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Gerhard Graf von Schwerin

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Gerhard Graf von Schwerin (* 23. Juni 1899 in Hannover; † 29. Oktober 1980 in Rottach-Egern) war ein deutscher General der Wehrmacht.

[Bearbeiten] Leben

Graf Schwerin stammt aus altem Adel mit langer militärischer Tradition. Er trat zunächst ins Kadettenkorps ein und diente als Fähnrich im Ersten Weltkrieg. An dessen Ende war er Oberleutnant und Träger des Eisernen Kreuzes 1. Klasse.

Nach vier Jahren, 1922, kehrte Graf von Schwerin in die Reichswehr zurück. Nach einer Generalstabsausbildung diente er als Oberstleutnant und Leiter der Gruppe Fremde Heere West. Nach Kritik an Adolf Hitler wurde er versetzt und leitet die Elite-Division Großdeutschland.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges lag seine Einheit in Belgien im Gebiet von Nives, Witry und Neufchâteau. Später kämpfte das Regiment an der Somme. Im April 1941 diente Schwerin in Afrika: Die Kampfgruppe Schwerin nahm die Oase Mechili und über 2.000 Briten gefangen - darunter zwei Generäle. An der Ostfront bewährte sich der Regimentskommandeur in Angriff und Verteidigung am Wolchow, bei Schlüsselburg, an der Newa sowie bei Leningrad und erhielt am 17. Januar 1942 das Ritterkreuz. Im Oktober 1942 wurde Gerhard von Schwerin im Alter von 43 Jahren zum Generalmajor ernannt. Er führte die 16. motorisierte Infanteriedivision, die später motorisiert und in 116. Panzerdivision umbenannt wird. Ein der Division zugelaufener Windhund wurde das Maskottchen der Division, die von da als Windhund-Division bekannt ist. Der Windhund wird zum Symbol auf dem Divisionswappen. Mit diesem Verband kämpfte er während schwerer Gefechte im Nordkaukasus. Dort fungiert die Division als einziges Bindeglied zwischen den Truppen vor Stalingrad im Norden und der Heeresgruppe A im Kaukasus. Es folgten schwere und verlustreiche Rückzugsschlachten bei Isjum, Slawjansk, Stepanowsk und Kriwoi-Rog. Als am 6. Juni 1944 überraschend amerikanische, britische, französische und kanadische Streitkräfte in der Normandie landeten, lagt Schwerins 116. Panzerdivision nördlich von Guyon. Trotz der seit Wochen dauernden Abwehrschlacht an der Invasionsfront in der Normandie behielt General Speidel die kampfkräftige Division unter einem Vorwand bis Ende Juli im Großraum Paris zurück.

Am 19. Juli 1944 - einen Tag vor dem Attentat auf Hitler - konnte Speidel den Verlegungsbefehl für die 116. Panzerdivision nicht länger zurückhalten. Der Großverband rückte in Richtung Normandie ab. Beim Rückzug vor den alliierten Truppen dirigierte von Schwerin seine Division über die Orne; sie entging so dem späteren Kessel von Falaise. Er verfasste zusammen mit Heinrich von Lüttwitz ein Memorandum, in dem er das Ende des Krieges forderte. Im Herbst 1944 führte von Schwerin das Kommando über die Verteidigung der ersten von alliierten Truppen bedrängten deutschen Stadt Aachen. Von Schwerin verweigerte Hitlers Befehl, die Stadt bis zum letzten Mann zu halten, und nahm geheime Übergabeverhandlungen mit den Amerikanern auf. Daraufhin wurde er seines Postens enthoben und vor ein Kriegsgericht gestellt - die Anklage lautete auf Hochverrat. Er erhielt nur einen strengen Verweis. Nach dem Krieg dankte die Aachener Stadtverwaltung von Schwerin, der die Stadt vor der Zerstörung bewahrt hatte, indem sie ihn zum Ehrenbürger ernannte und eine Straße nach ihm benannte.

Im Dezember 1944 übernahm von Schwerin die 90. Panzergrenadierdivision; am 1. Januar 1945 erreichte er den Höhepunkt seiner militärischen Karriere, als er das LXXVI. Panzerkorps in Norditalien übernahm. 1945 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Am 26. April 1945 geriet er als General der Panzertruppe in britische Kriegsgefangenschaft (bis Ende 1947).

Im Mai 1950 - fünf Jahre vor Gründung der neuen Bundeswehr - wurde Graf von Schwerin durch die Regierung Adenauer als Berater für Militär- und Sicherheitsfragen verpflichtet. Adenauer beauftragte ihn mit dem Vorhaben einer "mobilen Bundesgendarmerie" sowie mit der Bearbeitung von Fragen der Sicherheit der Behörden des Bundes und der Länder. Die Dienststelle Schwerin trug die Tarnbezeichnung Zentrale für Heimatdienst (ZfH).

Seit Beginn der Korea-Krise im Juni 1950 forderten vor allem die USA einen deutschen Verteidigungsbeitrag für Westeuropa, der den Plan einer Bundesgendarmerie als ineffektiv erscheinen ließ. So wurde die Dienststelle Schwerins zur ersten amtlichen Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die systematisch alle Fragen eines westdeutschen Militärbeitrages bearbeitete. Eine von ihm vorbereitete Expertenkonferenz vom 5. bis 9. Oktober 1950 fasste das Ergebnis einschlägiger Untersuchungen in der nach dem Tagungsort benannten "Himmeroder Denkschrift" zusammen, die grundlegende Planungsvorhaben für die spätere Bundeswehr formulierte. Dies ist der erste Schritt zu einer deutschen Wiederbewaffnung unter Kontrolle der Westmächte. Mit der Auflösung der Zentrale für Heimatdienst (ZfH) Ende Oktober 1950 wurde Schwerin entlassen. Die Aufgaben der ZfH übernahm nun das Amt Blank.

Als die Bundeswehr entsteht, wurde er wehrpolitischer Berater der FDP im Deutschen Bundestag.

Am 29. Oktober 1980 starb er in Rottach-Egern (Oberbayern).

[Bearbeiten] Weblinks


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