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Historische Hilfswissenschaften

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Die Historischen Hilfswissenschaften (auch Historische Grundwissenschaften oder Geschichtliche Hilfswissenschaften [GHW]) sind eine Teildisziplin der Geschichtswissenschaft, die sich darauf konzentriert, die historischen Quellen aufzubereiten. Der umfangreiche Fächerkanon mit teilweise eigenständigen Methoden ist keineswegs geschlossen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Arbeitsfeld

Zentral für die Historischen Hilfswissenschaften ist die Arbeit mit schriftlichen Dokumenten, die aus Verwaltungstätigkeit entstanden sind, wie insbesondere den

Zunächst als Instrumente für die

Die Paläografie untersucht heutzutage vorrangig mittelalterliche literarische Handschriften,
die Chronologie widmet sich auch der Komputistik und der sozialen Bedeutung von Datierungsstilen.
Für die administrativen Quellen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit haben sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die Spezialdisziplinen der
Akten- und Dokumentenkunde und der Amtsbücherkunde herausgebildet.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Grundlagen der wissenschaftlichen Urkundenkritik und damit der historischen Hilfswissenschaften haben Daniel Papebroch und Jean Mabillon im 17. Jahrhundert gelegt. Der Begriff taucht aber erst im 18. Jahrhundert als "elementa et adiumenta historica" (Tübingen 1734), ”Auxilia historica” (Regensburg 1741) oder ”subsidia historica” (Marburg 1785) auf. Der deutsche Begriff "historische Hülfswissenschaften” fällt erstmals 1761 in Johann Christoph Gatterers ”Handbuch zur Universalgeschichte”. Im 19. Jahrhundert werden sie Teil der universitären Ausbildung und Kern der Ausbildung von Archivaren, z.B. an der École nationale des chartes in Paris oder dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien.

[Bearbeiten] Charakteristik

Die Historischen Hilfswissenschaften haben alle einen starken Objektbezug. Die materiale Form der historischen Quellen tritt gegenüber ihrem Inhalt in den Vordergrund. So sind die Bücher als Gegenstände Thema der Handschriftenkunde (Kodikologie) und der Buchgeschichte, die Münzen Thema der Numismatik, Herrschaftsinsignien und Alltagsgegenstände Thema der Insignienkunde und der Realienkunde, Inschriften Thema der Epigraphik, alte Karten Thema der historischen Kartographie.

Gemeinsam ist dem Fächerkanon auch das Prinzip, formale Eigenschaften der Quellen zu ermitteln: Die äußeren und inneren Merkmale der Urkunden sind Indizien der Echtheit der Stücke, Schriften sollen Schreiborten oder Schreibern zugeordnet werden usw. Die Historische Fachinformatik baut auf dieser methodischen Gemeinsamkeit auf und sucht nach formalisierbaren Verfahren der historischen Wissenschaften insbesondere im Umgang mit den Quellen.

Wichtigste Gemeinsamkeit der Disziplinen ist jedoch, daß Kenntnisse in den jeweiligen Teildisziplinen unverzichtbar sind für den Umgang mit den originalen Quellen. So versucht die Historische Geografie geografische Gegebenheiten der Vergangenheit zu ermitteln, damit z.B. ein Ortsname in einer mittelalterlichen Urkunde identifiziert werden kann. So versucht die Metrologie historische Maßangaben aufzulösen, um dem Historiker ein Bild von den Gewicht, Volumen oder Ausdehnung der Quelleninhalte zu geben. So vermittelt die Archivkunde Wissen über die Organisation der Archive, um den Zugang zu den in ihnen verwahrten Materialien zu erleichtern. So sucht die Genealogie die Verwandtschaftsverhältnisse der Vergangenheit zu entwirren, um historische Ereignisse in personale Beziehungsgeflechte einzuordnen.

[Bearbeiten] Siehe auch

weitere Historische Hilfswissenschaften:

Andere Wissenschaften können als Hilfswissenschaften fungieren. Sie werden aber nicht dem Kanon zugeordnet, wie z. B. die

[Bearbeiten] Literatur

  • Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. Stuttgart 162003.
  • Robert Delort: Introduction aux sciences auxiliaires de l'histoire. Paris 1969.
  • Eckart Henning: Auxilia historica. Beiträge zu den Historischen Hilfswissenschaften und ihren Wechselbeziehungen. Köln ²2004.
  • Monika Lücke: Historische Hilfswissenschaften in der Gegenwart. Anforderungen und Perspektiven. Halle 1998.
  • Peter Rück: Historische Hilfswissenschaften nach 1945. In: Mabillons Spur. Marburg 1992.

[Bearbeiten] Weblinks

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