Gustav Zeitzschel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gustav Adolf Zeitzschel (* 1. Februar 1868 in Sorau, Niederlausitz; † 8. Januar 1951 in Helmstadt bei Würzburg) war ein deutscher Opernsänger (lyrischer Tenor), Gesangs- und Klavierpädagoge.

[Bearbeiten] Leben

Zeitzschel erhielt seine Gesangsausbildung er bei der Opernsängerin und Gesangspädagogin Lilli Lehmann. Am 12. August 1897 heiratete Zeitzschel Maria Clara Ehrhardt. Im darauffolgendem Jahr schaffte er seinen künstlerischen Durchbruch als Opernsänger und noch im selben Jahr und diese Karriere führte ihn in den Jahren 1900 bis 1901 an das Stadttheater Frankfurt am Main und anschließend bis 1902 das städtische Theater von Aachen.

Zwischen den Jahren 1902 bis 1904 erhielt Zeitzschel ein Engagement an der Hofoper in Weimar. Dort wurde er mit dem Titel eines "Großherzoglichen Sächsischen Hofopernsänger" ausgezeichnet. Die nächste Saison (1904/05) war er Mitglied des Ensembles des Beckertheaters in Berlin und anschließend bis 1906 gastierte Zeitzschel am Neuen Stadttheater in Nürnberg. Zwischen 1906 und 1909 wirkte er am Stadttheater in Freiburg im Breisgau und anschließend bis 1912 in Chemnitz.

Dazu kamen zahlreiche Operngastspiele auf bekannten Opernbühnen sowie Solo-Aufführungen von Konzerten, Oratorien und Soloquartetten.

1913 verdrängte ihn der noch junge Richard Tauber als Solist, da dieser mit deutlich geringeren Honoraren einverstanden war. Außerdem setzte sich dessen Vater, Richard Tauber sen., als Direktor des Chemnitzer Stadttheaters, vehement für die Karriere seines Sohnes ein.

1915 engagierte die Delog Filmgesellschaft Zeitzschel als Opernsänger für ihre innovativen Singfilme nach dem Beck-Patent. Meistenteils waren dies Stummfilme mit Livemusik; d.h. Sänger mit Klavier-Begleitung. Als Gesangsstar und späterer Direktor der deutsch-österreichischen Künstlergesellschaft organisierte er Gesang-Film-Tourneen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und sang in zahlreichen Filmopern mit. Später betraute man Zeitzschel auch mit der Leitung dieser Künstlergesellschaft.

Darunter wären als Opern zu nennen: Cavalleria rusticana (Pietro Mascagni), Der Freischütz (Carl Maria von Weber), Die lustigen Weiber von Windsor (Otto Nicolai), Martha (Friedrich von Flotow), Der Waffenschmied (Albert Lortzing).

Am 7. Februar 1918 heiratete Gustav Zeitzschel Anna Theresia Dunst.

Zeitzschel wirkte u.a. in folgenden Volksfilmen mit: "Das Herz am Rhein" (1925, Regie Heinrich Lisson), "Du Mädel vom Rhein" (1922, Regie Hans Felsing), "Ich hatt' einen Kameraden" (1914), "Nur auf den Bergen wohnt das Glück" (1922, Regie Hans Felsing).

Das neue Medium Tonfilm und der immer besser werdenden Tonqualität brachten bald das Ende für diese Aufführungsart. Nach 1931 wirkte Zeitzschel fast ausschließlich als Gesangs- und Klavierpädagoge. Bis zu seinem Tode konnte er nur noch für sehr wenige Auftritte gewonnen werden.

Mit 70 Jahren beendete er nach über 3.600 Auftritten seine Laufbahn als Opernsänger endgültig. Seine Abschiedsvorstellung gab er am 15. April 1938 in der St.-Johanniskirche in Würzburg; dort sang er den "Petrus/Pilatus" in der Johannespassion von Heinrich Schütz.

Im Alter von über 80 Jahren starb der Opernsänger Gustav Zeitzschel am 8. Januar 1951 in Helmstadt bei Würzburg.

Personendaten
NAME	Zeitzschel, Gustav
ALTERNATIVNAMEN	Zeitzschel, Gustav Adolf
KURZBESCHREIBUNG	Deutscher Opernsänger
GEBURTSDATUM	1. Februar 1868
GEBURTSORT	Sorau
STERBEDATUM	8. Januar 1951
STERBEORT	Helmstadt