Geschichte des Oberbergischen Kreises
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[Bearbeiten] Geschichte der kommunalen Gliederung
[Bearbeiten] Von dem Herzogtum Berg zur Preußischen Rheinprovinz
Das Herzogtum Berg wurde 1806 an Frankreich abgetreten und Napoléon Bonaparte bildete daraus ein Großherzogtum unter dessen Schwager Joachim Murat.
Bald nach der Völkerschlacht bei Leipzig löste sich das Großherzogtum auf. Die meisten Landesteile fielen zusammen mit dem eigentlichen Herzogtum durch den Wiener Kongress Preußen zu. Es bildete mit den anderen Teilen der preußischen Besitzungen auf dem linken und rechten Rheinufer die Provinz Jülich-Kleve-Berg mit dem Verwaltungssitz Köln, die am 22. Juni 1822 mit der ebenfalls 1815 gebildeten Provinz Großherzogtum Niederrhein mit Verwaltungssitz in Koblenz zur Rheinprovinz vereinigt wurde.
Sitz des Oberpräsidenten dieser Preußischen Provinz war Koblenz. Sie gliederte sich in die 5 Regierungsbezirke Aachen, Düsseldorf (einschließlich des 1822 aufgelösten Kleve), Koblenz, Köln und Trier. Die Regierungsbezirke waren wiederum in Landkreise mit je etwa 30.000 bis 40.000 Einwohnern eingeteilt.
[Bearbeiten] Gliederung des Oberbergischen Lands innerhalb des Regierungsbezirks Köln
Bei der Einrichtung der Kreise 1816 setzte sich das heutige Kreisgebiet zusammen aus den Landkreisen Waldbröl, Homburg, Gimborn und Wipperfürth.
Die Kreise Gimborn und Homburg wurden 1825 aufgelöst und zum Kreis Gummersbach zusammengelegt.
Der Regierungsbezirk Köln war 1900 in 2 Stadtkreise und 10 Landkreise eingeteilt. Zum Gebiet des heutigen Oberbergischen Kreises gehörten der Landkreis Gummersbach mit 11 Gemeinden (43.070 Einwohner), der Landkreis Waldbröl mit 6 Gemeinden (24.861 Einwohner) und der Landkreis Wipperfürth mit 9 Gemeinden ( 28.251 Einwohner).
[Bearbeiten] Gemeinden des Landkreises Gummersbach
- Bergneustadt
- Drabenderhöhe
- Gimborn
- Gummersbach
- Lieberhausen
- Marienberghausen
- Marienheide
- Nümbrecht
- Ründeroth
- Wiedenest
- Wiehl
[Bearbeiten] Gemeinden des Landkreises Waldbröl
[Bearbeiten] Gemeinden des Landkreises Wipperfürth
[Bearbeiten] Gliederung des Oberbergischen Lands innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf
Der Regierungsbezirk Düsseldorf war 1900 in 9 Stadtkreise und 16 Landkreise eingeteilt. Zum Gebiet des heutigen Oberbergischen Kreises gehörten Teile des Landkreis Lennep.
[Bearbeiten] Gemeinden des Landkreis Lennep im Gebiet des heutigen Oberbergischen Kreises
- Hückeswagen
- Neuhückeswagen (Am 15. Februar 1920 nach Hückeswagen eingemeindet)
- Radevormwald
[Bearbeiten] Die Kommunale Neuordnung von 1929
Am 1. August 1929 trat das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes in Kraft. Für das Gebiet des heutigen Oberbergischen Kreises ergaben sich erneut Änderungen. So wurde ein kleiner Teil der Stadt Lennep der Stadt Radevormwald zugeteilt, Lennep selbst wurde nach Remscheid eingemeindet. Ein Teil der Stadt Radevormwald wurde der Gemeinde Breckerfeld (Ennepe-Ruhr-Kreis) zugeteilt.
[Bearbeiten] Gründung des Oberbergischen Kreises 1932
Der Oberbergische Kreis entstand 1932 aus der Vereinigung der bis dahin selbständigen Kreise Gummersbach und Waldbröl (ohne das Amt Dattenfeld) mit dem Sitz der Kreisverwaltung in Gummersbach.
Der Kreis war in 2 Stadtgemeinden und 12 Landgemeinden gegliedert:
[Bearbeiten] Stadtgemeinden
[Bearbeiten] Schwarzenbergische Landgemeinden
[Bearbeiten] Homburgische Landgemeinden
[Bearbeiten] Windecksche Landgemeinden
[Bearbeiten] Die Kommunale Neuordnungen von 1969 und 1975
Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde das Gebiet des Oberbergischen Kreises 1969 und 1975 erheblich vergrößert. Folgende Kommunen, die durch die Neuordnungen ebenfalls teilweise umfangreichere Gebietsänderungen erfahren hatten, zählten seit diesem Zeitpunkt zum Oberbergischen Kreis: Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Lindlar, Marienheide, Engelskirchen, Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach.
Die kirchlichen Grenzen blieben zum Teil aber noch bestehen. Ein Beispiel hierfür ist die Ortschaft Wilbringhausen. Sie wurde von der Stadt Kierspe (Kreis Lüdenscheid) in die Gemeinde Marienheide (Oberbergischer Kreis) umgegliedert. Der Ort gehört nach wie vor zum Bistum Essen).
[Bearbeiten] Weitere Ereignisse im historischen Territorium
Im Jahr 1813 fand der so genannte Speckrussenaufstand statt, bei dem sich junge Männer der allgemeinen Wehrpflicht der Franzosen widersetzten.
[Bearbeiten] Das Eisenbahnnetz
An der Frühzeit der Entwicklung der Eisenbahn hatte der Oberbergische Kreis zunächst keinen Anteil, da die lukrativen Verkehrsströme das Kreisgebiet zunächst einmal umgingen. Lediglich im Süden tangierte die Cöln-Mindener Eisenbahn seit 1862 das Kreisgebiet mit ihrer Verbindung von Köln nach Gießen. Weiterhin gab es im Osten in einiger Entfernung mit der Ruhr-Sieg-Strecke eine für die lokale Wirtschaft nutzbare Eisenbahnstrecke.
Die für den Kreis ungünstigen Verhältnisse endeten erst mit der Verstaatlichung der privaten Eisenbahngesellschaften ab 1880 und dem folgenden staatlichem Programm zum Bau der Eisenbahnen in der Fläche. Die neugebauten Eisenbahnstrecken wurden allerdings nur als Nebenbahn oder als Schmalspurbahn ausgeführt, um die Baukosten in erträglichen Grenzen zu halten. Diese einfachst ausgeführten Eisenbahnstrecken lieferten später allerdings die Begründungen zu ihrer Stilllegung, so dass der Oberbergische Kreis heute weitestgehend ohne Schiene existieren muss. Derzeit wird diskutiert, die durch den Kreis führende Eisenbahnverbindung von Köln nach Hagen auf ihrer ganzen Länge zu reaktivieren. Zur Zeit enden die Züge in Marienheide und Brügge.
[Bearbeiten] Brölbahn - Hennef Waldbröl
Das Eisenbahnzeitalter im Oberbergischen begann mit der Eisenbahnstrecke von Hennef nach Ruppichteroth. Sie wurde bereits 1862 als Stichstrecke eröffnet, im Jahre 1870 wurde die Bahn bis nach Waldbröl verlängert. Zunächst fand dort lediglich Güterverkehr statt; der erste Personenzug erreichte im Jahre 1871 Waldbröl. 1934 begann auf dieser Strecke ein neues Traktionszeitalter mit der Fahrt des ersten Dieseltriebwagens. Eingestellt wurde die Strecke trotz dieser Innovation bereits im Jahre 1957.
[Bearbeiten] Wupper- und Volmestrecke
- 1876 Wipperfürth wird Bahnstation der Bahnlinie von Wuppertal aus.
- 1892 Von Brügge aus erreicht die Bahn über Meinerzhagen Marienheide
- 1902 Das fehlende Teilstück Wipperfürth - Marienheide wird fertiggestellt
- 1936 Zweigleisige Strecke Dieringhausen - Marienheide
[Bearbeiten] Die Aggertalstrecke
- 1884 Die Strecke der Aggertalbahn führte von Siegburg bis Ründeroth
- 1887 Die Aggertalstrecke wird bis Derschlag gebaut.
- 1896 Bergneustadt wird angeschlossen.
- 1902 Der erste Lokschuppen in Dieringhausen
- 1905 Der Lokschuppen in Dieringhausen erhält eine Drehscheibe.
- 1920 Der Neue Bahnhof in Dieringhausen wird eingeweiht, der Alte wird Güterbahnhof.
- 1928 Die erste zweigleisige Strecke Osberhausen - Dieringhausen.
- 1982 Dieringhausen verliert seine Selbstständigkeit.
[Bearbeiten] Die Sülztalbahn
1897 bildete der Rat der Gemeinde Lindlar einen Ausschuss, der sich mit dem Thema Eisenbahn befasste, da man einen Anschluss Lindlars an das Einsebahnnetz als dringend erforderlich hielt. Zuvor war 1890 schon eine Eisenbahnstrecke nach Immekeppel errichtet worden. Alle Bemühungen der Gemeinde, diese Strecke nach Lindlar weiterzuführen, hatten jedoch zunächst keinen Erfolg. Erst 1906 wurde dieses Vorhaben von der Regierung genehmigt, so dass 1909 mit dem Ausbau der Gleise begonnen und die Strecke 1912 Strecke eröffnet werden konnte. Die Bundeseisenbahnstrecke wurde 1966 endgültig, trotz scharfer Proteste der Gemeindeverwaltung stillgelegt, schon 1960 fuhr der letzte Personenzug. Verlauf der Eisenbahnstrecke war Lindlar - Linde - Immekeppel - Hoffnungsthal - Bensberg - Bergisch Gladbach - Köln.
Vgl. hierzu auch : Sülztalbahn
[Bearbeiten] Die Strecke Osberghausen - Waldbröl
- 1890 Morsbach ist Bahnstation Strecke von Wissen kommend.
- 1897 Die Strecke Osberghausen - Wiehl wird gebaut.
- 1906 Weiterbau der Strecke bis Waldbröl,mit Abzweigung in Hermesdorf-Morsbach. * 1910 Brüchermühle - Wildbergerhütte
[Bearbeiten] Kleinbahnen im Kreis
[Bearbeiten] Leppebahn
- 1895-1897 Die älteste Schmalspurbahn führte von Marienheide nach Engelskirchen.
- 1949 Einstellung des Personenverkehrs auf der Leppebahn.
[Bearbeiten] Homburger Kleinbahn
- 1915 Eröffnung der Homburger Kleinbahn, von Bielstein nach Waldbröl.
- 1935 Auf der Homburger Kleinbahn wird erstmalig ein Personenwagen eingesetzt, der seinen Treibstoff mit Holzvergasung erzeugt.
- 1957 Einstellung des Personenverkehrs auf der Homburger Kleinbahn.
[Bearbeiten] Straßenbahn Gummersbach - Aggertalsperre
Im Jahr 1913 wurde eine regelspurigen elektrischen Bahn von Gummersbach, Dümmlinghausen, Derschlag bis zur Aggertalsperre gebaut. 1953 wurde die Straßenbahn wieder eingestellt, als Ersatz befuhren die O-Busse nun die Strecke.
[Bearbeiten] Postwesen
Landesherrliche Boten übernahmen in den früheren Herrschaften, Windeck - Homburg und Schwarzenberg die Verteilung der Post. Als es noch keine Eisenbahn im Oberbergischen gab, mussten die Briefe und Pakete mit der Postkutsche nach Bensberg oder Wipperfürth an den Zug gebracht werden. Ein wichtiger Postknotenpunkt war in Niederseßmar. Das nächstgelegende Postamt war in Siegen und Lüdenscheid.
Im Jahr 1829 wird in Bergneustadt das erste Postamt im Oberbergischen eröffnet. 1861 waren erst acht weitere Orte mit einem Postamt versehen. 1883 gab es den ersten Fernsprechverkehr in Oberberg. Er wurde von der Firma Krawinkel eingerichtet und verband die beiden firmeneigene Werke in Vollmerhausen und Bergneustadt. Das erste Fernsprechamt in Gummerbach wurde 1888 eröffnet. 1920 wurde die älteste Kraftpostlinie zwischen Waldbröl und Schladern eingerichtet.
[Bearbeiten] Industriegeschichte
[Bearbeiten] Textil-Industrie
Die Textilindustrie zieht immer in die ärmsten Gegenden des Landes, deshalb ist sie im Oberbergischen (genannt Haferspanien) heimisch geworden. Die ersten Bahnbrecher für die Textilindustrie im Oberbergischen waren, Leopold Krawinkel und sein Sohn Moritz in Bergneustadt, Johann Wilhelm Sondermann und seine Nachkommen in Gummersbach und die Fabriken der Indzustriellenfamilie Hardt in den Wupperortschaften.
Übersicht einiger Textilfirmen:
[Bearbeiten] Bergneustadt
- Firma Krawinkel
- 1806 Gründung eines Geschäftes, das die Bergneustädter Stümpfe fertigte und verkaufte.
- 1831 Errichtung der ersten Fabrik.
- 1834 Krawinkel führte die erste freiwillige Betriebskrankenkasse ein.
- 1841 Errichtung der zweiten Fabrik.
- 1860 Die Fabrik wurde um einen drei Etagen hohen Fachwerkbau erweitert, der mit den ersten mechanischen Rundstühlen bestückt wurde.
- 1885 das Unternehmen hatte ca. 600 Mitarbeiter.
- Ab 1886 baute man für die Arbeiter 2500 Wohnungen
- 1905 stieg die Mitarbeiterzahl auf 1000
- 1906 wurde die Altersvorsorge eingeführt.
- 1939 vor dem 2. Weltkrieg war die Mitarbeiterzahl auf etwa 1400 gestiegen.
- 1960 Die Spinnerei wurde geschlossen
- 1971 wurde Krawinkel Holding gegründet.
- 1976 Der Betrieb der Strickerei wurde eingestellt und so war es das Ende dieser alten Textilfirma in Bergneustadt.
- Firma Christian Müller&Sohn
- 1870 wurde das Werk in Bergneustadt gegründet.
[Bearbeiten] Gummersbach
- Sondermannsche Seiden-Manufactur
- 1813 Gründung des Unternehmens durch Johann Wilhelm Sondermann aus Elberfeld (Eigentümer der Salzrechte für Gummersbach und Umgebung), erstes Textilunternehmen in Gummersbach, erstes Textilunternehmen mit mechanischen Webstühlen im Umkreis, zuerst in Gummersbach Kaiserstr.85/87, dann Verlagerung nach Niederseßmar.
- 1820 Verkauf von Teilen des Unternehmens an Ernst Pickhardt
- 1857 Tod des Johann Wilhelm Sondermann; seine Unternehmen werden zwischen seinen Nachkommen aufgeteilt
- Firma Ernst Pickhardt
[Bearbeiten] Mühlensessmar
- Firma E.W. Sondermann
[Bearbeiten] Niederseßmar
- Firma F.W. Sondermann
- ... Gründung des Unternehmens durch Friedrich Wilhelm Sondermann (Sohn des Johann Wilhelm Sondermann)
- ... Ende des Unternehmens.
- Firma E. Sondermann
- ... Gründung des Unternehmens durch Eduard Sondermann (Enkel des Johann Wilhelm Sondermann)
- ... Ende des Unternehmens.
- Firma C. Sondermann
- ... Carl Sondermann verlagert das Unternehmen von Johann Wilhelm Sondermann nach Niederseßmar.
- ... Ende des Unternehmens.
[Bearbeiten] Derschlag
- Barthelsche Baumwollspinnerei
- Gebrüder Bubenzer
- 1865 Gründung der Fabrik in Rebbelroth
- 19?? Ende der Firma
- Firma Albert Reusch
- 1875 Gründung der Firma
- 1956 Ende der Firma
- Johann Henrich König
- 1815 Gründung der Firma in Derschlag auf dem Kloster. Die erste Wollspinnerei, die nur Tuchgarne herstellte.
- .... Ende der Firma
[Bearbeiten] Vollmerhausen
- Firma Krawinkel
- 1865 Gründung einer Spinnerei in Vollmerhausen, in den nächsten Jahren kam eine Färberei und Walkerei hinzu.
- 1878 brannte die Fabrik das erste Mal ab, sie wurde wieder aufgebaut.
- 1885 Hier entstanden die ersten Werkswohnungen und ein Mädchenheim.
- 1906 brannte die Firma wieder ab und wurde wieder neu errichtet.
- 19?? Ende des Traditionsreichen Unternehmens.
[Bearbeiten] Dieringhausen
- Mühlenthaler Spinnerei und Weberei A.G.
- 18?? Gründung des Werkes
- 1960 Ende der Textilfertigung, die Firma wurde von dem Meinerzhagenen Maschinenbau Unternehmen Battenfeld übernommen.
- Firma Siebel
- 1800 Gründung der Firma
- 19?? Ende der Firma
[Bearbeiten] Friedrichsthal
- Firma C. A. Baldus (Wilhelm Müller)
- 1851 Gründung der Firma zunächst in Derschlag, dann die Verlagerung nach Friedrichsthal.
- 1856 Erste einheimische Lumpenreißerei und Kunstwollspinnerei.
- 19?? Ende der Firma
[Bearbeiten] Osberghausen
- Firma Baldus und Söhne
- 1851 Gründung der Firma
- 1881 wurde als neue Wirkart die Strickerei eingeführt.
- 19?? Ende der Firma
[Bearbeiten] Engelskirchen
- Firma Ermen&Engels
Der Textilfabrikant Friedrich Engels sen. gründete am 1. Juli 1837 die Textilfabrik Ermen&Engels. Er war der Vater des bekannten Sozialisten Friedrich Engels jun. der mit Karl Marx die als Marxismus bezeichnete Gesellschaftstheorie entwichelte. 1900 wurde die Wasserkraft der Agger genutzt, für die Erstellung eines Elektrizitätswerkes. 1979 wurde die Firma im Zeichen der Textilkrise geschlossen. Seit 1986 befindet sich in den Firmengebäuden die Gemeindeverwaltung Engelskirchen, das Rheinische Industriemuseum - Abteilung Engelskirchen, die Feuerwehr der Gemeinde Engelskirchen, Arztpraxen, Büros, Wohnungen und Restaurants.
[Bearbeiten] Oberwiehl (Stadt Wiehl)
- Firma Hans
- 1899 Gründung der Firma.
- 19?? Ende der Firma
[Bearbeiten] Papier-Industrie
[Bearbeiten] Papiererzeugung
Die Bröltaler
Die älteste Papiermühle im Kreis war die an der Bröl gelegene Homburger Papierfabrik von Wilhelm Geldmacher. Sie wurde wahrscheinlich schon im 16. Jahrhundert von den Homburger Landesherren gegründet.
Am 20. September 1754 wurde sie in Erbbestand gegeben. Neunmal wechselten die Erbbeständer (Erbpächter) in der Zeit zwischen 1754 und 1806.
- 1806: Übernahme der Fabrik durch den Papiermeister Johann Rudolf Geldmacher, nach dem Tod übernahm sein Sohn Wilhelm die Firma.
- 1842: Wilhelm Geldmacher war einer der ersten im Rheinland, der eine Papiermaschine nach eigenen Entwürfen aufstellte. So fiel das Schöpfen von Hand weg. Beginn der Industriefertigung.
- 1868: Übernahme der Fabrik durch den Sohn Friedrich Wilhelm Geldmacher.
- 1906: Die Söhne Wilhelm und Adolf übernehmen die Firma.
- 1919: Nach dem Tode der Inhaber, übernahm der Sohn von Wilhelm Geldmacher Werner Geldmacher zusammen mit seinem Schwager Wilhelm Degenring die Firma.
- 1925: Es wurde eine zweite Papiermaschine aufgestellt und zwar eine Langsiebpapiermaschine.
- 1928: Es starb Werner Geldmacher, die Betriebsführung lag nun alleine bei Wilhelm Degenring.
- 1938: Eine eigene Holzschleiferei wurde eingerichtet.
- 1945: Große Teile der Fabrik wurden durch einen Luftangriff zerstört.
- 1947: Die Produktion lief langsam wieder an.
- 1950: Eine neue Kesselanlage wurde in Betrieb genommen.
- 1957: Im Alter von 80 Jahren starb Wilhelm Degenring. Sein Sohn Horst Degenring übernahm die Betriebsführung mit dem Schwiegersohn von Werner Geldmacher Ulrich Lenk.
- 1960: Die vierte Papiermaschine wurde in Betrieb genommen.
- 1977: Horst Degenring starb, sein Sohn Horst Wilhelm Degenring trat an seine Stelle.
- 1997: Die Firma von dem Finnischen Papierkonzern "Ahlstrom" übernommen. Sie stellt heute nur noch Tapetenpapier her.
Papierfabrik Hoffnungstal (Gemeinde Nümbrecht)
- 1862 Gründung der Papierfabrik in Hoffnungstal durch die Brüder Albrecht und Heinrich Geldmacher.
- 1908 wurde die Firma "Heinrich Geldmacher" dem Winterborner Betrieb angegliedert.
Papierfabrik in Winterborn (Gemeinde Nümbrecht)
In der Hauptsache wurde hier Tapetenpapier hergestellt.
- 1866 wurde die Fabrik von Daniel Gosse und Heinrich Wittfeld als Papiermühle gegründet.
- 1890 übernahm Heinrich Geldmacher die Firma von der Familie Peitgen. Hier wurde ebenfalls eine Langsiebpapiermaschine aufgestellt.
- 1896 ging die Fabrik an die Söhne Heinrich und Gustav Geldmacher über. Der Betrieb wurde durch die Aufstellung einer zweiten noch größeren Papiermaschine erweitert.
- 1920 wurde das Werk Guxmühlen (Gemeinde Nümbrecht) errichtet.
- 1980 im Januar wurde die Firma nach 124 Jahren eingestellt. An dem Platz wurde eine moderne Kunststoff-Fabrik gebaut, die Firma Sarstedt.
Papierfabrik Grünthal (Gemeinde Nümbrecht)
- 1865 wurde die Pappen-Fabrik von Karl Ferdinand Bauer gegründet.
- .... Ende der Firma
Papierfabrik Gaderoth (Gemeinde Nümbrecht)
- 1919 errichtete Ferdinand Voß und Wilhelm Funke eine Pappen-Fabrik.
- .... Ende der Firma
Papierfabrik Grünenthal bei Lieberhausen.
- 1829 Übernahme der Fabrik durch Johann Karl Rath, Sein Sohn Ferdinand führte die Firma.
- 1861 Übernahme der Firma durch den Enkel des Gründers Ferdinand Rath.
- 1906 Übernahme der Firma durch die Söhne Fritz Ferdinand und Karl Otto, sie vergrößerten die Firma und sie setzten eine neue Langsiebmaschine in Betrieb.
- .... Ende der Firma
[Bearbeiten] Papierverarbeitung
Ähnlich wie die eigentlichen Papierfabriken, entwickelten sich die Verarbeitungswerke ebenfalls aus kleinen Handwerksbetrieben zu großen bedeutenden Industrieunternehmen.
Gummersbach
Papierfabrik L.&C. Steinmüller
- 1855 Begann Wilhelm Steinmüller Glaspapier von Hand herzustellen.
- 1864 Übernahme der Firma durch die Söhne Lebrecht und Karl, Herstellung von Blaupappe.
- 1873 Neben der Papierherstellung, wurden auch Dampfkessel vertrieben, Die Firma nannte sich jetzt "Papier, Kesselfabrik und Eisengießerei von L.&C. Steinmüller"
- 1900 Herstellung von Ölpapier
- .... Ende der bedeutenden Firma im Oberbergischen
Tapetenfabrik Pickhardt & Siebert
- 1879 wurde die Fabrik von Adolf und Rudolf Siebert, sowie Ernst Pickhard gegründet. Man fertigte Öldrucktapeten und Linkrusta-Immitationen
- 1914 führte man den Leimdruck ein, so dass man alle Arten von Tapeten herstellen konnte.
- 2004 125jähriges Jubiläum in Gummersbach.
Ründeroth (Gemeinde Engelskirchen)
Ründerother Geschäftsbücherfabrik von Gustav Jäger
Herstellung aller Art von Geschäfts-, Schul- und Notizbüchern usw.
- 1879 wurde der Grundstein zu diesem Unternehmen gelegt, durch Gustav Jäger.
- 1897 Vergrößerung der Firma zu einer kleinen Industrieanlage.
- 1899 Brannte die Firma ab, aber die Firma wurde wieder aufgebaut und vergrößert.
- 1919 starb der Gründer und sein Sohn baute die Firma weiter aus.
- .... Ende der Firma
Oberbergische Geschäftsbücherfabrik Hof & Schulze
Herstellung aller Art von Geschäfts-Schul- Notizbücher usw.
- 1910 wurde die Fabrik von Karl Hof gegründet.
- 1912 trat Max Schulze in die Firma ein, man bezog einen Neubau.
- 1995 wurde das Unternehmen von der Brunnen GmbH in Heilbronn übernommen.
[Bearbeiten] Literaturhinweise
- Oberbergisches Heimatbuch, Ausgabe 1936, Druck und Verlag: Luyken, Gummersbach
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Bergischer Geschichtsverein