Hirschberg im Riesengebirge
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Hirschberg i. Riesengebirge in Niederschlesien gehörte bis 1945 zum preußischen Teil des deutschen Reiches. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Ort von sowjetischen Soldaten besetzt und wurde zunächst unter polnischer Verwaltung gestellt. Nach der Vertreibung seiner deutschen Einwohner wurde der Ort mit Polen besiedelt. Hier endet die deutsche Geschichte der Stadt und es beginnt die polnische Stadtgeschichte nach 1945: siehe Jelenia Góra
Der Ort liegt rund 90 km südwestlich von Breslau und 70 km östlich von Görlitz am Fuße des Riesengebirges im Hirschberger Tal.
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[Bearbeiten] Geschichte bis 1945
Hirschberg erhielt 1108 Stadtrechte und wurde durch Herzog Boleslaw II. von Liegnitz 1241 bedeutend vergrößert. Durch die Lein- und Schleierweberei wurde im 16. Jahrhundert ein Grundstein zum Reichtum der Stadt gelegt. Die evangelische Kirche des Ortes stammt aus dem Jahre 1709. Nach dem Wiener Kongress war Hirschberg ab 1816 Sitz des gleichnamigen Kreises im preußischen Niederschlesien. Seit dem 1. April 1922 bildete die Stadt Hirschberg einen eigenen Stadtkreis. Am 1. Januar 1924 wurde der Gutsbezirk Hartau aus dem Landkreis Hirschberg in die Stadt eingegliedert. Am 9. Juli 1927 erhielt die Stadt Hirschberg, die bisher auch den Zusatz i. Schles. trug, die neue Bezeichnung Hirschberg im Riesengebirge. Es setzte sich bald die amtliche Schreibweise Hirschberg i. Rsgb. durch. Am 17. Oktober 1928 wurde als weiterer Gutsbezirk Schwarzbach aus dem Landkreis Hirschberg i. Rsgb. in die Stadt eingegliedert. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Einwohner wurde Hirschberg i. Rsgb. von Polen annektiert, unter polnischer Verwaltung gestellt und so ein Teil Polens.
Die deutsche Einwohnerzahl Hirschbergs im Jahr 1885 betrug 15.662 Einwohner, zumeist christlich-evangelischer Glaubensrichtung. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges waren es 79.918 Einwohner.
[Bearbeiten] Baukultur
- Das Hirschberger Rathaus wurde 1361 erstmalig urkundlich erwähnt. Der klassizistische Bau stammt aus den Jahren 1744-1749. Um 1910 wurde das Rathaus mit den benachbarten „Siebenhäusern“ verbunden.
- Die Bürgerhäuser am Marktplatz stammen aus der Barock- und Rokokozeit (17. und 18. Jahrhundert) und sind mit Laubengängen versehen. Je nach ihrer Bestimmung gab es Kürschner-, Tuch-, Garn-, Seildreher-, Weißgerber-, Korn- und Butterlauben.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Aus Hirschberg kommen:
- 1676, 14. August, Christian Michael Adolphi, Mediziner
- 1728, 4. Dezember, Johann Traugott Adolphi, Mediziner
- 1767, 21. Dezember, Christian Jacob Salice-Contessa, † 11. September 1825 in Lubomierz, Großkaufmann, Kommunalpolitiker und romantischer Schriftsteller
- 1777, 19. August, Karl Wilhelm Salice-Contessa, † 2. Juni 1825 in Berlin, Dichter
- 1870, 15. Juli, Fritz Warmuth, † unbekannt, deutscher Politiker (Freikonservative Partei, DNVP), MdR
- 1887, 30. Oktober, Georg Heym, † 16. Januar 1912 in Berlin, Schriftsteller und Vertreter des frühen Expressionismus
- 1912, 29. März, Hanna Reitsch, † 24. August 1979 in Frankfurt am Main, bekannte Fliegerin