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Friedensweg

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Der Friedensweg (Sentiero della Pace) ist ein langer Höhenweg durch die Südtiroler und Italienischen Dolomiten. Er wurde Mitte des 20.Jahrhunderts auf Basis militärisch benützter Steige aus dem Ersten Weltkrieg angelegt und zählt zu den bedeutendsten historischen Weitwanderwegen im nördlichen Italien.

Militär-Steig bei Creston Popera
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Militär-Steig bei Creston Popera

Der Friedensweg deckt sich mit einigen Teilen der Dolomiten-Höhenwege und hat eine Länge von etwa 500 km. Er verläuft von den Sextener Dolomiten bis zum 150 km Luftlinie entfernten Stilfser Joch (Passo Stelvio) an der Schweizer Grenze und senkt sich unweit von Trient in das fruchtbare Etschtal und nach Kaltern hinab. Die Gipfelregion liegt teilweise weit über 3000m.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Politisch-militärischer Hintergrund

Von 1915 bis 1917 waren die Dolomiten zweieinhalb Jahre lang Schauplatz heftiger Kämpfen, als hier im Hochgebirge der Krieg zwischen italienischen und österreichischen Truppen tobte. Die stummen Zeugen dieser für zehntausende Soldaten entbehrungsreichen Zeit sind großteils bis heute erhalten geblieben: aufwendige Befestigungen (siehe Bild), Löcher und Schießscharten in den Felsen, rostende Granatsplitter usw.; nur die oft abenteuerlich angelegten Steige selbst begannen zu verfallen.

Militärische Anlagen der Dolomitenfront
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Militärische Anlagen der Dolomitenfront

Der Gedanke, die Militärsteige und Anlagen im Rahmen eines Versöhnungsprojektes zwischen Tirol und Italien zu erhalten, tauchte bald nach dem Gruber-Degasperi-Abkommen (1946) auf. Das Abkommen sollte zur Autonomie des 1919 von Österreich abgetrennten Südtirol führen, doch bekam in den 1950er und 1960er-Jahren die frühere Italienisierungs-Politik wieder Aufwind.

So wurden die Arbeiten am Friedensweg erst danach zügiger weitergeführt. Heute sind seine Wege und Denkmäler ein beliebtes Ziel von Touristen und Bergsteigern und die tief in die steilen Felswände geschlagenen Kavernen rufen die kämpferischen Zeiten an der Sprachgrenze wieder in Erinnerung. Das 1972 endlich abgeschlossene Südtirolpaket mancht dieses Gedächtnis heute für beide Seiten weitgehend schmerzfrei.

[Bearbeiten] Verlauf des Friedensweges

Der Friedensweg beginnt in den Sextener Dolomiten, nahe der heutigen Grenze zu Österreich (Osttirol) und zieht sich über hunderte Kilometer durch die romantische Bergwelt von Trentino-Südtirol nach Westen bis fast zur Schweizer Grenze am Stilfserjoch (2760m).

Beginnt man die Gebirgsüberquerung in der Westhälfte oder beim Gardasee, so bietet sich der Tonalepass (1885m) zwischen Adamello- und Ortlergruppe als Einstieg an. Der Höhenweg steigt zum Monte Altissimo hinauf und senkt sich dann bei in das fruchtbare Obst- und Weinland des Etschtals bei Trient oder Rovereto, wo das sich größte Museum des 1. Weltkriegs befindet.

Auf dem weiteren Verlauf des "Friedensweges" folgt dann eine historische Kampfstätte auf die nächste, und auch manche Fossilien aus dem kalkbildenden Erdmittelalter liegen am Weg (sogar Spuren von Dinosauriern). Der bergsteigerische Höhepunkt ist beim Gipfel der Cima Carega erreicht.

Auch der Ostteil des Weitwanderweges führt über einige Dreitausender, nämlich vom Monte Pasubio zur Marmolata (3300m) und über die Tofana und Cortina d'Ampezzo zu den berühmten Drei Zinnen (3000m) inmitten der Sextener Dolomiten. Durch die Türme der Sextener Sonnenuhr (Einser, Zwölfer-, Elferkofel und Zehner (Rotwand) geht es nach Sexten hinunter und gegenüber - an der österreichischen Grenze - bildet die Helmalm (2.060m) und der Helm (2433m) mit seiner berauschenden Fernsicht den Abschluss.

Eine natürliche Fortsetzung stellt nun der Hauptkamm der Südalpen dar (Karnische Alpen und Karawanken). Der erste Teil (Karnischer Höhenweg) folgt der Grenze zwischen Süd- und Osttirol, der zweite dem Grenzkamm zwischen Friaul und Kärnten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Helmut Dumler, Auf dem Friedensweg in die Dolomiten. Band 1 (Vom Tonalepass zum Monte Pasubio), ISBN 8887272883, Verlag Athesia, Bozen 2005
  • Helmut Dumler, Auf dem Friedensweg in die Dolomiten. Band 2 (über die Marmolata und Cortina zu den Sextener Dolomiten), ISBN 8887272905, Athesia 2006.

[Bearbeiten] Weblinks

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