Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Günter Herburger - Wikipedia

Günter Herburger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Günter Herburger (* 6. April 1932 in Isny im Allgäu) ist ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Günter Herburger ist der Sohn eines Tierarztes. Von 1945 bis 1950 besuchte er eine Internatsschule in Schelklingen. Anschließend begann er, an der Universität München Sanskrit, Philosophie und Theaterwissenschaften zu studieren. Dieses Studium brach Herburger 1954 ab und begab sich auf Reisen. Er lebte zeitweise auf Ibiza, in Madrid und Oran und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. In Paris hatte er Kontakt zu dem Autor Josef Breitbach, lebte jedoch weiterhin in ärmlichen Verhältnissen. 1956 war er aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, das Vagabundendasein aufzugeben. Herburger, der an seinem ersten Roman arbeitete, kehrte nach München zurück.

Nachdem er in München seine erste Frau, Brunhilde Braatz, geheiratet hatte, zog das Paar gemeinsam quer durch Europa. 1957 trennten sie sich, und Herburger ging zurück nach Isny im Allgäu. Da er sehr an der Filmarbeit interessiert war, bemühte er sich um eine Anstellung beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Ein Jahr lang arbeitete er dort an der Produktion von Livesendungen und Dokumentarfilmen mit. Während dieser Zeit gelang es Herburger durch Vermittlung Helmut Heißenbüttels, Kontakte zu anderen Schriftstellern zu knüpfen und erste Texte zu veröffentlichen. 1962 heiratete er die Schauspielerin Ingrid Mannstaedt, mit der er 1963 nach Celle ging. Das Schreiben wurde nunmehr zu seiner Hauptbeschäftigung, und 1964 erschien sein erster Prosaband, der von der Kritik positiv aufgenommen wurde; daneben entstanden Hörspiele und Filmdrehbücher. Ab 1964 nahm Herburger an den Tagungen der Gruppe 47 teil.

1967 zog die Familie Herburger nach Berlin, wo der Autor rege Kontakte zu zahlreichen in Friedenau ansässigen Schriftstellerkollegen und zur beginnenden Studentenbewegung unterhielt. Nach dem Scheitern seiner zweiten Ehe kehrte Herburger 1973 nach München zurück. Dort heiratete er Rosemarie Leitner und begann die Arbeit an der „Thuja-Trilogie“, einem Romanzyklus, der ihn bis in die Neunzigerjahre beschäftigen sollte. Herburger engagierte sich politisch als Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei und hielt sich zeitweise zu Studienzwecken in der DDR auf; später setzte bei ihm jedoch angesichts des dogmatischen Kurses der Partei eine gewisse Ernüchterung ein. Nach der Geburt einer behinderten Tochter im Jahre 1974 zog sich Herburger mehr und mehr aus dem Literaturbetrieb zurück, der ihn seinerseits kaum noch zur Kenntnis nahm. Seit 1983 ist Herburger gewissermaßen „auf die Straße“ zurückgekehrt: Er entwickelte sich zum passionierten Läufer, der regelmäßig die Marathondistanz und auch längere Strecken absolviert und über seine Erfahrungen mit diesem Extremsport auch in mehreren Büchern berichtet hat.

Günter Herburger, der als Erzähler anfangs zu den von Dieter Wellershoff geförderten „Neuen Realisten“ zählte, wurde seit den Siebzigerjahren zum Urheber sozialistisch geprägter, fantasievoll-utopischer Welten und nimmt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Sonder- und Außenseiterstellung ein. Er ist außerdem Verfasser von Gedichten, Kinderbüchern, Hörspielen und Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.

[Bearbeiten] Auszeichnungen und Ehrungen

[Bearbeiten] Werke

  • Eine gleichmäßige Landschaft, 1964
  • Tanker, 1965
  • Ventile, 1966
  • Die Messe, 1969
  • Jesus in Osaka, 1970
  • Training, 1970
  • Birne kann alles, 1971
  • Birne kann noch mehr, 1971
  • Die Eroberung der Zitadelle, 1972
  • Helmut in der Stadt, 1972
  • Die amerikanische Tochter, 1973
  • Operette, 1973
  • Schöner kochen, 1974 (zusammen mit Birte Lena)
  • Birne brennt durch, 1975
  • Hauptlehrer Hofer. Ein Fall von Pfingsten, 1975
  • Ziele, 1977
  • Flug ins Herz,
    • 1 (1977)
    • 2 (1977)
  • Orchidee, 1979
  • Die Augen der Kämpfer,
    • 1 (1980)
    • 2. Zweite Reise, 1983
  • Blick aus dem Paradies. Thuja, 1981
  • Makadam, 1982
  • Das Flackern des Feuers im Land, 1983
  • Capri, 1984
  • Das Lager, 1984
  • Kinderreich Passmoré, 1986
  • Kreuzwege, 1988
  • Lauf und Wahn, 1988
  • Das brennende Haus, 1990
  • Lena. Die Eroberung der Zitadelle, 1991
  • Thuja, 1991
  • Sturm und Stille, 1993
  • Das Glück, 1994
  • Traum und Bahn, 1994
  • Birne kehrt zurück, 1996
  • Die Liebe, 1996
  • Im Gebirge, 1998
  • Elsa, 1999
  • Der Schrecken Süße, 1999
  • Humboldt, 2001
  • Eine fliegende Festung, 2002
  • Schlaf und Strecke, 2004

[Bearbeiten] Übersetzungen

[Bearbeiten] Literatur

  • Günter Herburger: Texte, Daten, Bilder, hrsg. v. Klaus Siblewski. Hamburg u.a.: Luchterhand 1991. (= Sammlung Luchterhand; 1005) ISBN 3-630-71005-0
  • Günter Herburger: Texte - Dokumente - Materialien. Moos u.a.: Elster-Verl. 1992. (= Peter-Huchel-Preis; 1991) ISBN 3-89151-142-6
  • Gerd Holzheimer: Kurier zwischen den Lagern. Zur Poetik Günter Herburgers. München : A-1-Verl. 1999. (= MonAkzente; 8) ISBN 3-927743-44-5
  • Hanna Schnedl-Bubenicek: Relationen. Zur Verfremdung des Christlichen in Texten von Heinrich Böll, Barbara Frischmuth, Günter Herburger, Jutta Schutting u.a. Stuttgart: Akademischer Verlag Heinz 1984. (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik; 147; Salzburger Beiträge; 10) ISBN 3-88099-151-0

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -