Gisonen
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Die Gisonen waren ein mächtiges Grafengeschlecht im Norden Hessens. Das Zentrum ihres Herrschaftsbereichs lag südwestlich von Kassel bei Maden (Gudensberg). Der Ursprung des Geschlecht ist unbekannt, mag aber im Oberlahngau gelegen haben.
- Giso I. ist 1008 als Graf bezeugt. Vermutlich baute er die Stammburg Burg Hollende. Ob er der Stammvater ist, ist umstritten. Sein Wohnsitz war die Obernburg (Gudensberg). Ende des 11. Jhdts. kehrte er auf die Hollende zurück.
- Giso II. († 1073), Graf in Hessen. Er und Graf Adalbert von Schauenburg schmiedeten einen Komplott und wurden erschlagen.
- Giso III., Graf in Hessen. Sohn oder Bruder des Giso II.
- Giso IV. (*um 1070; † 12. März 1122), Graf in Hessen bzw. Graf von Gudensberg, 1121 urkundlich als "Giso comes de Udenesberc" erwähnt. Vogt des Klosters Hersfeld, Vogt des Stiftes St. Florin zu Koblenz. ∞ Kunigunde von Bilstein, Gräfin von Gudensberg († 1138/40).
- Hedwig von Gudensberg, Landgräfin von Thüringen (* um 1098; † 1148) Tochter und Erbin des Giso IV. ∞ Ludwig I. von Thüringen.
- Giso V. (* um 1110; † 1137), Graf von Gudensberg und Hessen, Vogt des Klosters Hasungen (bei Burghasungen).
1121 beerbten die Gisonen den hessischen Gaugrafen Werner IV. von Grüningen, der kurz darauf kinderlos starb. Aber schon 1122 starb das Geschlecht der Gisonen in der männlichen Linie mit Giso IV. aus, und die Grafschaft kam über die Erbtochter Hedwig an den Landgrafen Ludwig I. von Thüringen. Nach dem Tod des letzten Ludowinger kam es 1247 zum Thüringisch-hessischer Erbfolgekrieg, der mit der Ausrufung von Heinrich I., dem "Kind von Brabant" und Enkel der Hl. Elisabeth von Thüringen, zum Landgrafen auf der Mader Heide bei Gudensberg ausbrach.
