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Françoise d'Aubigné, marquise de Maintenon

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Françoise d'Aubigné, Madame de Maintenon (* 27. November 1635 in Niort; † 15. April 1719 in Saint-Cyr-l'École) war die Mätresse und wahrscheinlich zweite Gemahlin Ludwigs XIV. von Frankreich.

Marquise de Maintenon
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Marquise de Maintenon

Geboren in der Zitadelle von Bordeaux als Tochter des eingekerkerten Constant d'Aubigné, war sie eine Enkelin des Heerführers der Hugenotten, Théodore Agrippa d'Aubigné.

Sie ging 1639 mit ihren Eltern nach Martinique, kam 1649, inzwischen zum Katholizismus bekehrt, als Gesellschafterin einer adligen Dame nach Paris und heiratete hier 1652 den verkrüppelten Dichter Paul Scarron. Die junge Frau wurde rasch in der vornehmen Gesellschaft als interessante und angenehme Gesprächspartnerin bekannt. In dieser Zeit lernte sie auch die Marquise von Montespan kennen.

Nach dem Tod ihres Ehemanns 1660 geriet sie in eine bedrängte finanzielle Lage, bis ihr der Hof eine Pension von 2000 Livres aussetzte.

1669 übernahm sie auf Bitten der Montespan die Pflege und Aufsicht über die beiden illegitimen Kinder der Marquise von Montespan von Ludwig XIV.

Als der König in der Folge diese Kinder öffentlich anerkannte, legitimierte und an den Hof kommen ließ, erschien auch ihre Erzieherin in der Gesellschaft. Die als attraktiv geltende Françoise kam fortan unmittelbar mit dem König in Berührung. Ihre zurückhaltende Art fand rasch das Gefallen des Königs, was bald zu heftigen Auseinandersetzungen mit der offiziellen königlichen Mätresse, der Madame de Montespan, führte. Im Laufe der Jahre wurde die Konversation mit der stets nur in Schwarz gekleideten Betreuerin seiner Kinder für den König unverzichtbar. Sie stieg in der königlichen Gunst und war 1674 in der Lage, sich von den reichen Geldgeschenken des Königs die für sie zum Marquisat erhobene Besitzung Maintenon im Westen von Paris zu kaufen. Sie ließ in der Folgezeit das Schloss Maintenon für sich herrichten. Da ihre beständig wachsende Stellung den meisten Höflingen unheimlich wurde, denn zu diesem Zeitpunkt war sie über jeden Verdacht einer sexuellen Beziehung zum König erhaben, wurde sie oft Madame de Maintenant (Madame Jetzt/Madame Augenblick) genannt. Als der König einige Jahre später anbot, sie in den Rang einer Herzogin zu erheben, lehnte sie ab.

Unzweifelhaft erwiesen ist, dass sie stets versuchte, an die religiösen Gefühle des Königs zu appellieren. Es war vor allem ihrem Einfluss zu verdankten, dass sich Ludwig XIV. schließlich von der Montespan lossagte (die nach etlichen Skandalen ohnehin zunehmend eine - nicht nur moralische - Belastung wurde) und sich wieder der Königin Maria Theresia zuwandte.

Bis heute ist unklar, ob es nach dem Tod der Königin im Oktober 1683 tatsächlich zu einer geheimen Ehe zur linken Hand des Königs mit der Marquise gekommen ist. Viele Indizien sprechen dafür, doch der abschließende Beweis fehlt. Bis an sein Lebensende lebte der Monarch mit der Marquise zusammen und besuchte sie täglich in ihren Räumen. Das unklare eheähnliche Verhältnis der beiden und der Umstand, dass die Marquise einige Jahre älter war als der König führten zu allerlei Gerede am Hofe und in Europa.

1685 gründete sie in der Abtei Saint-Cyr-l'École eine Erziehungsanstalt für 300 Töchter armer Edelleute. Dorthin zog sie sich nach dem Tod des Königs 1715 zurück, ohne den Ort jemals wieder zu verlassen.

Heute geht man davon aus, dass die Marquise keinen direkten Einfluss auf die Politik des Königs nahm. Unbestritten sind jedoch ihre Versuche, über die gezielte Auswahl von Vertrauten ihren Einfluss geltend zu machen. So war sie maßgeblich an der Auswahl von Madame Ursins (Orsini) als erster Hofdame der jungen Königin von Spanien beteiligt, über die sie zumindest anfangs noch aktiv in die Politik am spanischen Hof eingriff.

Bekannt wurde sie auch durch ihre Verstrickungen in die Affäre um den Quietismus, die untrennbar mit dem Namen des Erzbischofs von Cambrai, Fenelon, verbunden ist.

In Deutschland wurde sie durch die sehr parteiischen Briefe der Liselotte von der Pfalz bekannt. Die deutsche Prinzessin machte aus ihrer lebenslangen Abneigung gegen die Marquise („alte Zott“ war noch einer der harmloseren Ausdrücke) nie ein Hehl.

Ihr heutiges Bild wird durch die ebenfalls sehr einseitige Schilderung in den Memoiren des Herzogs von Saint-Simon getrübt.

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