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Grafen von Weichselburg

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Die Grafen von Weichselburg und Schönberg waren eine europäische Adelsfamilie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Die Weichselburger waren stammesverwandt mit dem Geschlecht der Markgräfin Hemma, bekannt unter dem Namen Hemma von Gurk. Sie hießen ursprünglich Puchs (Pux, auch Pris), genannt nach ihrer in der Steiermark bei Teufenbach am Oberlauf der Mur gelegenen Stammburg Puchs (Pux). Anfang des 11. Jahrhunderts teilte sich das Geschlecht in den steirischen und den Krainer Ast. Letztere hießen von nun an von Weichselburg nach ihrer Hauptburg in Unterkrain. Der Grafentitel wurde jedoch erst Albert von Weichselburg († 1209) als Anerkennung für seine Teilnahme am Dritten Kreuzzug (1189-1192) verliehen.

Nach anderer Ansicht entstammten die Weichselburger einem alten Salzburger Adelsgeschlecht, das Pries oder de Patris (de Pux) hieß; genannt werden die Brüder Heinrich, Dietrich und Meinhalm Pries bzw. de Patris.

[Bearbeiten] Geschichte

Die umfangreichen Besitztümer (Allode) der Weichselburger lagen zerstreut in einem breiten Streifen, der im Nordwesten von Littai (slo: Litija), Weichselburg (Višnja Gora) und dem Oberlauf der Gurk (Krka) und im Südosten bis zu den südlichen und südwestlichen Ausläufern des Uskokengebirges (Gorjanci) reichte.

[Bearbeiten] Burgen

Auf den Burgen der Weichselburger saßen ihre Burghauptleute und Ministerialen, die sich auch nach den jeweiligen Herrschaften benannten:

  • Breitenau (Zalog) bei Rudolfswerth (Novo Mesto) (ASl 170 B2)[1],
  • Hohenau,
  • Hopfenbach (Hmeljnik, ASl 171 A1) bei Karteljevo,
  • Kronau (Kronovo, ASl 172 A1),
  • Lichtenberg (Prapreče, ASl 148 A2),
  • Maichau (Mehovo, ASl 189 B1),
  • Nassenfeld (Mokro polje, ASl 172 A1/2),
  • Neudegg (Mirna, ASl 151 A2),
  • Prečna (ASl 171 A2),
  • Preissegg (Prežek, ASl 172 B2),
  • Reutenberg (Čretež, ASl 152),
  • Blindenbach (auch Plintenpach, Slepschek, Slepčjek oder Slepšek, ASl 152 A2) und
  • Wördl an der Gurk (Otočec, ASl 171 B1)

[Bearbeiten] Verdienste

Den Grafen von Weichselburg werden zwei große Verdienste zugeschrieben: Die Brüder Heinrich (Henricus), Dietrich (Dietericus) und Meinhalm (Megenhalmus) von Weichselburg erst ermöglichten die Gründung des Klosters Sittich (Stična) durch die Schenkung von großem Grundbesitz, der als erste wirtschaftliche Grundlage zur Verfügung gestellt wurde, und die Ausdehnung der Grenzen Krains nach Südosten bis zum Fluss Kulpa, slowenisch Kolpa (Kupa, heute Kroatien) und zum Uskokengebirge sowie die Kolonisation dieser Gebiete.

[Bearbeiten] Dotation des Klosters Sittich

Stifter des Klosters Sittich war der Patriarch von Aquileia Peregrin (Stiftungsurkunde: 1136). Dietrich von Weichselburg war Schirm- und Schutzherr der knapp zwei Kilometer östlich des vorgesehenen Bauplatzes gelegenen Urpfarre St. Veit (Šentvid), von wo aus die ersten Mönche seit etwa 1132 operierten. Erst später, 1145 und 1152, wurden die Weichselburger zu Wohltätern Sittichs: 1145 schenkten die genannten Brüder Dietrich, Heinrich und Meinhalm dem Kloster einige Huben und 1152 Gräfin Emma von Weichselburg mit der Zustimmung ihrer Brüder Heinrich und Meinhalm das Allod Babindorf mit den umliegenden Gebieten („totum allodum meum dominicale in loco qui dicitur Babindorf cum omnibus servis et ancillis [...]“) und ihr Bruder Henricus Brisi und seine Frau Liebyrc das Allod Radolfsdorf („allodium quod dicitur Radolfsdorf“). Das Verhältnis zwischen dem Grafen Albert von Weichselburg († 1209), dem Sohn Meinhalms, und dem Kloster scheint nicht sonderlich freundschaftlich gewesen sein, er soll dem Kloster ziemlichen Schaden zugefügt haben.

[Bearbeiten] Gebietsgewinn

Auch die zweite Aktion war nicht ein ausschließliches Verdienst der Grafen von Weichselburg. Anfang des 12. Jahrhunderts verlief die Grenze der Windischen Mark und der Mark Krain zu Ungarn und Kroatien am Oberlauf der Gurk und nördlich des Uskoken-Gebirges. Etwa um 1127 (-1131) starteten die Weichselburger gemeinsam mit dem Spanheimer Bernhard von Marburg und Trixen (siehe) und den Truppen des Erzbistums Salzburg eine Offensive gegen Ungarn und Kroatien, deren Streitkräfte sie jenseits der Flüsse Kolpa und Bregana (südl. Sicherberg bzw. Sichelberg, Žumberak) zurückdrängten. Aus den von den Grafen von Weichselburg eroberten Gebieten in den Grenzen Poljanska Gora im Westen, entlang der Kolpa bis zu den westlichen Ausläufern des Uskoken-Gebirges im Osten entstand die Weiße Mark (auch Weiße Krain, Bela krajina oder Grafschaft Möttling, Metlika).

[Bearbeiten] Erlöschen und Nachwirkung

Graf Albert war der letzte männliche Vertreter seines Geschlechts. Sein Sohn (Albert ?) starb wahrscheinlich schon in jungen Jahren und vor seinem Vater. Alberts Tochter Sophie († 1256 im Kloster Admont) wurde somit Erbin der riesigen Allode, die mit ihrer Heirat (1207) mit Heinrich von Andechs-Meran, Markgraf von Istrien, nun an das Haus Andechs fielen. Weichselburgische Vasallen wurden nun die der Andechs-Meranier. Darunter auch Meichau (Štih, S. 136). Nach Heinrichs Tod (1228) gelangte das Erbe Weichselburg über Heinrichs Bruder Otto und dessen Tochter Agnes zuerst an Herzog Friedrich II. von Österreich, den letzten Babenberger, und danach an Herzog Ulrich, den letzten in Kärnten regierenden Spanheimer.

[Bearbeiten] Seitenzweig: Grafen von Schönberg

Schönberg (Šumberk), heute einige Mauerreste, einst eine mächtige Burg in Unterkrain südwestlich Treffen (Trebnje), war ebenfalls Besitz der Puchser beziehungsweise der Weichselburger, wenn nicht deren Gründung gewesen. In der Zeit von 1141 bis nach 1181 erscheint urkundlich ein Meginhardus de Sconenberge (Meinhard von Schönberg), der auf Schönberg residierte. Den Namen erhielt der neue Sitz in Unterkrain nach der Burg Schönberg, einer Burg der Puchser westlich von Judenburg. Meinhard von Schönberg nannte sich auch von Schwarzenburg, nach einem in Istrien gelegenen Besitz, der zuvor Besitz der Grafen von Weimar-Orlamünde war, sowie auch „comes Meynardus de Hystria“. Er war außerdem Vogt der Kirche von Parenzo (Poreč an der kroatischen Adriaküste) und Lehnsinhaber von Mitterburg (Pazin, it. Pisino) in Istrien. Meinhard, der zwischen 1183 und 1186 starb, hatte zwei Töchter. Mathilde „comitissa de Pysino“ war mit dem Grafen Engelbert III. von Görz verheiratet, wodurch die Görzer auch zum Titel eines Vogtes von Parenzo und zu Mitterburg kamen. Schönberg aber fiel zurück an die Puchser bzw. den Grafen Albert von Weichselburg.

[Bearbeiten] Genealogie

  • Meinhard von Schönberg ∞ Ofmija/Offna mit dem Beinamen „Chrimhilt 1223 u. 1228 (GJDotSit, S. 192, Nr. 42)
  • Rudger de Wiselberch von 1167-1180 (GJDotSit, S. 190, Nr. 34f)
  • Brüder Meinhard und Albert „de Schwarzenburg“ 1162
  • Meinhard Graf von Schwarzenberg aus Istrien (GJDotSit, S. 199, Nr. 1)
  • Walch von Bux ∞ Luitgardis (1162 Rudolf v. Bux) (GJDotSit, S. 205, Nr. 7)
  • Kreuzfahrer Meinhalm von Weichselburg (GJDotSit, S. 209, Nr. 15)
  • Hertenberg, Verwandte der Weichselburger (GJDotSit, S. 191, Nr. 34)

[Bearbeiten] Literatur

  • Jože M. Grebenc: Gospodarska ustanovitev Stične ali njena dotacija leta 1135 (Wirtschaftliche Ausstattung oder Dotation des Klosters Sittich im Jahre 1135), Samostan Stična (Kloster Sittich) 1973,
  • Dušan Kos: Bela Krajina v poznem srednjem veku (Die Weiße Mark im späten Mittelalter), Ljubljana 1987,
  • Peter Štih: Goriški grofje ter njihovi ministeriali in militi v Istri in na Kranjskem, Ljubljana 1997
  • Peter Štih: Studien zur Geschichte der Grafen von Görz - Die Ministerialen und Milites der Grafen von Görz in Istrien und Krain, R. Oldenbourg Verlag, Wien-München 1996
  • Majda Smole: Graščine na nekdanjem Kranjskem (Die Grundherrschaften im einstigen Krain), Ljubljana 1982,
  • Ivo Pirkovič: Neznana zgodovina slovenskih Orehovnikov-Gracarjev (Unbekannte Geschichte der slowenischen Nußberg-Grätzer), in Dolenjski zbornik (Unterkrainer Sammelband)1985, Novo mesto (Rudolphswert) 1985,

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. ASl = Atlas Slovenije, Maßstab 1:50.000, Ausgabe Ljubljana 1985; die Buchstaben- und Zahlenkombinationen bezeichnen die Seiten im Atlas und das Feld, wo sich das genannte Objekt befindet: z. B. 170 B2: Seite 170, Feld B2

[Bearbeiten] Quellen

Dušan Kos: Bela Krajina (Die Weiße Mark), S. 6;

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