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Geilheit

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Das Adjektiv "geil" und das davon abgeleitete Substantiv "Geilheit" gehen wahrscheinlich auf eine indogermanische Wurzel mit der Bedeutung "aufschäumend", "heftig", "übermütig", "ausgelassen" und "lustig" zurück. Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jh.) wurde geil im Sinne von "übermütig", "überheblich" verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jh.) kann es für "kraftvoll", "mutwillig", "üppig", "lustig", "froh", "fröhlich" und "schön" stehen.

Heute wird "Geilheit" vorrangig synonym für oder als Anspielung auf Lüsternheit oder sexuelle Begierde verwendet, "Geilheit" und mehr noch die Adjektivform "geil" stellen in diesem Zusammenhang populäre umgangssprachliche Begriffe dar, deren Gebrauch in offiziellen Zusammenhängen allerdings als vulgär gilt.

[Bearbeiten] Sexueller Kontext

Mit geil werden auch die senkrecht nach oben stehenden Triebe von Bäumen bezeichnet („Vergeilung“). Offenbar wurde dies mit dem erregten Geschlechtsteil des Mannes assoziiert, so dass geil seit dem 15. Jahrhundert in der Bedeutung "lüstern", "sexuell erregt" verwendet wurde, eine Bedeutung, die bis in das 20. Jahrhundert hinein die vorherrschende bildete. Im Etymologie-Duden von 1963 heißt es unter dem Stichwort noch „...Im heutigen Sprachgebrauch wird 'geil' ausschließlich im Sinne von geschlechtlich erregt, brünstig verwendet.

Ein Gegenbegriff zu "Geilheit" im Sinne von "Lüsternheit" ist Keuschheit.

Die umgangssprachliche Steigerung "Notgeilheit" bezieht sich ausschließlich auf den sexuellen Kontext. Sie steht für ein enorm gesteigertes Sexualbedürfnis, welches geeignet ist, die Kontrollmechanismen des Verstandes außer Kraft zu setzen. Das abgeleitete Adjektiv "notgeil" wird oft ironisch oder abfällig wertend gebraucht.

[Bearbeiten] Heutige Verwendung

In der Jugendsprache der 1970er und 1980er-Jahre erlebte das Wort "geil" eine Neuinterpretation, die bis heute anhält. Etwa Mitte der 1970er-Jahre erweiterte sich die Bedeutung "sexuell erregt" im umgangssprachlichen Gebrauch zunächst in Richtung "sexuell attraktiv". In den 1980er-Jahren wurde der Begriff bezugnehmend darauf zunehmend auf andere Bereiche ausgeweitet und drückt seitdem im Sinne einer Steigerung von "gut" freudige Anteilnahme oder positive Bewertung aus, Beispiel: "Das geile Motorrad", "Das geile Konzert". Bemerkenswert ist, dass dieser Bedeutungswandel eine Annäherung an die ursprüngliche Wortverwendung ist.

Die positive Besetzung des Adverbs "geil" und seine Popularität wird inzwischen sogar in der Werbung genutzt, vergl. Geiz ist geil.


Siehe auch: Vergeilung

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