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Homotherium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Homotherium
Zeitraum
Pliozän bis Pleistozän
3 Mio. Jahre bis 10.000 Jahre
Fossilfundorte
Systematik
Säugetiere (Mammalia)
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Raubtiere (Carnivora)
Katzenartige (Feloidea)
Katzen (Felidae)
Säbelzahnkatzen (Machairodontinae)
Wissenschaftlicher Name
Homotherium
FABRINI 1890

Homotherium ist eine Gattung der ausgestorbenen Säbelzahnkatzen aus dem Pleistozän. Im englischen ist sie als „Scimitar Cat" (=Krummsäbel-Katze) bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Die größten Vertreter der Gattung erreichten die Größe eines heutigen Löwen. Die Gestalt war katzenartig, doch verglichen mit anderen Säbelzahnkatzen weist die Scimitarkatze einige morphologische Besonderheiten auf. Obwohl es sich um ziemlich große und kräftige Tiere handelte, waren sie wesentlich schlanker und hochbeiniger als zum Beispiel Smilodon, der zur gleichen Zeit in Amerika lebte. Wie bei Smilodon waren die Vorderbeine länger als die Hinterbeine, was zu einer abfallenden Rückenlinie führte. Im Gegensatz zu andern Säbelzahnkatzen, hatte Homotherium aber relativ kurze Eckzähne, die auch stärker gekrümmt, flach, gezackt und messerscharf waren. Mit diesen Waffen konnte es seinen Opfern wohl eher Reisswunden als tiefe Stoßwunden zufügen. Die Backenzähne waren relativ schwach ausgebildet, und nicht geeignet um Knochen zu zerbeißen. Der Schädel war langgestreckter als bei Smilodon. Wie bei anderen Säbelzahnkatzen war der Schwanz ziemlich kurz.

[Bearbeiten] Arten und Verbreitung

Homotherium bewohnte während des Pleistozäns weite Teile Eurasiens und Nordamerikas und kam im Mittelpleistozän auch in Afrika vor. Die letzten starben in England vor etwa 40.000 Jahren und in Nordamerika vor 10.000 Jahren aus. Aus Eurasien ist eine Reihe von verschiedenen Arten bekannt geworden, die sich vor allem in der Körpergröße und der Form der Eckzähne unterschieden. Betrachtet man die innerartliche Schwankungsbreite der Körpergröße heutiger Großkatzen, ist es allerdings nicht unwahrscheinlich, dass alle sich auf ein bis zwei Arten zurückführen lassen. Demnach wurde die größere Form Homotherium crenatidens von der etwas kleineren Nachfolgeart Homotherium latidens im Spätpleitozän abgelöst. Aus dem frühen Pleistozän Afrikas stammen Homotherium ethiopicum und Homotherium hadarensis. Dort starb die Gattung schon vor etwa 1,5 Millionen Jahren aus. In Nordamerika lebte vom obersten Pliozän bis zum oberen Pleistozän die Art Homotherium serum. Ihre Überreste wurden an zahlreichen Stellen zwischen Alaska und Mexiko gefunden. Das amerikanische Homotherium kam im südlichen Nordamerika wohl neben Smilodon vor. Im Norden des Kontinents war sie dagegen die einzige Säbelzahnkatze. Früher wurde die amerikanische Art oft als Dinobastis bezeichnet. Homotherium dürfte sich im Pliozän aus Machairodus entwickelt haben.

[Bearbeiten] Funde

Obwohl Homotherium weit verbreitet war und ihre Überreste relativ häufig gefunden werden, sind vollständige Sklettfunde selten. In Europa wurde ein gut erhaltenes Exemplar in Seneze in der französischen Auvergne gefunden. Gleich mehrere Schädel fand man bei einer spanischen Fundstelle in Incarcal. Ein besonders bekannter Fundort von Homotherium ist die Friesenhahn-Höhle im heutigen Texas. Hier wurden neben den Überresten von hunderten junger Mammuts die Skelette von 30 Homotherium und etliche Exemplaren des pleistozänen Wolfes Canis dirus gefunden.

[Bearbeiten] Lebensweise

Besonders die Funde aus der Friesenhahn-Höhle lassen Rückschlüsse auf die Lebensweise und insbesondere auf die Ernährungsgewohnheiten dieser Tiere zu. Neben etlichen Skeletten von jungen und erwachsenen Homotherium wurden in dieser Höhle die Reste von über 200 jungen Präriemammuts (Mammuthus columbii) gefunden. Diese waren fast alle ungefähr 2 Jahre alt, was genau dem Alter entspricht, in dem sich junge Elefanten gelegentlich von ihren Müttern entfernen und erste Erkundungen abseits der Herde wagen. In einigen Gebieten Afrikas fallen auch junge Afrikanische Elefanten in diesem Alter nicht selten Löwen zum Opfer, was einen gewissen Vergleich bezüglich der Ernährungs-und Jagdweise von Homotherium und einigen Löwenpopulationen ermöglicht. Das legt nahe, dass die Säbelzahnkatzen sie dabei überraschten und ihnen mit ihren langen Eckzähnen schnell die tödliche Wunde beibrachten. Später werden sie ihre Opfer dann zur Versorgung ihrer Jungen in die Höhle geschleift haben. Da außer den Mammuts nur sehr wenige andere Beutetiere dort gefunden wurden, kann man im Grunde ausschließen, dass sich die Tiere ausschließlich von verendeten Tieren ernährt haben. Eine derartige Spezialisierung der Beute in Arten- und Alterstruktur ist nicht mit einem Aasfressertum zu vereinbaren. Aus diesem Grund kann man auch ausschließen, dass Canis dirus die Mammuts in die Höhle geschleift hat. Demzufolge dürfte das Aussterben der Art mit dem gleichzeitigen Verschwinden der Rüsseltiere aus der nördlichen Hemisphäre zusammenhängen. Die Krallen scheinen bei dieser Art nicht vollständigig Einziehbar gewesen zu sein, was der Wissenschaft gewisse Rätsel aufgibt. Möglicherweise dienten sie ähnlich wie beim heutigen Geparden als Spikes um hohe Beschleunigungen zu ermöglichen.

[Bearbeiten] Literatur

  • M. Barton: Wildes Amerika Zeugen der Eiszeit. Egmont Verlag, 2003. ISBN 3-8025-1558-7
  • A. Turner: The big cats and their fossil relatives. Columbia University Press, 1997.ISBN 0-231-10229-1
  • B. Cox: Dinosaurier und andere Tiere der Vorzeit. Mosaik Verlag 1989. ISBN 3-8112-1138-2

[Bearbeiten] Weblinks

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