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Dunkelkammer

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Als Dunkelkammer wird im Allgemeinen ein Raum bezeichnet, der absolut lichtdicht ist, also kein Licht von außerhalb herein lässt, durchaus aber im Inneren Spezialbeleuchtung zulassen kann. Dieser Raum dient in der Fotografie als Fotolabor.

Absolute Dunkelheit oder Beschränkung auf Licht eines speziellen Spektralbereiches wird zum Arbeiten dort benötigt, wo mit lichtempfindlichen Materialien, mit einer Emulsion hantiert wird. Hier kommen lichtempfindliche Schwarzweiß- und Farbemulsionen in Frage, die sich auf verschiedenen Trägermaterialien befinden können, z.B. auf einem dünnen Film aus Polyester oder Zellulose, auf Glas, auf etwas dickeren Kunststoffblättern oder auf Folie oder Stoffen und Kartons.

Viele lichtempfindliche Emulsionen sind nur für bestimmte Lichtarten, d.h. für Licht einer bestimmten Wellenlänge empfindlich. Das hat den Vorteil, dass man Licht, für das die Emulsion nicht empfindlich ist, unbedenklich einsetzen kann. Siehe auch: Spektrum, Elektromagnetisches Spektrum und Wellenlänge.

Die Dunkelkammer ist also keineswegs permanent dunkel. Vielmehr ist die Dunkelkammer die Bedingung, Licht zu kontrollieren.

Bei unkontrolliert von außen eindringendem Licht spricht man auch von "Streulicht", "Lichteinfall", "Lichteinbruch", "Lichtleck".

Hat man einen Raum verdunkelt (für viele Anwendungszwecke reicht auch ein sog. Wechselsack), muss man gleichzeitig auch für eine gute Be- und Entlüftung sorgen, da in einem dichten Raum die Luft recht schnell stickig wird. Hierzu kann man einen Ventilator in Fenster und Türen einbauen.

Um zu vermeiden, dass durch das Betreten der Dunkelkammer Licht eintritt, bedient man sich einer Lichtschleuse. Eine Lichtschleuse besteht im Prinzip aus zwei Türen. Es können auch schwarze, schwere Vorhänge sein. Betritt man nun diese Schleuse von außen, so schließt man die erste Tür hinter sich, so dass man nun innerhalb der Schleuse schon in absoluter Dunkelheit steht. Dann öffnet man die zweite Tür und kann die eigentliche Dunkelkammer betreten.

Bei Ventilatoren funktioniert dies nicht, weil diese ja nach dem Prinzip eines kontinuierlichen Eintretens von Luft funktionieren. Für solche Anwendungszwecke greift man auf ein Labyrinth zurück. Man versteht darunter ein System mehrfach rechtwinkelig umgeleiteter Kanäle, deren Innenseiten schwarz gestrichen sind. Die Winkelungen helfen, den direkten Lichteinfall zu vermeiden. Die schwarze Farbe verhindert eine Reflexion eindringenden Lichtes in den Raum der Dunkelkammer hinein. Somit ist die Dunkelkammer für Frischluft offen, Licht jedoch bleibt draußen.

Solche Labyrinthe findet man seit den 50er Jahren auch im kleinen Maßstab, nämlich in Filmentwicklungstanks. Die Labyrinthe dienen dort dazu, die für die Filmentwicklung notwendigen Chemikalienlösungen auf lichtdichte Weise zu den fotografischen Materialien kommen zu lassen. Solche Entwicklungstanks sind im Bereich der Kleinbild- und Rollfilmverarbeitung außerordentlich populär. Dadurch wird die Dauer absoluter Dunkelheit in der Verarbeitung des lichtempfindlichen Materials auf die Dauer des Einlegens des Materials in den Tank reduziert. Die eigentliche Entwicklung kann dann bei Tageslicht erfolgen.

Zur Zeit des Arbeitens mit emulsionsbeschichteten Glasplatten (vor der Erfindung des Kleinbildfilm und des Rollfilm) musste man das Aufnahmematerial in Schalen entwickeln. Es gab lichtempfindliche Emulsionen, die für rotes Licht unempfindlich waren. Man nennt diese Emulsionen orthochromatisch (im Gegensatz zu panchromatisch). Man konnte dieses Aufnahmematerial bei rotem Licht entwickeln und den Entwicklungsfortschritt in statu nascendi beobachten.

Hier zeigt sich ein wesentlicher Zweck der Dunkelkammer: Weil die heutigen Fotopapiere, auf die ein Negativ vergrößert wird, im Falle der Schwarzweißverarbeitung ebenfalls für bestimmte Lichtarten unempfindlich sind, können schon Anfänger den aus der chemischen Verarbeitung entstehenden Bildeindruck beobachten und steuern, indem in der offenen Schale je nach Augenschein länger oder kürzer entwickelt wird, oder indem man bestimmte Bildstellen separat erwärmt, während die Entwicklung in vollem Gange ist, oder indem kontolliertes Fremdlicht, z.B. durch Einschalten der Hauptbeleuchtung, auf das in der Entwicklung sich befindliche Bild trifft, um eine Solarisation zu erzeugen. Siehe auch: Fotografische Effekte.

In der Verarbeitung von Farbfilmen, die meistens für alle Lichtarten sensibilisert sind (Wellenlänge), fallen viele dieser Steuerungsmöglichkeiten weg. Hier wird selbst bei großen Bildformaten auf die Tankentwicklung zurückgegriffen, statt sich der Schalen zu bedienen. Denn schließlich kann das Resultat während der Entstehung ja nicht so einfach eingesehen werden. Außerdem besteht während des Arbeitens in absoluter Dunkelheit und mit meist gesundheitsgefährdenden Flüssigkeiten die Gefahr, letztere zu verschütten, was sowohl die weiteren Chemikalienbäder verunreinigen, als auch große und hässliche, schwer zu entfernende Flecken auf der Kleidung verursachen kann. Auch empfindliche mechanisch-elektronische Geräte, wie z.B. das Vergrößerungsgerät (Vergrößerer) oder die Trockenpresse, sind hiervon gefährdet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Theo Kisselbach: Dunkelkammer-Handbuch. Seebruck: Heering-Verlag 1971


[Bearbeiten] Internetforen zur Bildbearbeitung & Dunkelkammer

http://www.dunkelkammerinfo.de. Für analoge und digitale Dunkelkammer, Bildbearbeitung, Softwarefragen etc.

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