Hilde Hildebrand
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(Emma Minna) Hilde Hildebrand (* 10. September 1897 in Hannover; † 28. April 1976 in Berlin-Grunewald) war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin.
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[Bearbeiten] Ausbildung
Die Tochter des Monteurs Julius Christian Hildebrand und seiner Frau Luise geb. Weinrich wurde bereits mit acht Jahren Mitglied des Balletts am Hoftheater Hannover und 1913 in das Ballett-Ensemble des Residenztheaters aufgenommen. Ihr Theaterdebüt hatte sie nach einer Schauspielausbildung 1914 und übernahm unter dem Namen Emmy Hildebrand verschiedene Rollen.
[Bearbeiten] Revue
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Hilde Hildebrand, wie sie sich nun nannte, zum gefeierten Revuestar. Sie machte in den späten Zwanzigerjahren zunächst an den Berliner Bühnen Furore. In den Nelson-Revuen „Es hat geklingelt“ und „Etwas für Sie“ trat sie in klassisch-ironischen Nummern auf. Ihr süffisanter Tonfall in unvergleichlicher ironischer Selbstdistanz wurde mit ihrem Partner Gustaf Gründgens in dem Duett „Oh Gott, wie sind wir vornehm“ aus der Künneke-Operette „Liselott“ auf Schellack festgehalten.
[Bearbeiten] Film
Nach einigen belanglosen Stummfilmrollen konnte sie ihre Begabung beim Aufkommen des Tonfilms endlich auch im Kino zur Geltung bringen. Ihre schönsten Erfolge feierte sie im Tonfilm der dreißiger Jahre. In „Viktor Viktoria“, „Allotria“, „Bel Ami“ und „Amphitryon“ stellte sie ihr künstlerisches Vermögen als Charakterdarstellerin unter Beweis. Hilde Hildebrand verkörperte den Typ der mondänen Dame, die junge Männer beim Five-o’clock-Tea becircte und durch frivole Verführungskünste in Verlegenheit brachte. Meist verlor sie wie in „Die englische Hochzeit“ oder „Jenny und der Herr im Frack“ den Gentleman an ein junges Mädchen. Hilde Hildebrand trug es stets mit Fassung. Geistreiche Nuancen waren ihre Stärke, die sich mehr an den Genießer als an das Amüsierpublikum richtete. Sie war erotisierend, aber nie vulgär.
[Bearbeiten] Sängerin
Eine entscheidende Bedeutung bei ihren Filmauftritten kam ihren Gesangseinlagen und Chansons zu. Peter Kreuder, Theo Mackeben, Leo Leux, Michael Jary und Franz Doelle schrieben elegante Chansons für die Künstlerin. Bei den meisten Aufnahmen verzichtete Hilde Hildebrand auf ein großes Tonfilmorchester und versicherte sich stattdessen der Mitwirkung des kleinen Ensembles „Die Goldene Sieben“. Sie konnte mit subtilem Humor in Liedern wie „Komm, spiel mit mir Blindekuh“ und „Beim ersten Mal da tut’s noch weh“ auch beschwingte Weisen interpretieren, doch ihre Stärke waren die leisen und zärtlich-lasziven Töne, die sie mit ihrer angerauten Stimme zum Klingen brachte. „Liebe ist ein Geheimnis“, „Mein Herz hat Heimweh“ und „Nachts ging das Telefon“ waren charakteristische Titel.
[Bearbeiten] Spätwerk
Nach dem Krieg war sie weiterhin als Bühnenkünstlerin tätig. Unvergessen sind ihre Auftritte in „Die Irre von Chaillot“ und „Der Besuch der alten Dame“. Sie wirkte auch in zwei Fernsehfilmen mit. Hilde Hildebrand starb am 27. Mai 1976 in ihrer Wahlheimat Berlin.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1964 erhielt sie das Filmband in Gold.
[Bearbeiten] Filmografie (Auszug)
- 1920 Die Scheidungs-Ehe
- 1930/31 Arme, kleine Eva!
- 1931 Der kleine Seitensprung
- 1931/32 Der Frauendiplomat
- 1933 Viktor und Viktoria
- 1934 Mein Herz ruft nach Dir
- 1934 Die englische Heirat
- 1935 Amphitryon
- 1936 Allotria
- 1938 Tanz auf dem Vulkan
- 1939 Ehe in Dosen
- 1940 Meine Tochter tut das nicht
- 1944 Große Freiheit Nr. 7
- 1962/63 Die Dreigroschenoper
[Bearbeiten] Weblinks
- Hilde Hildebrand bei filmportal.de mit 4 Photos
- Hilde Hildebrand in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Hildebrand, Emma Minna Hilde |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 10. September 1897 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 28. April 1976 |
STERBEORT | Berlin-Grunewald |