Ehren.

[Bearbeiten] Literatur

  • Nils-Olof Franzén: Jenny Lind, die schwedische Nachtigall. Eine Biographie. Evangerlische VA, Berlin 1990, ISBN 3-374-01145-4
  • Joan Bulman: Jenny Lind. A biography. Barrie, London 1956

[Bearbeiten] Weblinks

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