Hasdrubal Barkas

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Dieser Artikel behandelt den Bruder Hannibals. Hasdrubal hießen mehrere Feldherren Karthagos, siehe Hasdrubal.

Hasdrubal Barkas († 207 v. Chr.) war ein Sohn des Hamilkar Barkas und damit ein Bruder Hannibals und Magos. Er wird hinter dem Sieger der Schlacht von Cannae als der tüchtigste der karthagischen Feldherren im zweiten Punischen Krieg gesehen. Hasdrubal Barkas war nach seines Bruders Aufbruch zum Feldzug nach Italien von 218 bis 208 v. Chr. in Spanien Oberbefehlshaber im Kampf gegen die Römer.

Bald nach seiner Amtsübernahme wurden Hasdrubals Einheiten in Spanien von den Legionen der römischen Gebrüder Scipio an der Ebromündung im Jahre 217 v. Chr. besiegt. Die Scipionen eroberten im selben Jahr Sagunt wieder zurück. Die Schlacht von Ibera 215 v. Chr. sah Hasdrubal erneut als Verlierer. In Karthago fürchtete man nun um den Besitz der einträglichen iberischen Kolonien und um die Städteperle Carthago Nova (Neukarthago). Weil Hannibals parallel stattfindender Krieg in Italien sehr erfolgreich verlief, kam Hasdrubal in der Frage der Verstärkung der karthagischen Heere wesentlich besser weg. Er erhielt den Löwenanteil der angeworbenen Söldner zugesandt. Hannibal wurden nur 4.000 Mann zuteil, was zwar zum Weiterführen des Krieges in Italien, nicht aber zu dessen Gewinn ausreichte. Hasdrubal scheint dies geahnt zu haben. Einen ersten Durchbruchsversuch nach Italien unterbanden aber die Scipio-Brüder. Mit seinen frischen Kräften erhielt Hasdrubal aber in Spanien wieder die Oberhand.

Es gelang ihm, die beiden Heere der Scipionen zu trennen und in der Schlacht von Castulo, dem heutigen Cazlona, zunächst Publius Cornelius Scipio und Tage später in der Schlacht von Ilorci auch Gnaeus Cornelius Scipio Calvus zu besiegen. Beide Scipionen ließen in den Kämpfen ihr Leben im Jahr (211 v. Chr.). Die schlechten Nachrichten lösten in Rom allgemeine Ratlosigkeit aus. Keiner wollte den Oberbefehl über die Truppen in Spanien haben, bis schließlich der gleichnamige Sohn des Publius Cornelius Scipio sein Interesse bekundete.

Der später Scipio der Ältere genannte stellte gleich nach seinem Eintreffen in Spanien neue Heereseinheiten auf und nahm in einem Handstreich das reiche Carthago Nova, die größte punische Stadt in Europa, im Jahre 210 v. Chr. ein. Hasdrubal Barkas war unterdessen mit der Befriedung eines Kelt-Iberischen Stammes beschäftigt. Der Barkide rückte anschließend mit seinem großen Heer bis an den Ebro vor. Den Römern gelang es, die Karthager und ihre Verbündeten bei Baecula, dem heutigen Bailén, zu stellen. Hasdrubal verließ 208 v. Chr. nach der ersten Schlacht bei Baecula gegen die Truppen Scipios des Älteren das Schlachtfeld als Verlierer.

Hasdrubal Barkas ließ sich dadurch in seinem Vorsatz, die Römer gemeinsam mit Hannibals Heer zu schlagen, nicht beirren. Nach der Niederlage überquerte er mit seinem verbliebenem Heer glücklich die Pyrenäen und die Alpen, um Hannibal benötigte Verstärkung zuzuführen. Boten mit Nachrichten, die er ungeschickterweise seinem älteren Bruder übermittelte, wurden von den Römern abgefangen. Während Hannibal nichts vom Anmarsch seines Bruders wusste, konnten die römischen Heerführer Vorsorge für seine Ankunft treffen.

Bevor es zur Vereinigung mit Hannibals Heer kommen konnte, verlor Hasdrubal in Mittelitalien in der Schlacht am Metaurus, dem heutigen Fluss Metauro, gegen die Legionen unter Livius Salinator und Caius Claudius Nero Sieg und Leben 207 v. Chr.. Hasdrubal Barkas wurde von den Römern geköpft. Sein blutiges Haupt wurde Hannibal ins Lager bei Venusia geworfen, womit dessen letzte Hoffnung auf einen Sieg gegen die Römer vernichtet wurde.