Homo rhodesiensis
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Homo rhodesiensis | |||||
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Zeitraum | |||||
Pleistozän | |||||
ca. 300.000 bis 125.000 Jahre | |||||
Fossilfundorte | |||||
Systematik | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Homo rhodesiensis | |||||
Woodward, 1921 |
Als Homo rhodesiensis (engl. Rhodesian man oder Broken Hill Skull) wird ein menschliches Schädelfossil bezeichnet, das 1921 vom Schweizer Bergmann Tom Zwiglaar in einem Zink- und Eisenbergwerk in Broken Hill (Nordrhodesien) (heute Kabwe in Sambia) gefunden wurde.
Zum Fossilfund, der für die Erforschung der Urmenschen große Bedeutung hatte, gehören neben dem Schädel noch ein Oberkiefer, ein Kreuzbein, ein Schienbein und ein Oberschenkelknochen. Die Beinknochen werden dem selben Individuum zugerechnet wie der Schädel. Der Oberkiefer gehört zu einem anderen Skelett, die Zuordnung des Kreuzbeins ist unklar.
Die Knochen sind zwischen 125.000 und 300.000 Jahre alt. Ursprüngliche Altersbestimmungen zwischen 1,75 und 2,5 Millionen Jahren haben sich als fehlerhaft herausgestellt. Das Hirnvolumen liegt bei 1.300 cm³, was im direkten Vergleich mit sehr alten Schädeln (die meist auf kleinere Gehirnvolumina hindeuten) ebenfalls eine ältere Herkunft ausschließt.
Der Schädel wird als breitgesichtig wie der des Neandertalers beschrieben, steht aber in seiner Ausprägung zwischen diesem und dem modernen Menschen. Nach vorherrschender Expertenmeinung gehörte der Homo rhodesiensis zur Gruppe des Homo heidelbergensis, nur vereinzelt wurde eine Einordnung als archaische Form des Homo sapiens oder als homo sapiens rhodesiensis vorgeschlagen.