Henry Thomas Colebrooke
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Henry Thomas Colebrooke [kohlbruck] (* 15. Juni 1765; † 10. März 1837 in London) war der erste Sanskritist seiner Zeit, Hauptbegründer des Studiums der indischen Literatur in Europa und Präsident der Asiatischen Gesellschaft.
Colebrooke kam frühzeitig nach Indien. Er war zuerst Richter in Mirzapur und dann britischer Resident am Hof zu Berar. 1816 kehrte er nach Europa zurück.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Indisches Recht
Auf das Sanskrit, die alte heilige Sprache Indiens, wurden die Engländer zuerst durch die praktischen Bedürfnisse der Rechtsprechung in Indien geführt. Dieses Bedürfnis rief auch das erste größere Werk von Colebrooke hervor, seine Übersetzung eines umfangreichen indischen Rechtswerks über Erbrecht, Sachen- und Obligationenrecht (A digest of Hindu law on contracts and successions, Kalkutta 1798, 3 Bände; London 1801, 3 Bände; Madras 1864, 3 Bände). Ihr folgte als Ergänzung seine Translation of two treatises on the law of inheritance (1810; wieder abgedruckt in Whitley Stokes' Hindu law books, 1865).
Colebrooke führte diese Übersetzungen noch ohne alle lexikalischen Hilfsmittel, nur mit Unterstützung einiger indischer Panditen mit außerordentlicher Genauigkeit und bewunderungswürdigem Geschick in der Wiedergabe der zahlreichen juristischen Kunstausdrücke der Sanskritliteratur aus. Sie gaben nicht nur das Muster spätere Übertragungen indischer Rechtswerke ab, sondern bildeten auch jahrzehntelang die Hauptgrundlage englischer Handbücher für indisches Recht und der Rechtsprechung der anglo-indischen Gerichtshöfe, soweit dabei das indische Nationalrecht zugrunde gelegt wurde.
[Bearbeiten] Indische Literatur
Die gleiche Sorgfalt und philologische Gründlichkeit zeichnet die zahlreichen Essays von Colebrooke aus, die fast alle Teile der indischen Literatur betreffen, so seine Abhandlungen über die Wedas, über die philosophischen Systeme der Inder, über die indischen Sekten, über das indische Maß- und Münzsystem, über Sanskrit- und Prakritpoesie, über indische Inschriften, über den indischen und arabischen Tierkreis und über die Pflichten einer indischen Witwe (Witwenverbrennung).
Colebrookes Aufsätze erschienen zuerst in den Veröffentlichungen der Asiatischen Gesellschaften von Kalkutta und London, später wurde sie wiederholt gesammelt wurden (zum Beispiel von Edward Byles Cowell, Miscellaneous essays by Henry Thomas Colebrooke, London 1873, 2 Bände; dazu als dritter Band Colebrookes Biographie von seinem Sohn).
[Bearbeiten] Grammatik und Lexikographie
Grundlegend für das Studium der indischen Grammatiker und Lexikographen wirkten seine leider unvollendete Sanskritgrammatik (Kalkutta 1805), die von ihm veranlasste erste Ausgabe der Grammatik des Panini (1810) und das von ihm herausgegebene alte Sanskritwörterbuch Amara-kosha. Für die Geschichte der Mathematik wichtig ist seine Übertragung aus dem Sanskrit Algebra of the Hindus (London 1817). Colebrooke erkannte auch als einer der ersten die enge Verwandtschaft des Sanskrits mit den indogermanischen Sprachen Europas.
[Bearbeiten] Biograqphie
Sir Thomas Edward Colebrooke, The life of Henry Thomas Colebrooke 1873
[Bearbeiten] Werke
- A grammar of the Sanscrit language 1805
- Algebra with arithmetic and mensuration from the Sanskrit of Brahmegupta and Bhascara 1817
- Description of select Indian Plants 1818
- On Boswellia and certain Indian Terebinthaceae 1827
- Thomas Ceylon-Reports of Lientnant-General Colebrooke and Ch. Hay Cameron, Dsq. 13 March 1832
- Miscellaneous essays 1837
- H. Th. Colebrooke's Abhandlung über die heiligen Schriften der Indier 1847
[Bearbeiten] Weitere Werke
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| Personendaten | |
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| NAME | Colebrooke, Henry Thomas |
| KURZBESCHREIBUNG | Hauptbegründer des Studiums der indischen Literatur in Europa und Präsident der Asiatischen Gesellschaft |
| GEBURTSDATUM | 15. Juni 1765 |
| STERBEDATUM | 10. März 1837 |
| STERBEORT | London |
