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Herzfrequenz

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Die Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Heute benutzt man eher den Ausdruck Herzschlagfrequenz. Die Herzschlagfrequenz (HF) wird häufig mit dem Puls gleichgesetzt, was inhaltlich nicht richtig ist, weil die Herzschlagfrequenz nur ein Teilaspekt des Pulses ist. Die Pulsqualitäten umfassen neben der Häufigkeit des Herzschlages die Regelmäßigkeit, die Druckanstiegsgeschwindigkeit, den absoluten Druck und das Füllungsvolumen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herzfrequenz beim Menschen

Die Herzschlagfrequenz beim Menschen ist abhängig von der Belastung und vom Alter. Ein Neugeborenes hat in Ruhe eine Herzschlagfrequenz von ca. 120 Schlägen pro Minute, während ein 70-jähriger eine Frequenz um die 60 Schläge pro Minute aufweist. Die Herzschlagfrequenz beträgt bei einem gesunden Menschen in Ruhe 40 bis 70 Schläge pro Minute variierende Angaben in verschiedenen Lehrbüchern z. B. mit 60 Schlägen für die Untergrenze sind falsch, und wurden mittlerweile auch in epidemiologischen Untersuchungen widerlegt [1]. Beim herzkranken Patienten müssen diese Grenzwerte entsprechend der kardialen Grunderkrankung verschoben werden.

Die Herzfrequenz des Gesunden unterliegt vielfältigen Einflüssen. Ein wesentlicher Teil der Regulation erfolgt durch das autonome Nervensystem im Gleichgewicht von stimulierendem Sympathikus und dämpfenden Parasympathikus, des Weiteren spielen im Blutkreislauf zirkulierende Hormone, insbesondere Katecholamine eine Rolle.

Eine erhöhte Herzfrequenz wird als Tachykardie, eine erniedrigte als Bradykardie bezeichnet.

Während die Tachykardie unter körperlicher Belastung eine normale Reaktion des Körpers, die es ihm ermöglicht, das Herzzeitvolumen den momentanen Erfordernissen anzupassen, kann eine Erhöhung der Ruheherzfrequenz auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Neben primär kardialen (im Herzen liegenden) kommen hier auch systemische (also den ganzen Körper betreffende) Ursachen wie z. B. eine beginnende oder manifeste Infektionskrankheit in Frage. Auch psychische Anspannung kann durch Verschiebung des autonomen Gleichgewichts hin zur Sympathikusaktivierung eine Erhöhung der Herzfrequenz bewirken.

Die Bradykardie kann ebenfalls pathologische Ursachen haben. Physiologischerweise tritt sie jedoch bei Leistungssportlern auf, da hier der Herzmuskel durch das sportliche Training an Masse zunimmt und somit pro Herzschlag mehr Blut transportieren kann. Der Ruhebedarf des Körpers kann so bei einer niedrigeren Herzfrequenz gedeckt werden, gleichzeitig ist, was ja der Sinn der Anpassung ist, die maximale Belastbarkeit höher. So wurde z.B. bei einem Ruderer ein Ruhepuls von 24 Schlägen pro Minute gemessen. Bei einem durchschnittlich trainierten Ausdauersportler ist eine Ruhe-Herzschlagfrequenz mit 35 bis 45 Schlägen pro Minute ebenfalls niedriger als bei einem untrainierten Menschen.

Die maximale Herzschlagfrequenz (auch: Maximalpuls) ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute, die ein Mensch bei größtmöglicher körperlicher Anstrengung erreichen kann. Die maximale Herzschlagfrequenz ist eine individuelle Größe und kann am besten durch Ergometrie bestimmt werden. Als Faustregel zur Bestimmung des eigenen Maximalpulses gilt: Maximalpuls = 220 - Lebensalter in Jahren. Diese Formel gibt jedoch nur einen statistischen Mittelwert wieder. So ist es nicht selten, dass ein 30-jähriger Mensch eine maximale HF von 160 Schlägen pro Minute und ein 50-jähriger Mensch eine maximale HF von 170 Schlägen pro Minute hat.

[Bearbeiten] Herzfrequenz bei Tieren

Bei Säugetieren gilt in der Regel, dass die Herzschlagfrequenz umso kleiner ist, je größer ein Tier ist. Die Gesamtzahl der Herzschläge im gesamten Leben eines Säugetieres beträgt im Maximum rund eine Milliarde. Der Mensch ist dabei eine Ausnahme: er bringt es maximal auf fast vier Milliarden Herzschläge.

Beispiele für die Herzfrequenz bei Tieren:

[Bearbeiten] Herzfrequenzvariabilität

Die Herzfrequenzvariabilität (HRV, nach dem englisch "heart rate variability") bezeichnet die Eigenschaft der Herzfrequenz des Gesunden, sich ständig geringfügig zu ändern. Sie ist Ausdruck der diversen Regulationsmechanismen des Körpers, die zur Erhaltung der Stabilität des Herz-Kreislaufsystems erforderlich sind. Die Herzfrequenzvariabilitätsanalyse versucht, diese Veränderungen quantitativ zu erfassen und für diagnostische und prognostische Zwecke nutzbar zu machen. Eine Veränderung (meist Reduktion) einzelner Masse bzw. Komponenten der Herzfrequenzvariabilität ist für verschiedene Erkrankungen beschrieben worden, so u. a. bei Bluthochdruck und septischem Schock. Einzelne Komponenten der HRV weisen eine gewisse Regelmäßigkeit auf und werden mittels auf der diskreten Fourier-Transformation basierenden Methoden quantifiziert. Hier lassen sich typische Frequenzbänder (ULF -0.0033 Hz, VLF 0.0033-0.04 Hz, LF 0.04-0.15 Hz, HF 0.15-0.4 Hz, Grenzen wurden empirisch festgelegt) identifizieren, die mit physiologischen Prozessen wie Atmung (HF) und Aktivität der Blutdruckregulation (LF, Baroreflex) in Verbindung gebracht werden.

Spektrum der Herzfrequenz
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Spektrum der Herzfrequenz

Die Analyse der Herzschlagstreuung sowie deren Veränderung bei Belastung gestattet Rückschlüsse auf Art und Schwere bestimmter Erkrankungen. Insbesondere als Kriterium für die Prognoseeinschätzung des Myokardinfarktes hat sie Akzeptanz gefunden. Sportmedizinische Forschungsergebnisse weisen auf eingeschränkte Eignung der HRV bei der Trainingssteuerung hin.

Anwendungsbebiete:

[Bearbeiten] Quellen

  1. D.H. Spodick et al. Am J Cardiol 1992; 69: 1245-1246)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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