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Hans-Christof von Sponeck

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Hans-Christof von Sponeck (* 1939 in Bremen) ist ein Buchautor und Jurist, der lange Zeit als Diplomat der UNO in verschiedenen Einsatzorten tätig war. Er ist Sohn des von den Nationalsozialisten im Gefolge des 20. Juli ermordeten Generalmajors Hans von Sponeck.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Der im Jahr des Ausbruchs des 2. Weltkriegs 1939 am Einsatzort des Vaters in Bremen geborene Sohn einer badischen Grafenfamilie mit Offizierstradition über mehrere Generationen verlor im Zuge des Blutgerichts nach dem 20. Juli 1944 als Fünfjähriger seinen Vater. Er wurde daraufhin 1957 einer der ersten Kriegsdienstverweigerer der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland.

Beruflich schlug er nach einem Jurastudium und kleineren Anstellungen ab 1968 eine Diplomatenkarriere bei den Vereinten Nationen ein. Unter anderem waren im Dienste des UN-Entwicklungsprogramm UNDP seine Einsatzländer Ghana, Pakistan, Botswana und Indien. Ab Mitte 1998 trat er in Nachfolge von Denis Halliday als Koordinator des humanitären UN-Hilfsprogramms für Irak an. Im Februar 2000 reichte er aus Protest gegen die Sanktionspolitik des UN-Sicherheitsrates, die er verantwortlich sah für das Sterben mehrer hunderttausender irakischer Kinder, seinen Rücktritt ein. Er tat das gemeinsam mit weiteren UN-Spitzenbeamten sowie in Übereinstimmung seiner fachlich-diplomatischen Einschätzung der Lage vor Ort mit seinem Vorgänger, wie aus einem von ihnen gemeinsam verfassten Artikel in der britischen Qualitätszeitung Guardian (siehe Weblinks) hervorgeht. Graf von Sponeck hatte zuletzt den Rang eines Beigeordneten UN-Generalsekretärs und die Oberverantwortung für das Programm „Öl für Nahrungsmittel".

Statt sich im Ruhestand ins Privatleben zurückzuziehen, suchte er die Öffentlichkeit über die prekäre humanitäre Lage im Irak, die bereits im Vorfeld des US-geführten zweiten Golfkriegs dort die Notlage der Bevölkerung ausmachte, aufzuklären. Neben Beiträgen in Zeitungen und Büchern verfasste er gemeinsam mit dem Genfer Journalisten Andreas Zumach das Sachbuch "Irak - Chronik eines gewollten Krieges", das 2003 erschien. Im gleichen Jahr würdigte man ihn seitens der Bremer "Stiftung Die Schwelle" mit dem "Bremer Friedenspreis".

Im Juni des Jahres 2005 nahm von Sponeck als Fachkundiger an den in der Tradition der Russell-Tribunale stehenden "Welt-Tribunal über den Irakkrieg" teil. Gemeinsam mit einem insgesamt 58-köpfigen Gremium aus Juristen und Kriegszeugen, sowie Arundhati Roy als Sprecherin der Jury, sammelte man in Fortsetzung der Sitzungen in Brüssel und New York am Tagungsort Istanbul drei Tage lang Aussagen und Analysen zur Zeitgeschichte des letzten Irakkriegs, der unerklärt immer noch weitergeht. Sprecher betonten, es gehe nicht darum, Schuldige zu benennen, sondern Aufklärung voranzubringen.

Im Oktober 2005 gab es im Zuge des Untersuchungsberichts der Volcker-Kommission Gerüchte und Verdächtigungen auch gegen den höchsten verantwortlichen Beamten der „Öl für Nahrungsmittel" UN-Gesandtschaft, Graf von Sponeck. Der Abschlussbericht der Untersuchungskommission besagt, dass er nicht gegen Regeln verstoßen habe, macht aber deutlich, dass die Regeln so hätten sein sollen, dass sein Verhalten einen Verstoß dargestellt haben würde. Gegenüber dem taz-Interviewer betont von Sponeck, dass es der Firma Bauer um die Lieferung von Milchpulver, also einen ganz legitimen Teil des "Öl-für-Nahrungsmittel"-Programms gegangen sei. Und dass er, hätte es damals schon verschärfte Regeln gegeben, zugunsten der notleidenden Familien womöglich bewusst gegen die Sanktionspolitik des Sicherheitsrats verstoßen hätte. Sein spektakulärer Rücktritt 2000 sei eine bewusste Entscheidung gewesen für die primäre Verantwortung gegenüber den Menschenrechten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 2003 "Schwellen überschreiten / Bremer Friedenspreis der Stiftung Die Schwelle" für beispielhaftes Engagement für Gerechtigkeit, Frieden, und Bewahrung der Schöpfung; Kategorie "Öffentliches Wirken" X

[Bearbeiten] Schriften

  • (mit Andreas Zumach) "Irak - Chronik eines gewollten Krieges". Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003 ISBN 3462032550, 158 S.
  • Rüdiger Göbel (Hrsg.): "Bomben auf Bagdad - nicht in unserem Namen". Kai-Homilius-Verlag ISBN 3-89706-888-5, 418S.

[Bearbeiten] Weblinks


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