Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Fritz Ries - Wikipedia

Fritz Ries

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Fritz Ries (* 4. Februar 1907 in Saarbrücken; † 20. Juli 1977 in Frankenthal durch Suizid) war ein Industrieller und königlich marokkanischer Honorar-Konsul.

Leben

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Fritz Karl Ries war Sohn des Inhabers einer Möbelhandlung. Nach dem Abitur begann er ein Jurastudium, erst an der Universität Köln, dann an der Universität Heidelberg, wo er Hanns-Martin Schleyer in der Studentenverbindung Corps Suevia Heidelberg kennen lernte.

Seit 1933 war Ries Mitglied der NSDAP; 1936 war er als „Vertrauensmann für besondere Angelegenheiten“ der Geheimen Staatspolizei vorgesehen.

Ries war seit 1934 persönlich haftender Gesellschafter der Flügel & Polter KG, Leipzig. Durch Arisierungen und „Übernahmen“ erweiterte er diesen 120-Mann-Betrieb zu einem Konzern mit über 10.000 Beschäftigten und wurde dessen Hauptgesellschafter. Alleine bei den von ihm ‚übernommenen’ Betrieben der Oberschlesischen Gummiwerke in Trzebinia (Westgalizien) beschäftigte er, laut einer ‚Gefolgschaftsübersicht’ vom 30.06.1942, insgesamt 2653 jüdische Zwangsarbeiter, davon 2160 Frauen und Mädchen. Mit deren Ausbeutung stieg der Umsatz in Trzebinaia um das Zwölffache. Und im polnischen Lodz „übernahm“ Ries einen „arisierten“ Großbetrieb mit 15 Walzwerken. Auf der Flucht vor der Roten Armee setzte er sich, mit einem Großteil seines liquiden Kapitals, nach Westdeutschland ab. Nach der Kapitulation Deutschlands meldete er Ansprüche als Vertriebener an. Unter der Regierung von Adenauer beantragte er Entschädigung für seine, von der Roten Armee besetzten, Produktionsstätten – und sie wurde bewilligt. Mit dem Geld baute er anschließend die PEGULAN-Werke in der Pfalz, sowie die Badischen Plastic-Werke (heute: Peguform) in Baden, auf.

Seit 1945 war Ries als Vorstandsvorsitzender der von ihm gegründeten PEGULAN-Werke AG (heute: Tarkett) und Mitglied des Beirats der Commerzbank AG tätig. Sein Studienfreund Schleyer war stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der PEGULAN-Werke AG.[1]

Ries förderte in den Nachkriegsjahrzehnten systematisch konservative Politiker, dazu gehörten neben Kurt Biedenkopf auch der zukünftige Bundeskanzler Helmut Kohl und der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß, dessen Ehefrau Marianne Strauß an den PEGULAN-Werken beteiligt war.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 1967 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, 1972 mit dem Stern dazu von Helmut Kohl ausgezeichnet.

Fritz Ries errichtete im österreichichen Städtchen Hartberg Anfang der 70er Jahre ein Teppichbodenwerk der PEGULAN-Werke (ab 1977 Durmont). Der damalige steirische Landeshauptmann war bemüht, die zu den Zeiten wirtschaftlich schwache Steiermark zu stärken und warb um Ries, der in der Folge das Schloss Pichlarn in der Nähe erwarb. Dort trafen sich regelmäßig Unionspolitiker und Wirtschaftsgrößen. Ries erwarb sich gemeinsam mit Schleyer den Ruf eines „Kanzlermachers“. Beide setzten nicht mehr auf Franz Josef Strauß, sondern auf ein Zweiergespann bestehend aus Helmut Kohl und Kurt Biedenkopf.

Bernt Engelmann hat in zahlreichen Veröffentlichungen dazu beigetragen, erstmals 1974 mit dem Dokumentarroman Großes Bundesverdienstkreuz, über den Kreis um Ries, Strauß, Kohl und Schleyer die Öffentlichkeit aufzuklären. Es schildert Karrieren der Nachkriegszeit, und vor allem die Geschichte des Arisierers Fritz Ries, der die PEGULAN-Werke in Frankenthal gründete – mit Kautschuk, den er per Verwundetentransport vom Polen in den Westen schaffte. Der Schlüsselroman inspirierte Nico Hofmann zu seinem Film Land der Väter, Land der Söhne.[2]

Fritz Ries ist der Vater von Ingrid Ries, nach deren Heirat 1979 mit Kurt Biedenkopf nun Ingrid Biedenkopf.

Einzelbelege

  1. Heinz-Klaus Mertes: Der Bund fürs Leben. In: Manager-Magazin. 06/1975. S. 74-77.
  2. Interview mit Nico Hofmann. In: Berliner Morgenpost. 07.11.2006


Weblinks

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