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Friedrich August Georg von Sachsen

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Friedrich August Georg von Sachsen (*15. Januar 1893 in Dresden, † 14. Mai 1943 im Groß-Glienicker See in der Nähe von Berlin) war der letzte Kronprinz von Sachsen, römisch-katholischer Priester und Jesuit.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft

Friedrich August Georg von Sachsen wurde als erster Sohn des Kronprinzen Friedrich August von Sachsen - des späteren Königs Friedrich August III. - und Luise von Sachsen, geborene Erzherzogin von Österreich-Toskana geboren. Seine Geschwister waren die Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich sowie die Prinzessinnen Margarethe, Maria Alix und Monika.

[Bearbeiten] Erziehung und Kindheit

Georgs Vater, der nach dem Weggang der Mutter im Jahr 1902, die elterliche Verantwortung für die Kinder alleine übernommen hatte, legte bei deren Erziehung besonderen Wert auf die Vermittlung des christlichen Glaubens und auf eine katholisch geprägte Lebensführung. Georg wurde mit seinen Geschwistern von Privatlehrern in einer von seinem Vater eigens am sächsischen Hofe eingerichteten „Prinzenschule“ unterrichtet. Dort kam Georg auch mit protestantischen Lehrern in Kontakt, deren Vorbilder für seine spätere ökumenische Ausrichtung sicher Bedeutung hatten.

[Bearbeiten] Soldat

Nach seinem Abitur trat Kronprinz Georg 1912 in die sächsische Armee ein. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Stabsoffizier.

[Bearbeiten] Vom Thronfolger zum Priester

Der Zusammenbruch der Monarchien in Deutschland infolge des verlorenen Ersten Weltkrieges und damit auch die Abdankung seines Vaters als sächsischer König, kennzeichnen einen grundlegenden Einschnitt in Georgs Lebensplanung. Der Kronprinz leistete seinerseits den persönlichen Verzicht auf die sächsische Thronfolge. Stattdessen entschied er sich, einem seit seiner Jugend bestehenden Wunsch zu folgen und katholischer Priester zu werden. Diese Entscheidung war bei den Anhänger der Monarchie sehr umstritten und stieß auch bei der katholischen Kirche auf erhebliche Bedenken. So waren Bischof Franz Löbmann (Apostolischer Vikar von Sachsen und Apostolischer Präfekt der Lausitz) und der Breslauer Erzbischof Adolf Kardinal Bertram anfangs noch der Auffassung, dass Kronprinz Georg weiterhin in der politischen Verantwortung für Sachsen steht. Deshalb studierte Georg erst Philosophie und später dann Theologie. Während seines Studiums wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Winfridia (Breslau) Münster (rec. 25. Februar 1919) später Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Guestfalia Tübingen. Am 29. September 1923 wurde er schließlich vom Meißener Bischof Dr. Christian Schreiber zum Priester geweiht. Nach einer Zeit als Priester des Bistums Meißen trat Georg 1925 in den Jesuitenorden ein. Von 1933 bis zu seinem Tod war er Großstadtseelsorger in Berlin.

[Bearbeiten] Verfechter der Ökumene und Gegner des Nationalsozialismus

Als Katholik in einem weitgehend protestantischen Umfeld setzte sich Pater Georg sehr engagiert für die ökumenische Idee, ein lebendiges Miteinander katholischer und evangelischer Christen ein. Um seine Ideen den Christen zu vermitteln, leistete Pater Georg eine umfangreiche Vortragstätigkeit. Mit Blick auf die zunehmende antisemitische Stimmungsmache der Rechten sagte er 1929 in Meißen: "Liebe ist das Gebot der Stunde im Verhältnis von Katholiken und Protestanten und darüber hinaus auch zu unseren jüdischen Mitbürgern." So stand Pater Georg dem Nationalsozialismus von Anfang an ablehnend gegenüber. Es war ihm schwer erträglich, dass von der NSDAP und nach 1933 von den staatlichen Machthabern wesentliche der ihn persönlich prägenden Werte – die monarchischen und dynastischen Traditionen in Sachsen und die christlich-abendländischen Grundlagen – diffamiert und zu zerstören gesucht wurden. Insofern fühlte er sich zum einen in seiner Familienehre gekränkt, zum anderen sah er sich in seinem Wirken als Seelsorger sehr erheblich behindert. Er stand somit auf Seiten des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Als Regimekritiker, insbesondere aber als Mitglied des abgedankten sächsischen Königshauses, als katholischer Priester und als Angehöriger des Jesuitenordens war Pater Georg den nationalsozialistischen Machthabern besonders suspekt. Auch weil er Juden und Oppositionelle versteckte, stand er unter der besonderen Beobachtung der Gestapo. Am 14. Mai 1943 kam Pater Georg unter ungeklärten Umständen beim Schwimmen im Großglienicker See bei Berlin ums Leben.

Am 16. Juni 1943 wurde er in der Familiengruft der Wettiner in der Dresdner Hofkirche beigesetzt.

[Bearbeiten] Weblinks

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