Friedrich Balduin
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Friedrich Balduin, auch Friedrich Balduinus (* 17. November 1575 in Dresden; † 1. Mai 1627 in Wittenberg) war ein lutherischer Theologe.
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[Bearbeiten] Leben
Balduin wurde als Sohn eines Kürschners geboren. Durch Unterstützung seines Landesherrn besuchte er die Fürstenschule in Meißen und studierte seit 1593 in Wittenberg unter Polykarp Leyser der Ältere, Ägidius Hunnius der Ältere, Salomon Gesner Theologie, Philosophie und Mathematik. Er erwarb 1597 er den philosophischen Magistergrad und zwei Jahre später in Jena einen poetischen Dichterlorbeer. Zurückgekehrt nach Wittenberg wurde er Adjunkt des philosophischen Kollegiums. Er wendet sich unter Leonhard Hutter der Theologie zu und wohnt als dessen Gehilfe 1601 einem Colloquium in Regensburg bei.
Hierauf begab er sich als Pfarrer nach Freiberg, wurde 1603 Prediger und Superintendent im Oelsnitz und 1604 als theologischer Professor und Nachfolger von David Runge nach Wittenberg berufen. Alsbald erwarb er sich die theologische Doktorwürde und wurde 1607 als Nachfolger von Georg Mylius als Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises. Besonderst erlangte er als Pfarrer an der Stadtkirche einen großen Ruf. 1608 übernahm er als Assessor den Vorsitz des Theologischen Konsistoriums, so dass er sich vom Kurfürsten Christian II. 1610 auf den Prager Fürstentag begleiten ließ. Er ist als Haupt der theologischen Fakultät bis an seinen Tod der Universität Wittenberg treu geblieben.
Balduin las an der Universität die Paulinischen Briefe, unter Bezugnahme auf die kirchlichen Streitfragen und legte diese auf die kirchliche Praxis der Zeit aus. Er ist der Begründer der Kasuistik auf der evangelischen Seite geworden. Dazu hielt er im Gegensatz zur katholischen Kasuistik Vorlesungen, um den Inhalt der von der Fakultät erforderten Gutachten systematisch zu gestalten. Dazu sind längere Zeit nach seinem Tod unter dem Titel „Tractatus de casibus Conscientiae“ eine Schrift von der Fakultät herausgegeben worden, die als erste lutherische Bearbeitung des Gegenstandes gilt. Seine deutschen und lateinischen Schriften, Reden, Predigten und Abhandlungen sind zahlreich und betreffen teilweise die Schrifterklärung, teilweise die lutherischen Symbolbücher, den Racauer Katechismus und mehrere Streitlehren, z. B. vom Abendmahl, dem Ablasswesen, dem Bilderdienst und Antichrist.
Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Balthasar Meisner's Tochter Dorothea. Zwei Söhne seines Sohnes Balthasar, † 29. April 1652 als (Superintendent zu Regensburg), sind als Dichter geistlicher Lieder bekannt, nämlich Christian Adolf Balduin, Schöffer zu Hayna, † 1682, Verfasser von chymischen Schriften (Adelung) und M. Gottlieb Balduin, der 1684 als Prediger zu Regensburg starb und dessen Lieder größtenteils in seinem: „Entdecktes Heiligthum des neuen Bundes im heiligen Abendmahl“ stehen.
[Bearbeiten] Werke
- Tractatus de casibus conscientiae
[Bearbeiten] Literatur
- Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Niemeyer, Halle/Saale 1917
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Balduin, Friedrich |
| ALTERNATIVNAMEN | Balduinus |
| KURZBESCHREIBUNG | lutherischer Theologe |
| GEBURTSDATUM | 17. November 1575 |
| GEBURTSORT | Dresden |
| STERBEDATUM | 1. Mai 1627 |
| STERBEORT | Wittenberg |
