Filmentwicklung
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Für weitere Bedeutungen des Begriffes Entwicklung siehe Entwicklung
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Als Filmentwicklung bezeichnet man in der Fotografie und auch beim Kinofilm den chemischen Prozess der Umwandlung des latenten Bildes in der Fotoemulsionsschicht auf einem belichteten Film oder einer Fotoplatte in ein sichtbares Bild.
Obwohl die eigentliche Filmentwicklung nur ein Teil des fotochemischen Verarbeitungsprozesses ist, wird der Begriff häufig mit der gesamten Verarbeitungskette gleichgesetzt, zu der im einfachsten Fall mindestens noch der Fixiervorgang gehört.
[Bearbeiten] Latentes Bild und Entwicklung
Die wenigen durch das Licht in einer Silberhalogenid-Emulsionsschicht des Filmes reduzierten Silberatome bilden ein latentes Bild, das zunächst unsichtbar ist und erst durch die Entwicklung zum sichtbaren Bild wird. Dieses sichtbare Bild besteht dann bei schwarz-weiß-Materialien aus metallischem Silber, bei Farbmaterialien aus Farbstoffen.
[Bearbeiten] Schwarzweiß-Entwicklung
Die Entwicklung eines Schwarzweiß-Filmes, -bildes oder einer Fotoplatte umfasst folgende Prozessschritte, die hier am Beispiel eines Filmes dargestellt sind: Zunächst wird der Film unter Lichtabschluss, z.B. in einer Dunkelkammer aus der Filmpatrone entnommen. Der Film wird auf eine Spule aufgewickelt, die den Film in Form einer Spirale mit Zwischenräumen zwischen jeder Windung hält. Eine oder mehrere dieser Spulen werden dann in einen lichtundurchlässigen Tank oder Behälter eingesetzt. Nach Verschließen des Behälters können die folgenden Schritte nun bei Beleuchtung stattfinden.
Der Film wird nun zunächst entwickelt. Der Entwickler bewirkt, dass die kleinen, durch die Belichtung in der Emulsion entstandenen Silberkristalle (Ag) autokatalytisch vergrößert werden. Dabei werden diejenigen Silberionen (Ag+ des Silberbromids), die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Silberkeimen liegen, ebenfalls zu Silber reduziert. Das fein verteilte metallische Silber wirkt schwarz und das latente Bild wird sichtbar. Bei Papierbildern kann dieser Prozess unter gedämpftem, einfarbigem Licht beobachtet werden, für welches die Emulsion nicht empfindlich ist.
Die Entwicklung erfolgt meistens im basischen Bereich (pH 8-9) und ergibt ein bereits sichtbares Bild, das aber an Tageslicht nicht stabil ist. Die Entwicklung wird abgebrochen, wenn die vorgeschriebene Zeit verstrichen ist, um gute Ergebnisse bei der Herstellung des Positivabzugs erzielen zu können, oder wenn die gewünschte Gradation erreicht ist. Die Entwicklung muss die Belichtungs- und Kontrastsituation bei der Aufnahme berücksichtigen, um zu hochqualitativen Positiven zu kommen.
Dem Abbruch der Entwicklung dient das Stoppbad. Es ist ein saures Bad (pH 4-5, 2%-ige Essigsäure oder entsprechende Zitronensäurelösung) - die meisten Entwickler arbeiten in saurer Umgebung nicht mehr. Eine Zwischenwässerung mit Wasser allein ist nicht ausreichend, insbesondere beim Verwenden unverdünnter Entwickler. Es gibt aber auch Entwicklersubstanzen, die auch in saurem Medium noch weiter arbeiten, näheres ist den Gebrauchsanleitungen zu entnehmen. In diesen Fällen wird ohne Zwischenwässerung mit dem Fixieren fort gefahren.
Das Fixierbad macht das Bild dauerhaft lichtbeständig. Die an den unbelichteten Stellen noch vorhandenen Ag+-Ionen würden im Laufe der Zeit ansonsten durch Lichteinwirkung geschwärzt. Sie müssen deshalb aus der Emulsion entfernt werden. Durch das Fixierbad (Natrium- oder Ammonium-thiosulfatlösung) werden die Ionen in eine wasserlösliche Komplexverbindung überführt. Das Fixieren erfolgt nach Zeit und in Abhängigkeit der Gebrauchsdauer des Fixierbades, da parallel zur Komplexbildung auch das metallische Silber angegriffen wird. Als ausreichende Fixierzeit kann bei Filmen und Platten die zwei- bis dreifache sogenannte Klärzeit herangezogen werden. Die Klärzeit ist die Zeit, nach der die anfangs milchige Schicht klar geworden ist. Bei den üblichen Expressfixierbädern auf Basis Ammoniumthiosulfat und frischem Fixierbad beträgt die Klärzeit bei 100 ASA Filmen ca. 30 s, bei höher empfindlichen Filmen kann sie bis zu 3 Minuten betragen. Das Fixierbad gilt als erschöpft, wenn sich für die selbe Filmart die Klärzeit verdoppelt hat.
Im letzten Schritt, der Wässerung, werden die Komplexverbindungen und die Fixierbadreste aus der Emulsion herausgewaschen. Da die Stoffe durch Diffusion aus der Emulsion entfernt werden, muss das Wässern sorgfältig erfolgen, um eine lang anhaltende Stabilität des Films oder des Bildes zu erreichen.
Zum Abschluss kann durch Zusatz von Netzmittel die Oberflächenspannung des Wassers verringert werden. Dadurch kann das Wasser vom dem zum Trocknen aufgehängten Film besser abfließen und Tropfenbildung, die zu Kalkspuren auf dem Film führen kann, wird reduziert. Das Netzmittel wirkt ebenso wie Spülmittel beim Geschirrspülen.
Nach dem Trocknen sind Filme, Fotografien und Fotoplatten sehr lange haltbar, sie zählen zu den haltbarsten Medien überhaupt, daher wird die Aufzeichnung von Dokumenten auf Mikrofiches nach wie vor zur dauerhaften Archivierung über Jahrhunderte genutzt.
Siehe auch: Vergrößerung (Fotografie), Abzug (Fotografie).