Hexenstuhl
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Hexenstuhl (auch Folterstuhl und Hackerscher Stuhl) war das am häufigsten genutzte Foltergerät während der neuzeitlichen Hexenverfolgung.
Sinn war es, die beschuldigten Frauen geständig zu machen oder vielmehr zu prüfen, ob sie bei ihrer Aussage bleiben.
Der Stuhl war ein hochlehniger hölzerner Armsessel, dessen Sitz, Rückenlehne, Fussbrett und Armlehne mit stumpfen Metallspitzen versehen war. Die Beschuldigte, die im Verdacht war, eine Hexe zu sein und mit dem Teufel im Bunde zu sein, wurde vollständig entkleidet und musste sich in den Stuhl setzen.
Daraufhin wurden Hals, Arme, Beine und Lenden so fixiert, dass die Beschuldigte sich nicht mehr rühren konnte. Zusätzlich wurde häufig eine ebenfalls mit Metallspitzen versehene Walze der potenziellen Hexe auf die Knie gelegt, wodurch die Beschuldigte noch tiefer in den qualvollen Stuhl gedrückt wurde. Diese Prozedur konnte sich bis zu 36 Stunden hinziehen.
Viele Stühle hatten unter dem Sitz auch noch eine Vorrichtung, mit der es möglich war, ein kleines Feuer zu entfachen. Mittels eines Ofenrohres, welches in der hohlen Rückenlehne verlegt war, konnte man so die eisernen Spitzen erhitzen und die Pein enorm vergrößern.
Überlebte eine Frau diese Tortur, war bewiesen, dass sie eine Hexe ist und die Angeklagte wurde zum Tode verurteilt. Die Logik hinter dieser Schlussfolgerung war, dass nur der Teufel der Frau die Kraft gegeben haben konnte, um die Hexenprobe zu überleben. Gestand die Frau ihre Verfehlungen vor Beendigung der Hexenprobe, wurde sie auch zum Tode verurteilt. Es gab folglich keine Möglichkeit, dem Scheiterhaufen zu entrinnen.
Viele Frauen starben, noch bevor sie den Stuhl verlassen durften.
