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IS-LM-Modell

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Vereinigung der IS-Kurve mit der LM-Kurve zum IS-LM-Modell
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Vereinigung der IS-Kurve mit der LM-Kurve zum IS-LM-Modell
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Vereinigung der IS-Kurve mit der LM-Kurve zum IS-LM-Modell

Das IS-LM-Modell ist ein Modell aus der Volkswirtschaftslehre und beschreibt das gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht, das durch die Kombination der Gleichgewichts-Modelle zum realen Sektor (IS-Kurve, Gütermarkt) sowie zum monetären Sektor (LM-Kurve, Geldmarkt) entsteht. Bei der Erweiterung des Modells um die Zahlungsbilanz (ZZ-Kurve) spricht man vom Mundell-Fleming-Modell (auch IS-LM-ZZ-Modell).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund

Das IS-LM-Modell befasst sich mit den Gesamtgrößen einer Volkswirtschaft. Entscheidend sind die Gleichgewichte auf dem Gütermarkt (Investment = Saving) sowie dem Geldmarkt (Liquidity preference = Money supply equilibrium). Gemäß Keynes bewegt sich eine Volkswirtschaft immer automatisch auf einen Gleichgewichtspunkt (binnenwirtschaftliches Gleichgewicht) zu. Dieser Punkt wird jedoch nur theoretisch erreicht, da es in der Praxis ständig Veränderungen gibt, die zu einer Verschiebung des Gleichgewichtpunktes führen. In dem IS-LM-Modell wird daher untersucht, welche Auswirkungen verschiedene Ungleichgewichte haben.

[Bearbeiten] Definitionen und Voraussetzungen

Das IS-LM-Modell wird im neoklassischen Zusammenhang betrachtet, d. h. es wird von flexiblen Löhnen ausgegangen.

[Bearbeiten] Wirkungsketten

[Bearbeiten] Erhöhung der Staatsausgaben

Wenn der Staat auf dem Gütermarkt selbst als Nachfrager auftaucht, dann verschiebt sich die IS-Kurve nach rechts. Je nach Lage der LM-Kurve kann dies eine Steigerung des Volkseinkommen Y bedeuten. Diese Art von expansiver Fiskalpolitik nennt man auch deficit spending.

Halten die Haushalte vermehrt Spekulationskasse (das ist die Geldhaltung, um bei günstigem Zins und Wertpapierkurs auf diese zurückgreifen zu können), dann wirkt das deficit spending wie eine Initialzündung der Wirtschaft. Das ist damit begründet, dass der Multiplikator (in diesem Fall der Staatsausgabenmultiplikator) in Gang gesetzt wird.

Die Wirkungsweise des Multiplikators ist simpel: Erhöht sich die Nachfrage (in diesem Fall vom Staat) auf dem Gütermarkt, dann steigt natürlich auch die Produktion. Wenn die Produktion steigt, dann benötigen die Unternehmer mehr Arbeitnehmer. Diese bekommen ein Gehalt, das sie teilweise verkonsumieren (abhängig von der marginalen Konsumneigung). Der dadurch zusätzliche Konsum initiiert eine weitere Ausweitung der Produktion, was bedeutet, dass wiederum erneut Arbeitskräfte benötigt werden, die ihrerseits wieder ein zu verkonsumierendes Gehalt beziehen.

Diese Idee der Staatsverschuldung geht nicht, wie vielfach angenommen auf Keynes, sondern auf Abba P. Lerner zurück. Keynes forderte hingegen zuvor gebildete Rücklagen. Da deficit spending (die Rechtsverschiebung der IS-Kurve) eine Verschuldung des Staates darstellt, sollte dieser, wenn die Wirtschaft blüht, durch die vermehrten Steuereinnahmen, die Schulden wieder zurückzahlen (Surplus saving). Der Staat betreibt somit eine antizyklische Wirtschaftspolitik zur Glättung der Konjunkturschwankungen. Halten die Haushalte allerdings ausschließlich Transaktionskasse (das ist die Geldmenge, die zum Kauf von Gütern gebraucht wird), dann hat diese Politik aufgrund der vertikalen Lage der LM-Kurve zur Folge, dass nur der Zins steigt und das Volkseinkommen gleichbleibt. Diesen Zustand nennt man Verdrängungseffekt (Crowding out) (Verdrängung der privaten Investitionen durch staatliche Nachfrage).

[Bearbeiten] Hicks-Diagramm

Bei der Darstellung der IS-LM-Funktionen im 1. Quadranten handelt es sich um das sogenannte Hicks-Diagramm, das nach dem englischen Ökonomen Sir John Richard Hicks benannt ist.

[Bearbeiten] Modellerweiterung

Hauptartikel: Mundell-Fleming-Modell

Das traditionelle IS-LM-Modell erklärt gesamtwirtschaftliche Gleichgewichte lediglich für geschlossene Volkswirtschaften und ohne berücksichtigung des Arbeitsmarktes. Unter Berücksichtigung von Zahlungsbilanz-Zusammenhängen kann das Modell auch offene Volkswirtschaften modellieren. Hierzu wird es um eine dritte Kurve, die so genannte ZZ-Kurve erweitert. Diese stellt alle Kombinationen aus Zins und Einkommen dar, für die es zu einer ausgeglichenen Zahlungsbilanz kommt.

[Bearbeiten] Kritik

Ein steigendes Volkseinkommen, verursacht durch staatliche Nachfragepolitik, führt nicht unbedingt im erwünschten Maße zu mehr Wirtschaftswachstum und Senkung der Arbeitslosigkeit. Dies ist der Fall, wenn zumindest Teile des Geldes von den Haushalten gespart wird, oder wenn Güter konsumiert werden, durch die kaum neue Arbeitsplätze entstehen. Dieses Problem erkannte auch Keynes schon und propagierte deshalb die Steigerung des staatlichen Konsums, der in arbeitsintensive Bereiche gelenkt werden kann.

Da sich politisch nicht vermitteln lässt, dass in Boomzeiten gespart werden muss, um die aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen, führt dieses Modell in der Praxis häufig zu stetig wachsender Staatsverschuldung, was man Keynes selbst jedoch nicht anlasten kann.

Wohl aber die von Milton Friedman entwickelte Theorie des sogenannten Time lags, für welche er 1976 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften bekam. Nach Friedman vergeht so viel Zeit zwischen dem Rückgang des Konsums und dem Wirken der staatlichen Nachfrageprogramme, dass sich die Konjunktur meist schon von alleine erholt hat und sich in einer Boomphase befindet. Durch den zusätzlichen staatlichen Konsum wird die Konjunktur überhitzt, und es kommt zur Inflation.

[Bearbeiten] Siehe auch

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