Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Hönnetal - Wikipedia

Hönnetal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Felsformation „Sieben Jungfrauen“ (Teilansicht)
vergrößern
Felsformation „Sieben Jungfrauen“ (Teilansicht)
Felsenlandschaft im Hönnetal
vergrößern
Felsenlandschaft im Hönnetal
Uhufelsen mit Bahnbrücke
vergrößern
Uhufelsen mit Bahnbrücke

Das Hönnetal ist eine Region in Nordrhein-Westfalen, die die Städte Neuenrade, Balve, Hemer und Menden miteinander verbindet. Sie zählt zu den bedeutenden Karstgebieten in Deutschland.

Durch die geographischen Gegebenheiten mit schroffen Felsen, unzähligen kleinen und großen Höhlen, Wäldern und Gewässern war es lange Jahre als Kletterparadies am Rande des Sauerlandes bekannt.

Quer durch das Hönnetal in Höhe der Burg Klusenstein verläuft die historische Grenze, die die ehemalige Grafschaft Arnsberg, von 1368 bis zur Säkularisation vom katholischen Kurköln aus regiert, vom protestantisch geprägten märkischen Sauerland trennt.

Das Hönnetal biete malerische, auch für den nichtgeübten Wanderer geeignete, Strecken (Christine-Koch-Weg). Dabei präsentiert das Hönnetal in seiner Gesamtheit unzählige unterschiedliche Sehenswürdigkeiten. Der nahegelegene Sorpesee zählt zu den großen Stauseen im Sauerland und dient neben der Stromerzeugung und Wasserversorgung auch als Freizeit- und Erholungsgebiet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Entstehung des Hönnetals

Das Hönnetal entstand durch die Hönne, deren Wasserspiegel im Laufe der Zeiten allerdings immer mehr auf das jetzige Niveau zurück ging. In der Reckenhöhle lässt sich noch gut ein deutlich veränderter Wasserstand an den Felswänden feststellen.

Durch Auswaschungen des Kalksteins über Jahrtausende hinweg bildeten sich die unzählen Höhlen, die nur zum Teil erschlossen sind.

Die Hönne, als Lebensader der Region, bot den Menschen seit der Altsteinzeit einen angemessenen Besiedlungsraum, den sie geschickt für ihre Zwecke zu nutzen wussten. Spuren der Besiedlung finden sich dabei über viele Zeitalter hinweg.

[Bearbeiten] Das romantische Hönnetal

Levin Schücking und Ferdinand Freiligrath schreiben in "Das malerische und romantische Westfalen" im Jahr 1841 über das Hönnetal: "Es ist eine romantische Wanderschaft; das Tal klemmt sich immer wilder und düsterer endlich zur engen Schlucht zusammen; die schmale Hönne rauscht pfeilschnell unten über kantige Felsbrocken, aufbrodelnd und Streichwellen über den Fußweg schleudernd, bis endlich aus tiefem Kessel uns das Gebrause und Schäumen einer Mühle entgegen stürmen. Hier ist die Fährlichkeit überwunden, eine kühne und kuppige Felswand springt vor uns auf, drüben ragen die Ringmauern und Trümmer einer alten Burg, aus der ein neues Wohnhaus wie ein wohlhäbiger Pächter einer alten Ritterherrlichkeit hervorlugt."


[Bearbeiten] Das mystische Hönnetal

Der Ursprünglichkeit des Hönnetals förderte die Bildung von zahlreichen Sagen. Die zahlreichen kleinen und großen Höhlen wurden zum Beispiel während der Eisenzeit von den Menschen benutzt, vermutlich als Begräbnisorte sowie wohl auch als Kultplätze. Noch in unseren Tagen werden in den Hönnetalhöhlen menschliche Hinterlassenschaften auch aus vorchristlicher Zeit gefunden, aus denen geschlossen werden kann, dass die Höhlen zum einen als Wohn- aber auch als Grabstätte genutzt wurden. Aus der Art und Beschaffenheit der Funde kann nicht sicher auf einen damaligen, eventuell religiös motivierten Kannibalismus geschlossen werden [1]. Beweise dafür will unter anderen Dr. Bruno Bernhard, Assistenzarzt an der psychiatrischen Klinik in Würzburg, gefunden haben, der mit den Geologen Emil Carthaus und Wilhelm Bleicher als Verfechter der Kannibalismus-These galt. Funde von 1891 wurden in diesem Sinne gedeutet. [2]

Brücke über die Hönne
vergrößern
Brücke über die Hönne

Folgende Höhlen sind heute bekannt:

  • Frühlinghauser Höhle
  • Balver Höhle
  • Kepplerhöhle
  • Preuß-Höhle
  • Dahlmannshöhle
  • Volkringhauser Höhle
  • Karhofhöhle
  • Burschenhöhle
  • Reckenhöhle
  • Leichenhöhle
  • Honerthöhle
  • Feldhofhöhle
  • Friedrichshöhle
  • Burghöhle

[Bearbeiten] Schutzaktion des Hönnetals

Mit dem Kauf des gesamten östlich der Hönnetalstraße bis nach Binolen sich hinziehenden Geländes durch die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke (RWK) im Jahr 1913 mit dem Ziel der industriellen Nutzung war das Hönnetal mit seinen Naturschönheiten von der Zerstörung bedroht. Eine vom Arnsberger Regierungspräsidenten von Bake einberufene Konferenz erwirkte die Erhaltung einer kulissenartigen Felswand "zur Erhaltung der Schönheit des Hönnetals auf alle Zeit".

Nach dem ersten Weltkrieg wurde 1919 die "Schutzaktion zur Erhaltung des Landschaftsbildes im Hönnetal" wieder aufgegriffen und erfolgreich durchgeführt, mit Unterstützung der Provinz Westfalen und ihrer Städte und Landkreise. Zur Durchführung waren mehr als 350.000 Reichsmark erforderlich; die Besitzrechte gingen an den Kreis Arnsberg als Träger der Schutzaktion, um es "auf alle Zeit als Naturschutzgebiet unberührt" zu erhalten. Die Schutzaktion umfasste die Strecke von der Asbecker bis zur Eisborner Kreisstraße, in der die besonders schönen Felspartien gelegen sind. Ein Steinbruchgelände von 23,5 Hektar Felspartien wurde im Tausch von der RWK erworben.

Es handelt sich hier wohl um eines der ersten Beispiele praktizierten Landschafts- und Naturschutzes durch Landerwerb.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

Das Hönnetal wird für den Individualverkehr durch die B 515 erschlossen, aber auch die Hönnetalbahn, eine Nebenstrecke der Deutschen Bahn lädt zum entspannten Erkunden des Hönnetales ein.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stefan Enste: Kannibalismus in Westfalen Zitat: Der Kannibale, der sich im Laufe des 20. Jahrhunderts in die westfälischen Höhlen eingeschlichen hatte, kann dahin zurückkehren, woher er gekommen ist: Ins Reich der Phantasie oder der Ideologie.
  2. Harald Polenz, Ausgegrabene Geschichte, Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3898614034

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -