Hexenkinder (Kongo)
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Als Hexenkinder werden im Aberglauben einiger Bantu-Stämme der Demokratischen Republik Kongo Kinder bezeichnet, die durch ihr Verhalten oder ihre Erscheinung auffallen. Ähnlich wie bei den historischen Hexenverfolgungen in Europa sind die Folgen Stigmatisierung, Verfolgung und Unterdrückung bis hin zur Ermordung.
Hintergrund des Aberglaubens ist die Einteilung der Welt in einen sichtbaren und einen unsichtbaren Teil. Bestimmte Personen können innerhalb dieses Weltbildes als Vermittler zwischen beiden Welten wirken (siehe auch Schamanismus). Zwar werden den "Hexenkindern" (wie auch den "Hexen" der europäischen Tradition) mitunter auch positive Eigenschaften zugeschrieben, doch dominiert die Vorstellung, sie seien Unglücksbringer und würden ihre Macht dazu gebrauchen, anderen Menschen durch Magie Schaden zuzufügen. Oft gelten sie als Inkarnation des Bösen.
"Verhexte" Kinder werden von den Anhängern dieses Aberglaubens mitunter qualvollen Prozeduren unterworfen, um sie von ihrem vermeintlichen Hexen-sein zu befreien (Exorzismus). Wegen der angeblichen Gefährlichkeit der Hexenkinder wird aber auch manchmal nicht vor ihrer Ermordung zurückgeschreckt.
Humanitäre Organisationen bemühen sich um Aufklärung und um Hilfe für betroffene Kinder. Da allerdings die Stammesstrukturen und ihre Glaubensvorstellungen im Kongo mitunter recht fest verankert sind, hält sich auch der Glaube an die "Kinderhexen" hartnäckig. So sollen allein in Kinshasa dreißig- bis vierzigtausend Kinder als "Hexen" gelten.
