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Hranice na Moravě

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Hranice na Moravě (deutsch: Mährisch Weißkirchen) ist eine Stadt mit 19.684 Einwohnern an der Bečva in Mähren in der Tschechischen Republik, am Südhang der Mährischen Pforte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der ursprüngliche Name von Mährisch Weißkirchen lautete „Hranice“ (Grenze), 1276 kam der Name „Alba ecclesia“ auf, von dem sich der Name „Weißkirchen“ ableitet. Der Name „Weißkirchen“ wiederum leitet sich entweder von einer weiß gestrichenen Kirche ab oder vom weißen Habit der Prämonstratenser, denen die Herrschaft seit 1222 gehörte.

1464 wurden die Stadt und die Herrschaft dem Hussitenführer Johann Tovačovský von Cimburg als Pfand überlassen, welches aber nie eingelöst wurde. 1475 bis 1548 waren die Herren von Pernstein Eigentümer, unter ihnen erlebte die Stadt eine Blüte. 1609 wurde das Schloss modernisiert.

1620 wurde die Herrschaft konfisziert und Bischof Kardinal Franz von Dietrichstein aus Olmütz übertragen. Diese blieb im Besitz seiner Familie bis zur Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung nach dem 2. Weltkrieg. Die Stadt kaufte sich 1848 von der Obrigkeit frei.

Von den Zerstörungen des 30jährigen Kriegs erholte sich die Stadt nur langsam. 1783 wurde die Kaiserstraße errichtet. 1847 kam der Bahnanschluss in Form der Norddbahn.

Kaiser Franz Joseph I. besuchte Mährisch Weißkirchen am 10. Juni 1880.

Haupterwerbszweige waren die Textil- und Holzindustrie. So war als bekanntester Holz verarbeitender Betrieb die Firma Thonet mit ihren Bugholzmöbeln in Mährisch Weißenkirchen.

Mährisch Weißenkirchen ist auch der Dienstort des Vaters der Hauptperson von Joseph Roths Roman „Radetzkymarsch“.

In der Stadt gab es früher eine starke jüdische Gemeinde, deren Friedhof aus dem 17. Jahrhundert noch erhalten ist. Ebenfalls erhalten blieben die Synagoge und die gotischen Befestigungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. An der Stelle einer gotischen Feste wurde ein Renaissanceschloß erbaut, das im 19. Jahrhundert umgestaltet wurde und heute das Rathaus beherbergt. Am Marktplatz sind Renaissancehäuser erhalten.

[Bearbeiten] Schulen

Außerdem war Mährisch Weißkirchen Standort zahlreicher ziviler und militärischer Schulen:

  • k.k. Real-Gymnasium
  • Privatbürgerschule für Knaben und Mädchen und gewerblichen Fortbildungsschule
  • Höhere Forstlehranstalt Mährisch-Weißkirchen
  • Landwirtschaftliche Winterschule
  • Mädchen-Gewerbeschule für Weißnäherei und Schneiderei (2klassig)
  • Militär-Oberrealschule Mährisch Weißkirchen (1856 gegründet als „Obererziehungshaus“, 1858 umgewandelt in die „Artillerieakademie“, ab 1869 „Militärtechnische Schule“ und ab 1875 „Militär-Oberrealschule“.)
  • Kavalleriekadettenschule Mährisch Weißkirchen (1878 gegründet)

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Aaron Chorin: (1766 – 1844, Rabbiner)
  • Jakob Julius David: (6. Februar 1859 - ???, Schriftsteller und Journalist)
  • Theodor Kroner: (12. Mai 1845 - ???, geboren in Dyhernfurth, Rabbi, besuchte hier die Schule)
  • Franz Petrak (9. Oktober 1886 – 1973, Botaniker)
  • Abraham Placzek: (Jänner 1799 – 10. Dezember 1884, geboren in Prerau, Rabbi in Weißkirchen von 1832 bis 1840)
  • Baruch Jacob Placzek: (1. Oktober 1835 - ???, geboren in Mährisch Weißkirchen, Rabbi)
  • Isidore Singer: (10. November 1859 - ???, geboren in Mährisch Weißkirchen, Schriftsteller)
  • Friedrich Wallisch: (31. Mai 1890 - 2. Februar 1969, geboren in Mähr. Weißkirchen; Schriftsteller
  • Max Wolf: (Februar 1840 – 23. März 1886, geboren in Mährisch Weißkirchen, Komponist)
  • Ignaz Drapala: (20. März 1834 – 20. April 1916, geboren in Mährisch Weißkirchen, gest. in Wien, Architekt und Baumeister)

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Weißkirchener Karst mit den Naturschutzgebiet Hůrka u Hranic und dem 289,5 m tiefen Weißkirchener Abgrund

[Bearbeiten] Schüler der Militärschulen

  • Adolph Beer: (1833 – 2. Oktober 1888, geboren in Prossnitz, erster jüdischer Oberst der k.u.k. Armee, Schüler (vermutlich) am „Obererziehungshaus“ und später Lehrer an einer der Mährisch Weißkirchner Militärschulen.)
  • Otakar Borůvka: (10. Mai 1899 – 22. Juni 1995, geboren in Uherském Ostrohu, Mathematiker, besuchte ab 1916 eine der Militärschulen in Mährisch Weißkirchen)
  • Theodor Körner: (24. April 1873 – 4. Jänner 1957, geboren in Komorn, er besuchte die Militäroberrealschule ab 1888 und später die technische Militärakademie, von 1951 bis zu seinem Tod österreichischer Bundespräsident)
  • Robert Musil: (6. November 1880 – 15. April 1942, geboren in Klagenfurt, Schriftsteller, besuchte die Militäroberrealschule)
  • Adam Nieniewski: (19. Mai 1886 – 27. April 1947, geboren in Zawady bei Sieradz, Offizier in der k.u.k. Armee und der Polnischen Armee, besuchte Militärschulen in Kaschau (Kosiče, die Kadettenschule in Weißkirchen und die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt.)
  • Herman Potočnik: (12. Dezember 1892 – 27. August 1929, geboren in Pula, slowenischer Raumfahrttheoretiker, besuchte die Militär-Unterrealschule in Fischau, die Kavalleriekadettenschule in Mährisch-Weißkirchen und die technische Militärakademie in Mödling.)
  • Rainer Maria Rilke: (4. Dezember 1875 – 29. Dezember 1926, geboren in Prag, Schriftsteller, besuchte Militärschulen in Sankt Pölten und Weißkirchen.)

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 33' 23" N, 17° 44' 8" O

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