Isebel
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Isebel (hebräisch:אִיזֶבֶל / אִיזָבֶל, Izével / Izável; in Tiberianischer Notation: ʾÎzéḇel / ʾÎzāḇel; im Englischen oft Jezebel geschrieben) ist der Name zweier Frauen in der Bibel.
[Bearbeiten] Altes Testament
Bekannteste Namensvertreterin ist Isebel, eine phönizische Prinzessin, die im 9. Jh. v. Chr. lebte und Tochter des Königs Ittobaal (Ethbaal) von Sidon oder nach neuerer Forschung von Tyros in Phönizien war.
Sie heiratete König Ahab von Israel, den sie dem biblischen Bericht in 1. Könige 16, 29-34 zufolge dazu brachte, sich von JHWH abzuwenden und sich ihren phönizischen Göttern zu zuwenden. Die dadurch durchweg negative Aufnahme Isebels in die Schriften des Alten Testaments dürfte schon älter sein als das Deuteronomistische Geschichtswerk.
Die pantheistische Religion der Phönizier konzentrierte sich auf den Kult verschiedener Stadtgottheiten, die als "Baal" oder "Herr" bezeichnet wurden und Naturgötter waren, so der Sonnengott Baal oder der Heilgott Eshmun. Die wichtigste Göttin war die Kriegsgöttin und Mondgöttin Astarte, die mit der babylonischen Ischtar verwandt ist. Durch die Ausbreitung der Herrschaft des Seefahrervolkes wurden dessen religiöse Vorstellungen im gesamten Mittelmeerraum verbreitet.
Erst wesentlich später - und speziell auch unter dem Einfluß der christlichen Kirche - wurde die eher neutrale Figur Baals zu einer heidnisch satanischen Gestalt, die man zu fürchten hatte.
Im Alten Testament wird Isebel die Verantwortliche für Ahabs Missetaten, ihr wird vorgeworfen, für die Ermordung zahlreicher Jahwe-Propheten verantwortlich zu sein, sodass sie zur Feindin Elias wird. Isebels Charakter wird auch durch die Erzählung von Naboths Weinberg in 1. Könige 21 verdeutlicht, wonach zunächst König Ahab dem Naboth vergeblich einen Weinberg abzukaufen versuchte, woraufhin Isebel eingriff, dem Naboth vorwarf, er habe Gott und König gelästert und ihn steinigen ließ. Auch nach dem Tod König Ahabs verfügte sie über starken Einfluss, da ihre Söhne Ahasja und Joram Könige in Israel wurden. Ebenso wie ihre Söhne kam allerdings auch Isebel ums Leben (der Legende nach wurde sie von einem Turm gestürzt) und ihre Leiche wurde zum Fraß von Hunden, wie es ihr von Elia prophezeit worden war.
Der Legende nach gilt Isebel als Großtante von Dido, der Gründerin Karthagos. Der biblische Bericht hat dazu beigetragen, dass der Name Isebel zum Synonym für eine hinterhältige, boshafte Frau geworden ist.
[Bearbeiten] Neues Testament
Auch in der Offenbarung 2, 20 tritt eine Isebel auf; diese Isebel ist eine Prophetin in der Stadt Thyatira. Ihr wird vorgeworfen, sie verführe Christen zu Unzucht und dazu, Götzenopfer zu essen. Möglicherweise verwendet der Autor der Offenbarung hier den Namen Isebel, um Assoziationen an das alttestamentliche Vorbild zu wecken.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ahab und Isebel (Reihe "Paare der Bibel" auf der Webseite der EKD)
Personendaten | |
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NAME | Isebel |
ALTERNATIVNAMEN | Jezebel |
KURZBESCHREIBUNG | Frau König Ahabs von Israel |
GEBURTSORT | Sidon |