Heinz von Foerster
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinz von Foerster (* 13. November 1911 als Heinz von Förster in Wien; † 2. Oktober 2002 in Pescadero, Kalifornien) war ein österreichischer Physiker, Professor für Biophysik und langjähriger Direktor des legendären Biological Computer Laboratory in Illinois. Er gilt als Mitbegründer der kybernetischen Wissenschaft und ist philosophisch dem radikalen Konstruktivismus zuzuordnen. Sein Bruder Ulrich war unter dem Namen Uzzi Förster ein bekannter Aktionist und Jazzmusiker in Wien.
Er selbst hat sich dieser, wie jeglicher Zuordnung überhaupt, zu entziehen versucht:
- «Das Problem ist, daß solche Etikette die Verständigung und das wechselseitige Zuhören stören. Ob das jetzt Konstruktivismus heißt oder Schnapsodivismus oder Klapsodivismus, in welche philosophische oder sonstige Kategorie das hineingepreßt wird - immer wird es darauf hinauslaufen, daß man die Sache selbst mit einem vorschnellen Etikett erledigt. ... Mehr noch, es bringt die ganze Idee um. Sofort wird ein Club gebildet; man streitet sich: Ist es mehr die rechte, die linke, die obere oder die untere Kategorie? Oder müssen wir differenzieren? Ist Humberto Maturana vielleicht gar kein Konstruktivist, sondern ein "forthcomist", weil er immer von "the forthcoming of reality" - dem Entstehen von Realität - spricht und nicht vom Konstruieren von Wirklichkeit? Gehören die Ideen eines gewissen Heinz von Foerster eher in das Gebiet der Postmoderne? » -- zitiert aus [ Wahrheit ist die Erfindung ... ].
Andere Wortschöpfungen von ihm: "Neugierologie", "KybernEthik" etc. Er prägte auch den Begriff ethischer Imperativ.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
"Getreu seiner Einsicht, daß in den meisten Büchern nur Käse steht, obwohl sie nie den Mut haben, dann auch 'Käse' drüberzuschreiben, hat er nie eigene Monographien geschrieben, sondern Beiträge für Tagungen verfaßt und Tagungsbände herausgegeben." (Dirk Baecker)
- Sicht und Einsicht. Versuche zu einer operativen Erkenntnistheorie, Braunschweig, 1985 (Neuauflage: Heidelberg, 1999)
- Wissen und Gewissen. Versuch einer Brücke, Frankfurt a.M., 1993
- KybernEthik, Berlin, 1993
- Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen, Wien, 1997 (Neuauflage: Berlin, 2006)
[Bearbeiten] Quellen
- Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners - Gespräche für Skeptiker: Interviews mit Bernhard Pörksen, Carl-Auer-Systeme Verlag, 2001.
- Systemik oder: Zusammenhänge sehen – Ein Gespräch mit Christiane Floyd, in: Bernhard von Mutius (Hrsg.), Die andere Intelligenz. Wie wir morgen denken werden. Stuttgart, Klett-Cotta 2004
- mit Monika Broecker "Teil der Welt. Fraktale einer Ethik - ein Drama in drei Akten." Carl-Auer-Systeme-Verlag, 2002.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Heinz von Foerster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen, Links und Primärbibliographie (engl.)
- Eintrag in Beats Biblionetz
- Interview bei Telepolis (1998)
- Heinz von Foerster-Archiv der Heinz-von-Foerster-Gesellschaft Wien
- Korotayev A., Malkov A., Khaltourina D. Introduction to Social Macrodynamics: Compact Macromodels of the World System Growth. Moscow: URSS, 2006. ISBN 5-484-00414-4 [1].
Personendaten | |
---|---|
NAME | Foerster, Heinz von |
KURZBESCHREIBUNG | Mitbegründer der kybernetischen Wissenschaft, philosophisch dem Konstruktivismus zuzuordnen |
GEBURTSDATUM | 13. November 1911 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 2. Oktober 2002 |
STERBEORT | Pescadero, Kalifornien |