Hyponatriämie
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Unter einer Hyponatriämie versteht man einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut.
Da Natrium bei den meisten Blutuntersuchungen als eines der wichtigsten Elektrolyte im Blut sehr häufig gemessen wird, fällt eine erniedrigte Natriumkonzentration im Blut schnell auf.
Schwere Hyponatriämiefälle unter 120 mmol/l sind selten. Sie sind als bedrohlich einzustufen und bedürfen meist einer umgehenden stationären Behandlung. Von einer Pseudohyponatriämie spricht man bei einem messtechnisch erniedrigtem Natriumwert, der aber auf einem Störeinfluss bei der Messung beruht und nicht einer echten Hyponatriämie entspricht.
Die Hyponatriämie wird eingeteilt in:
- die vermehrte Zufuhr von freiem Wasser (Verdünnungshyponatriämie)
- echter Natriummangel
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[Bearbeiten] Verdünnungshyponatriämie
Führt man dem menschlichen Körper vermehrt Wasser zu, welches wenig Salz enthält, dann kann es zu einer Verdünnungsnatriämie kommen. Der Natriumgehalt im Blut ist eigentlich normal aber die Flüssigkeitsmenge ist zu hoch. Eine Verdünnungshyponatriämie findet sich beispielsweise bei krankhaft gesteigerter Wassereinnahme (Polydipsie).
[Bearbeiten] Echter Natriummangel
Es gibt verschiedene Krankheiten, die zu einem echten Natriummangel führen können. Auch die Einnahme von Tabletten beispielsweise Furosemid kann zu einem echten Natriummangel führen. Bei inadequatem ADH- Spiegel kann es auch zu einem echten Natriummangel kommen. Einen echten Natriummangel findet man auch beim Aldosteronmangel und bei einem Cortisonmangel in folge einer Nebenniereninsuffizienz Morbus Addison. Ein Natriummangel kann auch unter der Therapie mit ACE-Hemmern auftreten.
[Bearbeiten] Laborwerte
- Normalwert des Natriums 135 - 145 mmol/l
- leichte Hyponatriämie 130-135 mmol/l
- mittelschwere Hyponatriämie 120-130 mmol/l
- schwere Hyponatriämie < 120 mmol/l
[Bearbeiten] Beispiele
- Hyponatriämie durch Verdünnung ("Wasservergiftung")
- Magenspülung mit 20 l Leitungswasser (Wasserüberladung)
- übermäßiges Trinken von Wasser (hypotone Flüssigkeit)
- psychogene Polydipsie
- exzessives Trinken bei Hunger, Anorexie, nach Dialyse
- Hyponatriämie durch Natriumverlust
- Hyponatriämie als Nebenwirkung von Medikamenten
- Diuretika (Thiazide, Spironolacon)
- ACE-Hemmer
- Carbamazepin / Oxcarbazepin
- Hyponatriämie bei endokrinen Erkrankungen
- Nebennierenrindeninsuffizienz
- Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH)
- zentrales Salzverlustsyndrom (CSWS)
- Hypothyreose
- Pseudohyponatriämie bei Plasmozytom mit Hyperproteinämie
- Pseudohyponatriämie bei lipämischem Serum
[Bearbeiten] Symptome
Die Hyponatriämie führt bei rascher Entwicklung zu einem Hirnödem mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Tremor und epileptischen Anfällen. Bei langsamer Entwicklung über mehr als zwei Tage stehen Müdigkeit, Wesensänderung, Verwirrtheit und ebenfalls epileptische Anfälle im Vordergrund.
[Bearbeiten] Behandlung
Je nach Entstehung der Hyponatriämie ist entweder Flüssigkeitsrestriktion (Begrenzung der Wasseraufnahme) oder die Gabe von Kochsalz (als Infusion oder über den Magen-Darm-Trakt) angezeigt.
Die gefürchtetste Komplikation eines zu raschen Anstieges des Natriumspiegels ist die Zentrale pontine Myelinolyse. Daher sollte der Ausgleich der Natriumwerte langsam und unter häufigen Laborkontrolllen erfolgen.
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