Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Gottfried Silbermann - Wikipedia

Gottfried Silbermann

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Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch; † 4. August 1753 in Dresden) gilt als der bedeutendste sächsische Orgelbauer der Barockzeit. Die Orgeln, die er und sein Bruder Andreas Silbermann baute, sind als Silbermann-Orgeln bekannt.

Die Silbermann-Orgel im Freiberger Dom
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Die Silbermann-Orgel im Freiberger Dom

Über Silbermanns Jugend ist wenig bekannt. Der Vater Michael Silbermann war Zimmermeister, und möglicherweise erlernte auch Gottfried das Schreinerhandwerk, bevor er 1702 nach Straßburg zog, wo er bei seinem Bruder Andreas Silbermann das Handwerk des Orgelbauens erlernte und so mit dem französisch-elsässischen Orgelbau in Berührung kam. Als Meister kehrte er 1710 wieder nach Sachsen zurück. Ein Jahr später eröffnete er seine Orgelbauwerkstatt in Freiberg (Sachsen). 1714 stellte er als sein zweites Projekt in Deutschland die "Große Orgel" im Freiberger Dom St. Marien fertig.

Silbermanns Instrumente zeichnen sich durch eine klare, unverkennbare Linie aus - sowohl architektonisch wie auch musikalisch. Von dieser Linie wich Silbermann, dem man eine konservative Haltung nachsagt, zeit seines Lebens nie ab.

Architektonisch lassen sich Silbermanns Orgeln durch kompakte Bauweise und relativ flache Prospekte charakterisieren. Ein Werkaufbau ist nicht ersichtlich, die Pfeifenfelder sind leicht gewölbt und die Orgeln haben kein Rückpositiv.

Klanglich war Silbermann durch die französische Klassik beeinflusst. In jedem Werk ist ein farbiges, pompöses Cornet vorhanden, entweder als gemischtes Register oder in einzeln registrierbaren Reihen. Als deutsche Einflüsse sind beispielsweise die Gambe oder Quintadena zu nennen.

Bemerkenswert ist auch Silbermanns Gabe, mit dem Orgelbau gute Geschäfte zu machen, was ihm einen für einen Orgelbauer zur damaligen Zeit ungewöhnlichen Wohlstand einbrachte. Silbermann wusste zu wirtschaften und seine Position zu festigen, was ihm im Laufe der Zeit nahezu eine Monopolstellung einbrachte. Seine Lehrlinge mussten sich verpflichten, niemals in Mitteldeutschland tätig zu werden.

Silbermann-Orgel in der Hofkirche Dresden
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Silbermann-Orgel in der Hofkirche Dresden

Silbermanns unabrückbare Linie stieß nicht überall auf Gegenliebe. Johann Sebastian Bach (der praktisch zur selben Zeit lebte) kann hier als bekanntes Beispiel genannt werden. Bachs Forderung nach einer erweiterten, flexibleren Stimmung (was schlussendlich in der gleichschwebenden Stimmung resultierte) fand beim "Mitteltönler" Silbermann kein Gehör.

Im Laufe der Jahrhunderte wies sich Gottfried Silbermann als beständige Größe aus. Seine Instrumente waren und sind von ausgezeichneter Qualität und zeugen von ihrem hochbegabten Schöpfer. Silbermann, der die Fäden auch bei der Intonation immer in der Hand hielt, verstarb höchstwahrscheinlich an den Folgen einer Zinn-Blei-Vergiftung. In der Orgelreform zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von den barocken Orgelbauern nur Gottfried Silbermann und Arp Schnitger eine Bedeutung zuerkannt.

Gottfried Silbermann schuf im Laufe seines Berufslebens etwa 50 Orgeln. In Sachsen sind derzeit 29 Orgeln erhalten. Unter anderem zählt zu den so genannten Silbermann-Orgeln die Orgel der Dresdener Hofkirche. In Frauenstein, in der Nähe seines Geburtsortes, befindet sich das Silbermann-Museum.

[Bearbeiten] Literatur

  • Walter Hentschel: Der Orgelbauer Gottfried Silbermann. In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden, Band XXI Heft 7/12 (1932), S. 197 ff.
  • Werner Müller: Auf den Spuren von Gottfried Silbermann: ein Lebensbild des berühmten Orgelbauers; nach urkundlichen Quellen gezeichnet. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1968
  • Frank-Harald Greß: Die Klanggestalt der Orgeln Gottfried Silbermanns Leipzig/Wiesbaden 1989

[Bearbeiten] Weblinks

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