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Gliwice

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Gliwice / Gleiwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 134,2 km²
Geographische Lage: Koordinaten: 50° 17' N, 18° 40' O 50° 17' N, 18° 40' O
Höhe: 200 m
Einwohner: 200.361 (31. Dez. 2004)
Postleitzahl: 44-100 bis 44-164
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SG
Wirtschaft & Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Katowice
Verwaltung (Stand: 2006)
Stadtpräsident: Zygmunt Frankiewicz
Adresse: ul. Zwycięstwa 21
44-100 Gliwice
Webpräsenz: www.um.gliwice.pl

Gliwice [gli'vʲitsɛ] (deutsch Gleiwitz, tschechisch Hlivice) ist eine Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens – rund 270 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Warschau und rund 90 km westlich von Krakau gelegen. Sie ist die westlichste Stadt des oberschlesischen Ballungsgebietes. Die bedeutende Industriestadt ist heute in Deutschland vor allem als Standort einer Produktionsstätte des Automobilherstellers General Motors bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Stadtteile

Die Stadtgliederung Gliwices wurde am 14. September 2006 neu festgelegt. Demnach gliedert sich Gliwice in 18 Stadtteile:

  • Akademicka-Robotnicza
  • Bojków (Schönwald)
  • Brzezinka
  • Centrum (Śródmieście)
  • Centrum-Zachód – Zentrum West
  • Czechowice (Schechowitz)
  • Kopernik
  • Ligota Zabrska (Ellguth-Zabrze)
  • Łabędy (Laband)
  • Obrońców Pokoju
  • Ostropa (Ostroppa)
  • Sikornik–Wójtowa Wieś (Richtersdorf)
  • Sośnica (Sossnitza)
  • Stare Gliwice (Alt-Gleiwitz)
  • Trynek (Trinneck)
  • Wilcze Gardło (Eichenkamp-Siedlung)
  • Zatorze–Szobiszowice (Petersdorf)
  • Żerniki (Zernik)

Geschichte

Dänische Truppen des Grafen von Mansfeld belagern im Dreißigjährigen Krieg Gleiwitz.
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Dänische Truppen des Grafen von Mansfeld belagern im Dreißigjährigen Krieg Gleiwitz.
Sender Gleiwitz
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Sender Gleiwitz
Über den Dächern der Altstadt - Ring mit Rathaus
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Über den Dächern der Altstadt - Ring mit Rathaus
Gleiwitzer Rathaus
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Gleiwitzer Rathaus
Gleiwitzer Altstadt
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Gleiwitzer Altstadt

Der Ort ist bereits im 13. Jahrhundert als Stadt nachweisbar; die erste urkundliche Erwähnung entstammt dem Jahre 1276. Verheerende Brände haben Gleiwitz in folgenden Jahren heimgesucht. Die Jahre 1740 bis 1763 bezeichneten die so genannten schlesischen Kriege zwischen Österreich und Preußen.

Die Stadt nahm langsam eine lebendige Gestalt an. Der Krieg zwischen den Habsburgern und den Türken und die daraus resultierende Geldnot zwang die Habsburger jedoch dazu, Gleiwitz für geringe 14.000 Taler an Friedrich Zettritz zu verpachten. Die vereinbarte Pachtzeit von Gleiwitz unter Friedrich Zettritz - nur für die Stadt Gleiwitz - sollte ursprünglich 18 Jahre dauern, wurde jedoch 1580 um zehn Jahre und 1589 um weitere 18 Jahre verlängert.

Ein bedeutender wirtschaftlicher Aufstieg der Stadt folgte der Errichtung der Eisenhütten-Industrie seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Wirtschaftswachstum führte zum Ausbau und zur Erneuerung kleinerer Industriewerke wie auch zur Entstehung neuer Industriezweigen. Oskar und Georg Caro, die Erben der Gründer des Hüttenwerks Herminenhütte in Laband, übernahmen 1883 das Hüttenwerk Julia in Bobrek. Gemeinsam mit Wilhelm Hegenscheidt gründeten sie die Firma „Obereisen“ und dehnten ihre Kontrolle und Macht über alle neu entstandenen Industriewerke aus. In der näheren Umgebung von Gleiwitz gab es in jenen Tagen 14 Brennereien, 2 Brauereibetriebe, 5 Mühlen, 7 Ziegelbrennereien, 3 Sägewerke, eine Schindelfabrik, 8 Kalkbrennereien und 2 Glaswerke. Überdies befanden sich dort ein Gaswerk, eine Ofenfabrik, eine Abfüllanlage für Bier, 4 Druckereien sowie eine Asphalt - und Pappfabrik. Gleichzeitig wurden Institutionen errichtet, die den Geldbetrieb erleichtern sollte, so zum Beispiel: Banken, Geldstuben, Sparkasse -und Anleihestellen. 1892 wurde die erste Straßenbahnlinie errichtet, die rasch bis in den Ort Deutsch Piekar weitergeführt wurde. 1899 wurde das Theater errichtet, auf dessen Bühne bis zum Zweiten Weltkrieg Schauspieler aus ganz Europa auftraten.

In den Jahren 1919-1921 erfolgten drei schlesische Aufstände und Volksabstimmungen. Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 musste die Bevölkerung entscheiden, ob sie zu Polen oder Deutschland gehören wollten. 32029 Wahlberechtigte (78,7% der abgegebenen Stimmen) stimmten für einen Verbleib bei Deutschland, 8558 für Polen (21,0%). 113 Stimmen (0,3%) waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 97,0%.

1922 wurde das Gebiet zwischen Tost und Gleiwitz unter den beiden Ländern aufgeteilt. 1928 wurde das moderne Hotel „Haus Oberschlesien“ an der Wilhelmstrasse erbaut. Das Gebäude ist heute der Sitz der Stadtverwaltung.

Am 24. Januar 1945 wurde die Stadt durch die Rote Armee besetzt und kam darauf unter polnische Verwaltung.

Sender Gleiwitz

Am 31. August 1939 wurde der Reichssender Gleiwitz vom SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks zusammen mit fünf oder sechs SS-Leuten im Auftrag des Chefs des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich überfallen, die sich – in Zivil gekleidet – als polnische Aufständische ausgaben und eine vorbereitete Rede verlasen („Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“). Für Adolf Hitler lieferte diese Aktion den Vorwand für den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Hitler auf der Reichstagssitzung am 1. September 1939: „Seit 5 Uhr 45 wird nunmehr zurückgeschossen!“.

Der Sendeturm Gleiwitz ist der einzige noch vorhandene Sendeturm in Holzbauweise, der mit einer Höhe von 118 Metern die höchste Holzkonstruktion der Welt sein dürfte.

Stadtgebiet

Die Stadtgemeinde Gleiwitz hatte ursprünglich dem Kreis Tost-Gleiwitz angehört. Seit dem 1. April 1897 bildete Gleiwitz mit den eingegliederten Landgemeinden Trynnek und Petersdorf (heute: Szobiszowice) einen eigenen Stadtkreis, der am 1. Januar 1927 noch einmal um die Landgemeinden Ellguth-Zabrze, Richtersdorf (heute: Wójtowa Wieś) und Zernik sowie den Gutsbezirken Städtisch Petersdorf und Städtisch Zernik erweitert wurde.

Die letzte Gebietserweiterung zu deutscher Zeit fand am 1. August 1942 durch die Eingliederung von Teilen der Gemeinden Alt Gleiwitz und Laband (Łabędy) aus dem Landkreis Tost-Gleiwitz zu Gunsten des Stadtkreises Gleiwitz statt.

Im Jahr 1964 kamen Łabędy (Laband) und Czechowice (Tschechowitz) zum Gliwicer Stadtgebiet hinzu.

Politik

Wappen

Das Wappen der Stadt ist in zwei Hälften geteilt. Auf der linken Seite befindet sich der oberschlesische gelbe Adler auf blauem Grund. Auf der rechten Seite sieht man einen weißen Wehrturm auf rotem Grund, wahrscheinlich beruft sich der Ursprung auf eines der Stadttore. Das ursprüngliche Wappen hatte zur linken Seite den habsburger Adler mit rot-weiß-rotem Grund und zur rechten Seite den oberschlesischen Adler. In der Mitte war der Turm positioniert, der in rot-weiß-roten Tüchern gehüllt ist, über ihm war eine Abbildung von Maria und Jesus.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das Innere des Domes
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Das Innere des Domes

Kirchen

Die bedeutendsten Kirchenbauten in Gleiwitz sind die Allerheiligenkirche, der Peter-Paul-Dom, die Bartholomäuskirche, die Barbarakirche (Garnisonkirche) und die Schrottholzkirche Maria-Himmelfahrt.

Kathedrale

Die neugotische Peter- und Paul-Kirche im Stadtzentrum von Gleiwitz wurde zwischen 1886 und 1900 errichtet. Seit 1992 hält die Peter- und Paul-Kirche den Status einer Kathedrale.


Sport


Wirtschaft

In Gliwice befindet sich ein Automobilwerk von General Motors. Im Juni 2004 wurde die Frage um den künftigen Produktionsstandort des neuen Modells Zafira entschieden. Das neue Auto werde zum Teil in Gliwice und nicht im Stammwerk Rüsselsheim produziert, das sich ebenfalls beworben hatte.

Städtepartnerschaften

Wegweiser zu den Partnerstädten
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Wegweiser zu den Partnerstädten

Die Stadt Gliwice unterhält Beziehungen mit den Städten

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Horst Bienek: Gleiwitz - Eine oberschlesische Chronik in vier Teilen, eine Familiensage der Familie Piontek, dtv, 2000, ISBN 3-423-12773-2
  • Wolfgang Bukowski, Als wir jung in Gleiwitz waren..., Laumann-Verlag, Bülmen 1990
  • Boleslaw Domanski, „Gliwice/ Gleiwitz, Oberschlesien: Erfolgssuche in einer Problemregion“, in: Geographische Rundschau, 50 (1998), Heft 1, S. 35-41.
  • Gabzdyl, Marek; Gliwice wczoraj - Gleiwitz gestern, Gliwice 1994; ISBN 83-85338-23-3
  • B. Nietsche, Geschichte der Stadt Gleiwitz, 1886
  • Seidel, Die königliche Eisengießerei zu Gleiwitz, Berlin 1896
  • Rudolf Schlegel, Gleiwitz - ein heimatliches Geschichtenbuch, Dülmen Verlag, Dülmen 1982
  • Rudolf Schlegel, Gleiwitz in alter und neuer Zeit, Dülmen Verlag, Dülmen 1985
  • Bogusław Tracz, Rok ostatni - rok pierwszy. Gliwice 1945, Gliwice 2004
  • Gleiwitz. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 7, S. 422 f.
  • Hugo Weczerka, Handbuch der historischen Stätten. Schlesien, Stuttgart 1977

Weblinks

Commons: Gliwice – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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