Flugzeugträgerkampfgruppe
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Unter einer Flugzeugträgerkampfgruppe (kürzer häufig auch Trägerkampfgruppe, englisch CVBG für Carrier Vessel Battle Group, CBG für Carrier Battle Group oder heute oft CSG für Carrier Strike Group) versteht man einen multifunktionellen Marineverband der United States Navy, der sich aus einem Flugzeugträger und Begleitschiffen zusammensetzt.
[Bearbeiten] Zusammensetzung
Die Trägerkampfgruppen der amerikanischen Marine bestehen üblicherweise aus folgenden Schiffstypen (Abweichung je nach Einsatzzweck möglich):
- einem Flugzeugträger der Nimitz-, John F. Kennedy, Enterprise oder Kitty-Hawk-Klasse mit einem Carrier Air Wing
- zwei Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse, die, ausgerüstet mit Tomahawk Marschflugkörpern, für Langstrecken- und sonstige Angriffe verwendet werden
- zwei bis drei Lenkwaffenzerstörern der Arleigh-Burke-Klasse die hauptsächlich für die Luft- und U-Bootabwehr zuständig sind
- einer Fregatte der Oliver-Hazard-Perry-Klasse zur U-Bootabwehr
- zwei Jagd-U-Booten der Los-Angeles-Klasse zur Bekämpfung feindlicher U-Boote und Überwasserschiffe
- einem logistischen Trossschiff zur Versorgung der gesamten Gruppe mit Munition, Lebensmitteln und Treibstoff
[Bearbeiten] Einsatzzwecke
Trägerkampfgruppen besitzen ein breites Einsatzspektrum. Dazu zählen die Sicherung der zivilen oder militärische Schifffahrt vor feindlichen Angriffen zu Wasser oder aus der Luft, die Durchführung oder Sicherung amphibischer oder anderer Militäroperationen. Die Stationierung einer solche Kampfgruppe vor einer feindlichen Küste dient schon in der Form der Machtpräsentation in der betreffenden Region als Druckmittel. Des Weiteren dienen sie auch als Operationsbasis zur Überwachung von Flugverbotszonen, Kriegsführung mit Kampfflugzeugen und Marschflugkörpern, sowie der Embargoüberwachung und Aufklärung. Als Beispiel dafür wäre die Stationierung von Flugzeugträgergruppen im Persischen Golf im Rahmen des Golf-Krieges, zur Überwachung von Seegebiet, Embargo und Flugverbotszone und den Angriffen auf Irak zu nennen.
In der US-Marine kann in einigen Fällen dem Verband eine amphibische Angriffsflotte (Amphibious Ready Group) zugeteilt werden. Diese besteht dann meist aus je einem Landungs- (LHD) bzw. Helikopterträger (LHA), einem amphibischen Transportdockschiff (LPD) und einem Landungsdockschiff (LSD), die zusammen eine Marine Expeditionseinheit (MEU) aufnehmen sowie Begleitschiffen. Die Fähigkeiten des Flugzeugträgers werden so durch eine amphibische Komponente ergänzt, während die amphibische Komponente von der Luftschlagkraft des Trägers profitiert.
[Bearbeiten] Notwendigkeit von Verbänden
Der Zusammenschluss mehrerer Schiffstypen zu einer Kampfgruppe entwickelte sich aus der Notwendigkeit, die strategisch ungemein bedeutenden Flugzeugträger auf hoher See vor gegnerischer Einwirkung mit Schlachtschiffen, U-Booten und anderen Einheiten zu schützen. Begründet liegt dies darin, dass Flugzeugträger außer ihren Flugzeugen meistens nur wenig Offensivkraft gegenüber Angriffen besitzen. Für Kampfflugzeuge und U-Boote sind sie wegen ihrer Größe zudem ein einfaches Ziel. Daher werden Flugzeugträger immer in einer Kampfgruppe, die zum Schutz und gleichzeitig zur Versorgung dient, eingesetzt. Dieses Prinzip findet sich bei einem Großteil der Marinen, die Träger in Benutzung hatten oder haben.