Handformerei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Handformen ist ein Urformverfahren im Gießereiwesen, bei dem unter Verwendung einfacher Werkzeuge wie Sandhaken, Stampfkeil oder Pressluftstampfer das Formmedium, meist mit einem Bindemittel versehener Quarzsand, um das abzugießende Modell herum per Hand verdichtet wird. Im Gegensatz zum Maschinenformen müssen Anguss, Angussleisten, Anschnitte und Speiser sowie deren Dimensionierungen aus Erfahrungswerten frei, also per Hand, gesetzt werden.
Gründe für die Produktion in einer Handformerei können beispielsweise sein:
- zu geringe Stückzahl (Unikate, Klein- bzw. Kleinstserien)
- große Gussteile bis 230.000 kg
- komplizierte Gussstücke, die auf Formanlagen nicht oder nicht wirtschaftlich produziert werden können.
Anwendungsbeispiele: Gießen von Turbinenlaufrädern, Gehäuse für Getriebe, Plastiken, sonstige Kunstgegenstände
