Hauptgottheit
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Hauptgott (auch oberster Gott) ist der wichtigste Gott in den polytheistischen Religionen, die im vorchristlichen Altertum verbreitet waren. Der Hauptgott hat Macht über die ihm hierarchisch untergeordneten Götter, die ihm als Gehilfen zugeordnet und in der Regel mit ihm verwandt sind. Daraus bildeten sich verschiedene Kategorien von Zuständigkeiten mit einem mitunter weit verzweigten Stammbaum der Götter unter denen aber stets eine Gruppe (in europäischen Pantheen oftmals von 6 Göttern) herausragt, und die obere Zuständigkeiten haben, die so weit gehen können, dass sie die Allmacht des obersten Gottes eingrenzen. Diese Struktur widerspiegelt die sozial-kulturellen Verhältnisse in der jeweiligen menschlichen Gesellschaft und projiziert so menschlichähnliche Verhältnisse auf die Götter, die entweder als im Himmel oder unterirdisch (Hades) wohnend gedacht wurden und als Elternpaare mit ihren Kindern und Geschwistern lebten. Diese göttliche Ordnung übertrug sich auf jene Herrscherhäuser in denen der König/Pharao als Gott/Vertreter Gottes auf Erden angesehen wurde.
In der griechischen Mythologie war Zeus als olympischer Göttervater der Hauptgott, zeitlich vor ihm Kronos, davor Uranos. Die römische Entsprechung war Jupiter (zeitlich vor ihm Saturn), in der germanischen Mythologie war es Thor vor ihm Odin zeitlich vor ihm vermutlich Tyr (ggf. auch Bur), in der Wanenlinie war es Niörd.
Ra (chronologisch später Aton) wurde in der ägyptischen Mythologie als Sonnengott verehrt. Ebenso wie Inti bei den Inkas wurde somit die Sonne als Zentrum aller lebensspendenden Schöpferkraft angesehen.