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Grumbachsche Händel

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Unter Grumbachsche Händel versteht man eine eher skurrile Episode in der Geschichte der ernestinischen Wettiner, die zur lebenslanger Festungshaft für Herzog Johann Friedrich II. den Mittleren von Sachsen-Coburg-Eisenach führen sollte.

Das Haus Wettin hatte sich 1485 in zwei Linien, die Ernestiner und die Albertiner geteilt (Leipziger Teilung). Die sächsische Kurwürde blieb zunächst bei der älteren, der ernestinischen Linie. 1547 verlor jedoch Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige die Schlacht bei Mühlberg und damit den Schmalkaldischen Krieg gegen Kaiser Karl V., und musste in der Wittenberger Kapitulation der dauerhaften Übertragung der sächsischen Kurwürde auf die Albertiner zustimmen.

Auf Johann Friedrich den Großmütigen (verstorben 1554) folgten seine drei Söhne Johann Friedrich II. der Mittlere, Johann Wilhelm und Johann Friedrich III. der Jüngere zunächst gemeinsam. 1565 einigten sich jedoch die beiden älteren Brüder auf eine Landesteilung. Johann Friedrich II. erhielt Coburg und Eisenach, Johann Wilhelm Weimar.

Johann Friedrich II. nahm seine Residenz in Gotha. Sein ganzes Handeln war darauf gerichtet, den Albertinern die Kurwürde wieder zu entreißen. Er nahm den Ritter Wilhelm von Grumbach bei sich auf, der wegen Landfriedensbruchs unter Reichsacht stand. Dieser bestärkte den Herzog in seinen gewagten politischen Ideen. U.a. durch den "Engelseher" Hans Tausendschön, der behauptete, dass ihm Engel erscheinen, konnte sich Grumbach weitgehendes Vertrauen Johann Friedrich II. verschaffen. Die Engel sagten angeblich einen erneuten Aufstieg des Ernestiner-Geschlechts voraus. Dies, so versprach Grumbach, werde er ohne militärische Auseinandersetzung erreichen und so am Ende die Kurwürde wieder verschaffen.

Unter Kaiser Maximilian II. dann wurde auch über Johann Friedrich II. Reichsacht verhängt, weil dieser Grumbach auch nach mehrmaliger Aufforderung nicht auslieferte. Kurfürst August von Sachsen (aus der albertinischen Verwandtschaft) wurde mit der Reichsexekution beauftragt und belagerte Stadt Gotha und Burg Grimmenstein. Auch Johann Friedrichs eigener Bruder, Johann Wilhelm, nahm an der Reichsexekution teil.

Johann Friedrich II. musste schließlich aufgeben und geriet in kaiserliche Gefangenschaft, die er bis zu seinem Tode nicht mehr verlassen sollte. Er verblieb 29 Jahre in Festungshaft in Österreich. Der Ritter Grumbach wurde auf dem Marktplatz von Gotha gevierteilt. Die Ländereien Johann Friedrich des Mittleren wurden zunächst seinem Bruder Johann Wilhelm zur Verwaltung übergeben, 1572 wurden die beiden Söhne Johann Friedrich II., Johann Kasimir (1564-1633) und Johann Ernst (1566-1638) wieder in die Besitzungen ihres Vaters eingesetzt, Johann Wilhelm musste sein Land mit seinen beiden Neffen teilen (Erfurter Teilung). Dies war die erste einer Vielzahl von Landesteilungen der Besitzungen der Ernestiner in Thüringen, durch die schließlich die thüringischen Kleinstaaten (Ernestinische Herzogtümer) entstanden.

Die Grumbachschen Händel gelten als letzter Bruch des Landfriedens.

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