Garzweiler (Jüchen)
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Das Dorf (Alt-) Garzweiler existiert nicht mehr. Es lag in der Gemeinde Jüchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen östlich von Otzenrath. Sämtliche Bewohner mussten in den 80er Jahren dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen.
60 Prozent der Dorfgemeinde sind an den Standort Neu-Garzweiler am Nordrand von Jüchen umgesiedelt. In dem Ortsteil leben heute 1.222 Einwohner.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Ortsname wurde 1283 als Gerhardswilere - "Gartzwilre" in einer Urkunde des Kölner Stiftes Mariengnaden genannt.
[Bearbeiten] Umsiedlung und Abbruch von Alt-Garzweiler
1980 wurde Jüchen-Nord als Umsiedlungsstandort für das Dorf festgelegt. 1987 schloss die Grundschule. Im folgenden Jahr wurde das letzte Schützenfest gefeiert und das Altenheim geschlossen. Die verlassenen Häuser und Höfe wurden sofort eingeebnet. Auch die neugotische Pfarrkirche St. Pankratius wurde 1989 abgerissen. Orgel, Fenster und Taufbecken hat die Kirchengemeinde in die neue Pfarrkirche eingebaut. Der Friedhof, der auch Gräber von jüdischen Garzweilern aufwies, wurde ebenso "umgesiedelt". 1989 war die Umsiedlung abgeschlossen. Das verlassene und zerstörte Dorf nutzten einzelne Künstler und Fotografen für ihre Arbeiten. So schuf der Fotograf Andreas Magdanz 1997 eine dokumentarische Fotoserie.
[Bearbeiten] Neu-Garzweiler
Im Jahr 2000 erhielt der Ortsteil Neu-Garzweiler einen Sonderpreis für Denkmalpflege im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". In Jüchen gab es Bestrebungen, den Zusatz "Neu" zu streichen. Diese führten zum Erfolg, so dass Neugarzweiler seit kurzem nur noch Garzweiler heißt.
[Bearbeiten] Vereine
- St. Sebastianus Bruderschaft Garzweiler (Homepage: http://www.bruderschaft-garzweiler.de/)
- VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler e.V. (Homepage: http://www.vfl-viktoria.de/)
[Bearbeiten] Literatur
- Andreas Magdanz: Garzweiler. Zeitungsdruck im Pappschuber. 1997.