Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Jeleniów - Wikipedia

Jeleniów

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jeleniów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: Koordinaten: 50° 26' N, 16° 16' O 50° 26' N, 16° 16' O
Einwohner: 620 ()
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft & Verkehr
Straße: E67 Kłodzko - Hradec Králové
Nächster int. Flughafen: Breslau

Jeleniów (deutsch Gellenau) ist ein zur Gemeinde Lewin Kłodzki gehöriges Dorf mit 620 Einwohnern in Polen. Es liegt zwei Kilometer südöstlich von Kudowa Zdrój im Powiat Kłodzki.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1350 als „Geylnaw“ erwähnt. Als Vorwerk gehörte es seit 1477 zur Herrschaft Hummel. Nach deren Untergang wurde es 1595 an die Stadt Reinerz verkauft und gleichzeitig zu einem Freirichtergut erhoben. Zwei Jahre später erwarb es Kaspar Alten aus Herrmannseifen bei Trautenau nebst 1 Mehlmühle, 8 Häuslerstellen und 12 Teichen. Sein Sohn Johann Alten erbte das Gut 1643 und wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts geadelt; dessen Sohn Kaspar Josef von Alten erweiterte seinen Besitz noch durch den Kauf der Dörfer Gellenau, Sackisch, Tanz, Tassau, Groß- und Kleingeorgsdorf und Järker. Nach seinem Tode 1693 ging der Besitz auf seinen Sohn Johann Heinrich von Alten über, der zum Dank für die Errettung aus Lebensgefahr 1697 die St.-Trinitas-Kapelle erbaute.

Durch Erbfall war die Gutsherrschaft ab 1721 im Besitz der Familie von Ullersdorf. 1748 erwarb sie Franz Anton von Haugwitz. Dessen Sohn Graf Wenzel von Haugwitz erweiterte 1775 das Schloss durch den Anbau des barocken Westflügels, verkaufte den Besitz jedoch 1788 an den Justizrat Franz Bernhard von Mutius auf Altwasser. Dieser starb kinderlos und das Rittergut ging an seinen Neffen, Major Carl von Mutius, über. Um 1850 erweiterte Carl von Mutius das Schloss durch den Neubau des östlichen Flügels im Neorenaissance-Stil und des Dominialgebäudes, genannt der Carlshof; um diese Zeit wurde auch der große Park und die Obstplantagen angelegt. Carl von Mutius schenkte Schloss und Herrschaft zu Lebzeiten seinem Sohn Rittmeister Hans von Mutius, der mit einer Tochter des ehemaligen preußischen Kultusministers August von Bethmann-Hollweg verheiratet war. Schloss und Gutsherrschaft blieben bis 1945 im Besitz der Familie von Mutius.

Besonders bekannt war Gerhard von Mutius, der am 6. September 1872 in Gellenau geboren wurde und im diplomatischen Dienst tätig war. Während des Zweiten Weltkrieges verwaltete seine Tochter, die Schriftstellerin Dagmar von Mutius, die Gutsherrschaft bis zur Vertreibung 1946.

Durch den Bahnanschluss, der 1905 Kudowa-Sackisch erreichte, nahm der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Firma Dierig erbaute von 1905–1909 eine Weberei mit 1.000 Webstühlen. 1924–1927 erfolgte die Erweiterung auf 2.000 Webstühle. Durch den Bau von Werkswohnungen und -häusern fanden in Gellenau viele Bewohner aus entlegenen Dörfern Arbeit und Unterkunft. 1943 wurde das Werk für die Rüstungsindustrie beschlagnahmt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Gellenau polnisch und in Jeleniόw umbenannt.

Im Schlosspark befindet sich eine Eisen-Schwefelquelle. Das Schloss entging der Zerstörung in den Jahren ab 1945, wie auch der kleine Familienfriedhof derer von Mutius in Hohenfriedeberg.

[Bearbeiten] Aus der Schlosschronik

  • Peter von Biron, Herzog von Kurland und Sagan, starb am 13. Januar 1800 auf Schloss Gellenau, wohin er sich schwer krank von seinem Nachoder Schloss aus begab und Heilung durch die Quellen aus dem nahe gelegenen Bad Kudowa erhoffte.
  • Als der preußische König Friedrich Wilhelm III. im Juni 1813 in dem benachbarten Dorf Tscherbeney weilte, von wo er sich zu den Gesprächen der antinapoleonischen Allianz nach Opočno in Ostböhmen begab, wohnten seine Söhne auf Schloss Gellenau. Die lebenslange Freundschaft zwischen dem Kronprinzen Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm IV. und Karl von Mutius, geht auf diese Begegnung zurück.
  • 1856 war Kronprinz Friedrich Wilhelm zusammen mit Generalstabschef Moltke zu einem eintägigen Besuch auf Schloss Gellenau.

[Bearbeiten] Literatur

  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, Deutscher Kunstverlag 2005, ISBN 3-422-03109-x
  • Marie von Mutius, Aus der Geschichte eines Glatzer Gutes, in: Glatzer Heimatblätter, Bd. 20, 1934, Heft 1, S. 29–32
  • Geschichtliche Nachrichten über das Rittergut Gellenau, mitgetheilt von Cantor Mader in Lewin, in: Vierteljahrsschrift für Geschichte und Heimatskunde der Grafschaft Glatz, 2. Jahrgang, 1882/83

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -