Franz Josef Wagner

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Franz Josef Wagner (* 7. August 1943 in Olmütz) ist ein deutscher Boulevard-Journalist. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

Nach dem Abitur 1964 am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen trat er 1966 als Volontär in den Axel-Springer-Verlag ein. Dort arbeitete er unter anderem als Kriegsberichterstatter und Chefreporter für die Bild. In den 70er-Jahren arbeitete er nebenher als Ghostwriter für Franz Beckenbauer und Udo Jürgens. 1988 wechselte Wagner zum Burda-Verlag nach München und wurde Chefredakteur der Boulevard-Zeitschrift Bunte. Bei Burda entwickelte er auch die Zeitschriften Elle, Super-Illu und die Boulevard-Zeitung Super!. 1988 kam Wagner zurück zum Axel Springer Verlag und wurde Chefredakteur der B.Z. und B.Z. am Sonntag. Im Jahr 2000 verlor er seinen Posten als Chefredakteur der B.Z. nachdem er in einem Artikel über Franziska van Almsick scharfe, ehrverletzende und umstrittene Töne anschlug („Als Molch holt man kein Gold“). Zudem hatte Wagner in der Redaktion durch seinen als chaotisch beschriebenen Arbeitsstil jeden Rückhalt bei der B.Z. verloren. Dies ging so weit, dass auf einer anonym von Redakteuren der B.Z. betriebenen Website indirekt die Absetzung Wagners gefordert wurde.

Seit dem 3. Januar 2001 ist Wagner „Chefkolumnist“ bei Springer – eine Position, die eigens für ihn geschaffen wurde. Dabei ist er zuständig für die Kolumnen „Post von Wagner“ bei BILD sowie „Wagners Welt“ in der Welt am Sonntag. Seine Beiträge muten manchmal unfreiwillig dadaistisch an, sind aber meist vor allem populistisch; er präsentiert sich als „Anwalt der kleinen Leute“. Der konservative Wagner scheut sich nicht, Frauen, Homosexuelle, Atheisten, Ausländer, Liberale, Sozialdemokraten und ihm unliebsame Prominente anzugreifen. Umgekehrt war er allerdings auch ein entschiedener Gegner des Abrisses des Palastes der Republik.

Seine oft blumige Sprache und wilden Argumentationssprünge haben Wagner unter anderem den Spitznamen „Gossen-Goethe“ eingebracht. Er gilt als Erfinder des „Romanes auf 15 Zeilen“. Wagner erhielt für seine Kolumne „Post von Wagner“ 2002 den vom Bauer-Verlag verliehenen Journalisten-Preis Goldene Feder in der Kategorie „Print“.

Als Buchautor hat Wagner die Romane Das Ding (verfilmt), Big Story, Wolfsspur, Im September, wenn ich noch lebe und Boris veröffentlicht. Sein größter Erfolg war der Bestseller Das Ding.